TV Mülfort-Bell begeistert in der Volleyball-Landesliga Eine fast perfekte Saison

Volleyball-Landesliga · Da die Spielzeit der Volleyballer vom TV Mülfort-Bell bislang so herausragend war, fiel auch die erste Saisonpleite nicht ins Gewicht. Der vorzeitige Aufstieg in die Verbandsliga ist perfekt. Künftig wird über eine zweite Mannschaft nachgedacht. Und ein Jugendproblem muss gelöst werden.

 Der TV Mülfort-Bell bejubelt den Sieg im Januar gegen Verfolger Grevenbroich.

Der TV Mülfort-Bell bejubelt den Sieg im Januar gegen Verfolger Grevenbroich.

Foto: TV Mülfort-Bell

Am Ende standen ein gutes und ein weniger gutes Ergebnis zu Buche. Wobei das weniger gute Ereignis im Endeffekt zu vernachlässigen war: Gegen die Reserve der SG Duisburg setzte es mit 2:3-Sätzen die erste Niederlage im 14. Saisonspiel. Da die Spielzeit zuvor für den TV Mülfort-Bell mit 13 Erfolgen am Stück jedoch so herausragend war, reichte auch die Pleite zur vorzeitigen Meisterschaft in der Landesliga – verbunden mit dem Aufstieg in die Verbandsliga. Diese Nachricht ließ die Verantwortlichen dann auch entspannt mit dem Ende der Siegesserie umgehen. „Ein bisschen haben wir schon darauf geschielt, die weiße Weste zu bewahren. Aber das musste irgendwann einfach kommen. Eine Niederlage aus 14 Spielen, das ist nicht so schlimm“, sagt Trainer Torsten Müller.

 Erst im 14.Saisonspiel kassiert der TV Mülfort-Bell die erste Niederlage in der Landesliga. Für den Aufstieg reicht es trotzdem.

Erst im 14.Saisonspiel kassiert der TV Mülfort-Bell die erste Niederlage in der Landesliga. Für den Aufstieg reicht es trotzdem.

Foto: TV Mülfort-Bell

Für den vorzeitigen Meistertitel profitierte seine Mannschaft am vergangenen Spieltag vom Ausrutscher des Verfolgers Grevenbroich, der zeitgleich gegen die SG Kempen-Wachtendonk deutlich mit 0:3 verlor. „Grevenbroich hatte parallel sein Heimspiel, das Ergebnis war aber während des Spiels online einsehbar“, sagt Trainer Müller. Zu dem Zeitpunkt lag Mülfort bereits mit 0:2-Sätzen gegen Duisburg zurück, als Müller seinen Spielern die frohe Kunde über die feststehende Meisterschaft mitteilte. „Das hat für eine Befreiung gesorgt, wir haben noch einmal losgelegt und den 2:2-Ausgleich geschafft“, sagt er. Im Tiebreak des entscheidenden fünften Satzes hieß es dennoch am Ende 17:19 aus Sicht des TV.

„Wir haben vorher schon fünf Sätze gespielt, dann noch mal fünf Sätze mit dem Tiebreak – das kostet Kraft, das hat man schon gemerkt“, sagt Müller. Denn zuvor hatte seine Mannschaft am selben Tag bereits das Heimspiel gegen die SG Kaarst mit 3:2 gewonnen. In der Landesliga stehen für die Mannschaften häufig zwei Spiele an einem Tag an, entsprechend gab es für Mülfort kaum eine Pause zwischen beiden Partien.

Mülfort selbst hat noch zwei Meisterschaftsspiele auszutragen, andere Mannschaften hingegen noch drei oder vier. Der Vorsprung von zwölf Punkten ist trotzdem von der Konkurrenz nicht mehr einzuholen. Daher können sich die Verantwortlichen beim TV bereits mit den Planungen für die neue Spielklasse beschäftigen. „Ein paar Spieler aus anderen Vereinen haben bereits angefragt. Geistig sind wir schon dabei, den Kader für die kommende Saison zu planen“, sagt Müller. Dazu gibt es Überlegungen, erstmals nach vielen Jahren wieder eine zweite Mannschaft zu melden. Diese würde dann in der Bezirksliga, eine Spielklasse unter der Landesliga, starten. „Über die Saison haben wir viele junge Spieler dazubekommen, die aber noch nicht das Niveau für die Verbandsliga haben. In der zweiten Mannschaft könnten diese Spieler sich dann anbieten“, sagt Müller, der aber auch anfügt: „Eine zweite Mannschaft bringt natürlich mehr logistischen Aufwand mit sich, auch hinsichtlich der Trainingszeiten.“

Der Aufstieg stellt Mülfort zudem vor eine weitere Herausforderung, die perspektivisch zu lösen ist: In der Verbandsliga sehen die Regularien für die Vereine eine eigene Jugend vor. Die fehlt Mülfort bislang mangels Nachfrage. „Man hat ein Jahr zum Aufbau, sonst muss man zwangsweise wieder runtergehen. Da sind wir gerade dabei, eine Jugend aufzubauen. Das ist aber nicht ganz einfach.“ Inzwischen hat der Verein freie Hallenzeiten bekommen, um Einheiten für interessierte Jugendliche anzubieten. Es fehlt allerdings noch ein Trainer. „Sobald ein Trainer bereitsteht, werden wir den Kontakt zu Schulen suchen und Projekte anleiern“, sagt Müller.

Zeitnahe soll zudem der Aufstieg der Mannschaft gebührend gefeiert werden. Allerdings erst nach Saisonende. „Wir heben uns das für Ende März auf, wenn das coronabedingt besser möglich ist und das letzte Spiel absolviert ist. Da wollten wir jetzt nicht vorgreifen. Die Mannschaft hat sich bislang nur in kleiner Runde zusammengesetzt“, sagt Müller.

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