Oberliga-Derby zwischen Rheydt und Lobberich Übungsleiter mit ungewisser Zukunft und unterschiedlichen Tendenzen

Handball-Oberliga · Der TV Lobberich entscheidet das Derby gegen den Rheydter TV mit 29:23 für sich – dennoch ist Coach André Riesz mit der Leistung seiner Mannschaf alles andere als zufrieden. Während mit ihm Gespräche über eine gemeinsame Zukunft geführt werden, scheint die Zeit von Janosch Greinert in Rheydt abzulaufen.

 Die Damen des TV Lobberich gewinnen das Oberliga-Derby gegen den Rheydter TV mit 29:23.

Die Damen des TV Lobberich gewinnen das Oberliga-Derby gegen den Rheydter TV mit 29:23.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

Wie im Vorfeld wohl von den meisten Anhängern beider Teams erwartet, gewann der TV Lobberich das Derby in der Frauen-Oberliga gegen den Rheydter TV mit 29:23 (17:10). Nach einer ausgeglichenen Startphase, in der sich beide Mannschaften nichts schenkten, setzten sich die Gastgeberinnen ab der 15. Minute ab.

„Bis zu dieser Phase haben wir gut gespielt“, betonte der Rheydter Trainer Janosch Greinert. „Die Deckung stand gut und auch spielerisch wussten wir zu überzeugen, doch dann schlichen sich Nachlässigkeiten ein, die auch sofort bestraft wurden.“ So gelang es Lobberich, sich zur Pause schon vorentscheidend mit 17:10 abzusetzen.

Nach dem Seitenwechsel konnte der Vorsprung des TVL zunächst ausgebaut werden, doch in den letzten zehn Minuten gelang es den Gästen noch, den zweiten Spielabschnitt für sich zu entscheiden. „Wir haben es uns heute unnötig schwer gemacht“, ärgerte sich der Lobbericher Trainer André Riesz. „Die erste Halbzeit war sowohl in der Deckung, als auch im Angriff richtig gut. Auch in der zweiten Halbzeit haben wir richtig gut angefangen und das Spiel bis zur 50. Minute dominiert, doch dann hörte die Mannschaft plötzlich auf zu spielen. Eine Minute vor dem Ende habe ich dann noch eine Auszeit genommen, was eigentlich gar nicht mein Ding ist. Ich war aber richtig sauer und habe die Mädels dann auch entsprechend zusammengestaucht.“

Auch sein Gegenüber war nach der Partie nicht unbedingt zufrieden. „Ich bin schon ärgerlich, weil die Niederlage in meinen Augen nicht nötig war“, so Greinert. „Wir haben toll angefangen und sind nicht etwa in Rückstand geraten, weil Lobberich aufdrehte, nein es waren eigene Unzulänglichkeiten. Wir haben heute 40 Minuten lang richtig guten Handball gespielt, das reicht aber nicht, um gegen eine Spitzenmannschaft zu gewinnen, da muss man schon über die gesamte Spielzeit gegenhalten“, sagt Greinert.

Zwiegespalten sind die Gefühle, spricht man den Lobbericher Trainer auf die Entwicklung seiner Mannschaft an. „Die Hinrunde war noch richtig stark, aber insgesamt ist das schwer zu beantworten, weil es in der Rückrunde nicht mehr nach Wunsch lief“, so André Riesz, der aktuell mit den verletzten Anne Kremers und Katharina Weiss zwei Leistungsträgerinnen ersetzen muss.

Hinzu kämen weitere Spielerinnen, die wegen beruflichen Verpflichtungen, Corona, anderen Erkrankungen oder Verletzungen nicht zur Verfügung standen. „So konnten wir selten mit einem kompletten Kader antreten. Diese Dinge haben uns ein besseres Abschneiden versaut. In den letzten vier Spielen gilt es nun das Bestmögliche herauszuholen, um zumindest den dritten Platz zu sichern“, so TVl-Coach Riesz.

Wie es danach mit der Mannschaft weitergeht? „Pauline Sirries wird nach Lank wechseln, was für uns ein ganz schmerzlicher Verlust ist und es wird nicht einfach sein, sie zu ersetzen.“ Und der Trainer? „Wir sind in sehr fortgeschrittenen Gesprächen und es müssen noch zwei, drei Dinge geklärt werden. Die Tendenz geht dahin, dass ich in Lobberich bleibe.“

Anders sieht es mit der Zukunft des Rheydter Trainers Janosch Greinert aus. „Seitens des Vereins möchte man nicht mehr mit mir zusammenarbeiten“, so Greinert. „Es gibt wohl Stimmen aus der Mannschaft, die unzufrieden sind. Was ich dann in der neuen Saison machen werde, ist noch nicht klar, aber ich möchte auf jeden Fall weiter trainieren. Mit der Entwicklung der Mannschaft bin ich im Großen und Ganzen zufrieden. Wir mussten sechs Spielerinnen, die größtenteils aus unteren Ligen kamen, integrieren und als Mannschaft haben wir bereits jetzt mehr erreicht als letzte Saison“, so Greinert.

In der Abwehr habe sich das Team stark verbessert, dagegen sei im Angriff noch Luft nach oben, so der Coach. „In den letzten vier Spielen ist mein Ziel, stets zu punkten. Vielleicht sind wir im Aufstiegskampf das Zünglein an der Waage, denn wir müssen noch gegen Königshof und Düsseldorf spielen und gegen Teams aus dem obersten Tabellenbereich haben wir bislang sehr gut ausgesehen.“

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