Korschenbroicher Citylauf Großer Andrang und internationale Klasse

Korschenbroich · Trotz mäßigen Wetters verzeichnete der Korschenbroicher Citylauf gute Teilnehmerzahlen. Im Frauen-Rennen lief die Europameisterin Kristina Hendel mit – gute Auftritte legten die Gladbacherin Claudia Schmitz und Katja Kanditt hin. Bei den Männern überzeugte Jonas Völler vom SC Myhl.

Die deutsche Topläuferin Kristina Hendel (r.) lieferte sich mit der Belgierin Lisa Rooms ein Duell um den Sieg bei den Elite-Frauen.

Die deutsche Topläuferin Kristina Hendel (r.) lieferte sich mit der Belgierin Lisa Rooms ein Duell um den Sieg bei den Elite-Frauen.

Foto: Rick, Markus (rick)/Markus Rick (rick)

Ein Novum beim Internationalen Korschenbroicher Citylauf, auf das das Organisationsteam mit Markus Bresser, Geschäftsführer der Citylauf GmbH, gerne verzichtet hätte. Klar, Schauer gab es in all den Jahren natürlich schon mal, aber wenn, war es immerhin wärmer. Als die 33. Auflage am Sonntagvormittag mit dem Start des Familienlaufs dagegen näher rückte, hatte es sich schon richtig eingeregnet – und usselig kalt war es auch noch.

Doch der guten Stimmung rund um die Strecke mit Start und Ziel auf der Hindenburgstraße tat das keinen Abbruch. Die teils dick verpackten Kinder und Eltern sorgten nach dem ersten Startschuss trotz der alles andere als optimalen Bedingungen für ein imposantes Bild. Es sah nicht so aus, als seien viele der 1495 Vorangemeldeten zu Hause geblieben. Und viele Erwachsene hatten sogar richtig Glück. Im City-Run über fünf Kilometer ließ der Regen nach, ab dem folgenden Zehn-Kilometer Lauf mit Start um 15 Uhr blieb es komplett trocken.

 Bei den zahlreichen Schülerläufen fiel auch noch jede Menge Regen vom Himmel über Korschenbroich.

Bei den zahlreichen Schülerläufen fiel auch noch jede Menge Regen vom Himmel über Korschenbroich.

Foto: Rick, Markus (rick)/Markus Rick (rick)

Sabine Leipert, Lehrerin an der Gutenberg-Grundschule in Kleinenbroich, hatte alleine 120 Kinder für den Citylauf gemeldet. Mit Blick auf das Wetter befürchtete sie, dass einige davon zu Hause bleiben würden, doch eine Mutter machte ihr Mut: „Das Wetter darf doch beim Sport nicht als Ausrede herhalten.“ Zum Glück für den nach der Corona-Zeit wieder ins Frühjahr zurückgekehrten Citylauf sahen das viele so. Auch bei den diversen Läufen für Schülerinnen und Schüler von der ersten Klasse bis zur M/W 15 hielten sich die Ausfälle in Grenzen.

Naturgemäß blieben auch einige Erwachsenen lieber zu Hause, dennoch standen unter dem Strich 3333 Meldungen zu Buche, wovon 2660 ins Ziel kamen. „Bei den Meldungen lagen wir schon wieder auf dem Vor-Corona-Niveau. Und mit der Anzahl der Finisher können wir angesichts des Wetters auch zufrieden sein“, meinte Citylauf-Geschäftsführer Markus Bresser, der als Nachfolger von Hans-Peter Walther erstmals alleine die organisatorischen Fäden in Händen hielt. „Alles lief rund, da gibt es nichts zu meckern“, meinte Bresser.

Hier noch mitten im Getümmel: Den City-Run über zehn Kilometer gewann bei den Frauen Doreen Floß (Startnummer 1559) von der TG Neuss.

Hier noch mitten im Getümmel: Den City-Run über zehn Kilometer gewann bei den Frauen Doreen Floß (Startnummer 1559) von der TG Neuss.

Foto: Rick, Markus (rick)/Markus Rick (rick)

Das galt auch für die Elite-Läufe, wo die Gefahr für Absagen am geringsten ist. Schließlich reisen die meisten der schnellen Männer und Frauen schon tags zuvor an, um ihre Startunterlagen abzuholen und sich bei einer Nudelparty gute Voraussetzungen für schnelle Zeiten zu verschaffen. Der bekannteste Name war in diesem Jahr bei den Elite-Frauen anzutreffen. Kristina Hendel (LG Braunschweig) stand im vergangenen Jahr im deutschen Marathonteam der Frauen, das bei der EM im München die Goldmedaille gewann.

 Der Ukrainer Vitaly Shafar (Mitte) gewann das Elite-Rennen der Männer vor dem Moldawier Maxim Railneanu (rechts) und dem Belgier Amaury Paquet.

Der Ukrainer Vitaly Shafar (Mitte) gewann das Elite-Rennen der Männer vor dem Moldawier Maxim Railneanu (rechts) und dem Belgier Amaury Paquet.

Foto: Rick, Markus (rick)/Markus Rick (rick)

Dass sie am Sonntag in Korschenbroich startete und nicht bei den parallel ausgetragenen Deutschen Halbmarathon-Meisterschaften in Freiburg, hatte damit zu tun, dass sie ihre Form nach einer Verletzung behutsam aufbauen möchte. Sie machte von Beginn an klar, dass sie um den Sieg mitlaufen wollte – schnell kristallisierte sich ein Zweikampf zwischen ihr und der Belgierin Lisa Rooms heraus. Zum Ende der dritten Runde wurde klar, dass Rooms besser in Form ist, sie setzte sich ab und war am Ende mit ihrer Siegerzeit von 15:40 Minuten 19 Sekunden schneller als Hendel. „Das Wetter lag mir nicht so. Die Beine hätten etwa schneller sein können, aber die Zeit war okay“, meinte Hendel, die zuvor schon zweimal in Korschenbroich gestartet war. „Und hoffentlich nicht das letzte Mal“, meinte sie nach ihrem dritten Start bei der 33. Auflage.

Bei den Elite-Männern lief der Ukrainer Vitaly Shafar ein bärenstarkes Rennen. 2009 hatte er schon einmal in Korschenbroich gewonnen, damals in 29:32 Minuten, 14 Jahre später war er sogar noch 27 Sekunden schneller.

Platz 13 im Klassement ging an Jonas Völler vom SC Myh, womit er zugleich Platz zwei bei den U23-Junioren belegte. Völler hatte im Vorjahr bereits über die fünf Kilometer beim Korschenbroicher Citylauf gewonnen. Sein erneut guter Auftritt in diesem Jahr mit neuer Bestzeit von 30:27 Minuten bringt ihn in die Top Ten der Deutschen-U23-Bestenliste. Er ist nun nach Freddy Ruppert bereits der zweite Läufer aus dem SC Myhl, der den alten Kreisrekord des eigenen Trainers Harald Eifert geknackt hat.

Nachdem der Neusser Richard Wilke voriges Jahr den City-Run über zehn Kilometer gewonnen hatte, ging der Sieg dieses Mal an einen Läufer von außerhalb des Rhein-Kreises. Lukas Schommers aus Köln legte in 35:27 Minuten einen souveränen Start-Ziel-Erfolg hin, während sich Richard Wilke aktuell von einer Fußoperation erholt. Dafür setzte sich bei den Frauen seine Vereinskameradin Doreen Floß von der TG Neuss durch. In 42:36 Minuten verwies sie Claudia Schmitz vom LAZ Mönchengladbach (43:30) und Katja Kanditt von der Mönchengladbacher LG (43:57) auf die Plätze.

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