Vier Begegnungen in zehn Tagen Wie der TV Korschenbroich auf die vielen Spiele reagiert

Handball-Regionalliga · Nachholpartien führen zu einem vollen Spielplan für den TV Korschenbroich. Das wird für einen Amateurverein auch in Sachen Belastungssteuerung zur Herausforderung. Dann finden Trainingseinheiten auch schon einmal im Schwimmbad statt.

 Auf den TV Korschenbroich kommt in den kommenden zehn Tagen ein Mammutprogramm zu, das auch von den Spielern einiges abverlangt. Hier in Aktion: Philip Schneider.   Foto: Michael Jäger

Auf den TV Korschenbroich kommt in den kommenden zehn Tagen ein Mammutprogramm zu, das auch von den Spielern einiges abverlangt. Hier in Aktion: Philip Schneider.  Foto: Michael Jäger

Foto: Michael Jäger

In den nächsten Wochen kommen sehr intensive Zeiten auf viele Handball-Mannschaften zu – eine davon ist der TV Korschenbroich, der in den kommenden zehn Tagen nun vier Spiele zu absolvieren hat. Der Startschuss fällt am Donnerstag mit dem Nachholspiel beim HC Weiden – weiter geht es am Samstag, Mittwoch und erneut am Samstag kommender Woche.

Bei diesem Mammutprogramm stellt sich zwangsläufig die Frage, wie es mit der Belastungssteuerung aussieht? „Wir sind nun einmal Amateure und keine Profis“, betont der Korschenbroicher Trainer Dirk Wolf. „Die meisten Spieler stehen mitten im Berufsleben und haben auch Familie, da ist es nicht möglich, sich einzig auf den Sport zu konzentrieren. Daher zolle ich auch allen Spielern meinen Respekt und vor den Leistungen kann man nur den Hut ziehen. Das ist momentan eine sehr schwierige Situation, von der wir allerdings auch nicht alleine betroffen sind.“ In dieser Lage konstante Leistungen zu erwarten, ist für Wolf vermessen. „Schwankungen werden immer wieder vorkommen“, sagt der Trainer und fügt allgemein mit Blick auf die Liga an: „Das kann man bereits jetzt beobachten, denn momentan sind bei den Wochenspielen Ergebnisse zu beobachten, mit denen im Vorfeld wohl niemand gerechnet hätte.“

Besonders wichtig sei nun, das Training vernünftig zu dosieren. Da haben sich die Verantwortlichen der Korschenbroicher bereits etwas einfallen lassen. In der ersten Trainingseinheit in dieser Woche wurde der Ball einfach einmal links liegen gelassen. Stattdessen wurde die Einheit kurzerhand in ein Schwimmbad verlegt. „Wir müssen natürlich auf die Regeneration der Spieler achten“, so der Korschenbroicher Trainer. „Beim Schwimmen haben die Spieler zudem eine ganz andere Belastung.“

Am Mittwoch findet dann das Abschlusstraining vor dem Spiel am Donnerstag statt. Vor dem Heimspiel am Samstag gegen Langenfeld wird auf ein weiteres Training verzichtet. „Natürlich ist das alles einfacher, wenn man seinen kompletten Kader zur Verfügung hat“, sagt Wolf. „So müssen wir noch intensiver darauf achten, wie die Spieler belastet werden. Die Einheiten spreche ich immer mit unserem Athletiktrainer Sascha Wistuba ab. Die Spieler geben ihm auch jeden Abend eine Rückmeldung, wie sie sich momentan fühlen. Das müssen sie selbst in einer Skala von eins bis zehn bestimmen. Danach werden wir uns richten und dann auch in Kleingruppen mit verschiedensten Belastungen arbeiten.“

Am Donnerstag erwartet der TVK eine sehr heimstarke Mannschaft, die in den letzten Wochen durchaus zu überzeugen wusste. Zum Saisonauftakt stellte Weiden noch keine allzu große Hürde dar, denn das erste Aufeinandertreffen gewann Korschenbroich souverän mit 31:22. Dabei erwischte der damalige Neuzugang Maximilian Tobae einen glänzenden Tag und erzielte als Kreisläufer immerhin acht Treffer, was von dieser Position schon außergewöhnlich ist. Ein besonderes Augenmerk gilt dieses Mal dem halbrechten Rückraumspieler Simon Bock, der mit Abstand der gefährlichste Spieler der Weidener ist. Bock ist in Korschenbroich kein Unbekannter, spielte er doch dort in den Drittliga-Zeiten.

„Gegen Gelpe haben wir zuletzt ein richtig gutes Spiel gemacht“, sagt Wolf mit Blick auf den 31:25-Auswärtserfolg am Wochenende. „Natürlich werden wir erneut versuchen, eine tadellose Leistung auf das Parkett zu zaubern, doch wie bereits erwähnt muss bei einem solchen Programm auch von Leistungsschwankungen ausgegangen werden.“

Personell hat sich die Lage beim TVK kaum verbessert. Zwar sind Steffen Brinkhues und Lukas Bark wieder frei getestet, konnten aber noch nicht wieder am Training teilnehmen. „Beide werden wohl mit dabei sein, allerdings ist es fraglich, ob sie überhaupt eingesetzt werden können. Die Gesundheit der Spieler steht eindeutig im Vordergrund“, sagt Wolf. Ob Philip Schneider nach seiner Fußverletzung aus dem Spiel vom Wochenende mitwirken kann, ist ebenfalls noch offen und wird wohl erst nach der Aufwärmphase endgültig entschieden werden. Klarheit herrscht zumindest bei Dustin Franz, auf den die Korschenbroicher noch länger verzichten müssen.

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