Karneval in Mönchengladbach So zauberte die EKG „Schöpp op“ Senioren ein Lächeln ins Gesicht

Mönchengladbach · 30 Mitglieder der der Karnevalsgesellschaft zeigten am städtischen Altenheim Eicken ihr Können. Wie die Bewohner die jecke Veranstaltung erlebten.

Die Eickener Karnevalsgesellschaft war zu Gast im Garten des städtischen Altenheims Eicken.

Die Eickener Karnevalsgesellschaft war zu Gast im Garten des städtischen Altenheims Eicken.

Foto: Ilgner,Detlef (ilg)/Ilgner Detlef (ilg)

Normalerweise hat die Eickener Karnevalsgesellschaft „Schöpp op“ 50 bis 70 Auftritte in der Session. Aktuell sind es eher zwölf bis 15. Einer davon war der Besuch der Senioren im Städtischen Altenheim in Eicken am Tulpensonntag. Corona-bedingt mussten die Karnevalisten draußen bleiben, was aber bei trockenem und sonnigem Wetter kein größeres Problem war. Viele Senioren waren verkleidet, und wer fror, bekam eine weitere Decke, denn der Wind wehte kalt. 2020 war der Zug wegen des Sturms abgeblasen worden, dann kam Corona, erinnert sich Einrichtungsleiterin Iris Hanka.

Hanka war als Huhn verkleidet, damit aber nur eines der „jecken Hönner uut es Altenheim Eeke“. Die Federboas der Seniorinnen wehten im Wind, viele waren draußen, andere genossen die willkommene Abwechslung am geschlossenen Fenster. Etwa 30 Mitglieder der Eickener Karnevalsgesellschaft (EKG) waren gekommen – darunter Mitglieder mit ihren Fanfaren, die kleinen Schöppkes, die junge Garde und Teile der Mariechen-Tanzgarde. Alle gaben eine Kostprobe ihres Könnens, alle bekamen ihren verdienten Applaus.

Lukas Otten, Kommandant der sieben bis zwölf Jahre alten Schöppkes, moderierte seine Rasselbande an, die mit ihrer enormen Beweglichkeit begeisterte. Bewohnerin Marlies Hoppekamps strahlte: Die 77-Jährige war früher selber Tanzmariechen. Da dürften Erinnerungen geweckt worden sein. Jost Fünfstück, 2. Vorsitzender der EKG, bedauerte schon, dass auch in diesem Jahr kaum närrisches Treiben möglich war. Für das nächste Jahr wünscht er sich wieder eine normale Session. „Die Augen der alten Menschen haben geleuchtet“, war ihm aufgefallen. Sein Versprechen: „Wir kommen gerne wieder.“ „Vielen Dank, dass Sie uns nicht vergessen haben“, sagte die Heimleiterin und fügte hinzu: „Bei allem Driet, der draußen passiert, darf man nicht vergessen zu feiern.“

Werner Kreutzberg war unter den Heimbewohnern, die draußen in der ersten Reihe saßen: „Ich war immer sehr aufgeschlossen gewesen solchen Veranstaltungen gegenüber“, erklärte der für seine 93 Jahre noch sehr rüstige Senior. „Die älteste Bewohnerin ist 101 Jahre alt, wir haben einige Hundertjährige und etliche Anwärter“, berichtet Iris Hanka. Sie alle seien für diese närrische Abwechslung dankbar. Es wurden Orden ausgetauscht. Im Heim waren zuvor karnevalistische Bühnenstücke in allen acht Wohnbereichen aufgeführt worden und auch bei dem Auftritt im Freien wurde auf die Einhaltung von Abständen geachtet. „Et is wie et is“, lautet zwar das Motto, aber in der kommenden Session möchte man dann doch lieber ohne das Virus feiern.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort