Krieg in der Ukraine Mönchengladbach ist auf Ukraine-Flüchtlinge vorbereitet

Update | Mönchengladbach · Hunderttausende Menschen fliehen vor dem Krieg in dem osteuropäischen Land. Auch Mönchengladbach bereitet Unterkünfte vor. Die ersten Familien sind bereits privat untergekommen. Wie die Stadt unterstützt und was sie plant.

 Bei der Mahnwache für die Ukraine wurde am Wochenende vor dem Rheydter Rathaus auch das Friedenssymbol auf den ukrainischen Nationalfarben hochgehalten.

Bei der Mahnwache für die Ukraine wurde am Wochenende vor dem Rheydter Rathaus auch das Friedenssymbol auf den ukrainischen Nationalfarben hochgehalten.

Foto: Ilgner,Detlef (ilg)/Ilgner Detlef (ilg)

Seit Beginn des kriegerischen Angriffs Russlands auf die Kostenpflichtiger Inhalt Ukraine rechnet auch Felix Heinrichs, Rathaus-Chef in Mönchengladbach, mit geflüchteten Menschen aus dem osteuropäischen Land. „Wir sind darauf vorbereitet und in Rufbereitschaft“, hatte er einen Tag nach Ausbruch des Kriegs betont. Inzwischen ist vieles klarer. „350 Betten sind reserviert für Menschen aus der Ukraine“, sagt Heinrichs auf Anfrage unserer Redaktion. Die Stadt habe mehr Kapazitäten, müsse allerdings auch Geflüchtete aus anderen Ländern unterbringen.

Die ersten Flüchtlinge Etwa 30 Familien kamen laut Heinrichs bereits in den vergangenen Tagen bei der Jüdischen Gemeinde an, Kostenpflichtiger Inhalt die für viele die erste Anlaufstelle ist. Sie seien privat untergekommen. Aber auch in den städtischen Unterkünften wurden schon die ersten Geflüchteten in ihren untergebracht.

Die Unterkünfte Für ankommende ukrainische Staatsbürger, die nicht bei Verwandten oder Freunden unterkommen können, stehen derzeit die rund 350 Plätze in Flüchtlingsunterkünften zur Verfügung. Mit wie vielen Plätzen angesichts dieses Krieges insgesamt zu rechnen ist, sei zum aktuellen Zeitpunkt nur schwer abzuschätzen, sagt Heinrichs. Pro 100.000 ukrainischen Staatsbürgern, die nach Deutschland kämen, sei aktuell damit zu rechnen, dass etwa 300 Mönchengladbach zugeteilt würden. Im Gegensatz zu anderen Flüchtlingsbewegungen – etwa 2015/16 – sei diesmal die Besonderheit, „dass ein großer Teil auch bei bereits hier lebenden Angehörigen oder Freunden unterkommt“, sagt Heinrichs. Die Stadt habe auf jeden Fall „einen Plan B und C in der Tasche“ und könne Kontingente jederzeit aufstocken.

Die Stadt bestätigte, dass Ende 2021 mit einzelnen Flüchtlingsunterkünften die Verträge gekündigt worden seien. Allerdings soll das keine Folgen für die Kapazitäten haben, wie Heinrichs versichert. „Wir stellen uns anders auf.“ Laut einem Stadtsprecher wird damit ein Bestand geschaffen, der den jeweiligen Bedürfnissen für Familien und Menschen mit unterschiedlichen Problemlagen entspreche. Die Stadt orientiere sich an einer mittleren Prognose und müsse „das vorgehaltene Angebot notwendigerweise begrenzen“. Eine Einschätzung, ob die aktuellen Angebote ausreichten, lasse die aktuelle Ukraine-Situation mit einer sehr dynamischen und derzeit noch nicht einschätzbaren Flüchtlingssituation nicht zu.

Die Stadt hat eine zentrale E-Mail-Adresse für ankommende Ukrainer und bei Hilfsangeboten freigeschaltet: ukrainehilfe@moenchengladbach.de, telefonische Anfragen sind unter (02161) 25-42512 und 25-42513 möglich (Mo. bis Do. 8–16 Uhr, Fr. 8–12 Uhr). In Notfällen sind die Bereitschaftsdienste der Ämter immer über die Leitstelle der Feuerwehr erreichbar, betont die Stadt.

Die Helfer Der Krieg in der Ukraine bewegt die Menschen. Viele Mönchengladbacher wollen mit Sachspenden helfen und melden sich dazu bei der Stadt. „Wichtig ist, dass die Hilfe strukturiert wird“, sagt Heinrichs. Es müsse klar sein, was wie wohin kommt und gebraucht wird.  Nach Absprache mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) rät die Stadt aktuell deshalb von Sachspenden ab. „Wir sind in Kontakt mit Hilfsorganisationen und unseren Nachbarkommunen, die Kontakt in die Krisenregion haben. Sollten sich konkrete Hinweise ergeben, was benötigt wird, geben wir das rechtzeitig bekannt“, so Heinrichs.

Wer Hilfe bei der Unterbringung von ukrainischen Kriegsflüchtlingen anbieten möchte, kann sich ebenfalls per Mail an diese Adresse wenden: ukrainehilfe@moenchengladbach.de. Wer mit Geldspenden helfen will, kann dies nach Angaben der Stadt zum Beispiel über die „Aktion Deutschland Hilft“ tun (IBAN: DE53 200 400 600 200 400 600, BIC: COBADEFFXXX, Commerzbank, Stichwort: ARD/ Nothilfe Ukraine, www.spendenkonto-nothilfe.de).

Die Aufenthaltserlaubnis Ukrainische Staatsangehörige können ohne Visum nach Deutschland einreisen und sich bis zu 90 Tagen  hier aufhalten. Danach kann in Mönchengladbach beim Fachbereich Ausländerangelegenheiten (Goebenstraße 4-8) eine Aufenthaltserlaubnis für längstens 90 Tage beantragt werden (Mo., Mi., Fr. 8 bis 12 Uhr). Im Vorfeld wird um Kontaktaufnahme mit der Ausländerbehörde unter Telefon 02161/2553180, 02161/2556789 oder per Mail auslaenderwesen@moenchengladbach.de gebeten.

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