Senioren-Einrichtung in Mönchengladbach Neue Tagespflege der Caritas kostete 6,3 Millionen Euro

Mönchengladbach · Es hat etwas länger gedauert und es ist etwas teurer geworden als gedacht, doch nun können Senioren in der Einrichtung an der Urftstraße betreut werden und wohnen.

 Das Kreuz auf dem Dach erinnert an die entwidmete Kirche.

Das Kreuz auf dem Dach erinnert an die entwidmete Kirche.

Foto: Cariatsverband Mönchengladbach/Caritasverband Mönchengladbach

(RP) Der Caritasverband Region Mönchengladbach hat die entwidmete Kirche an der Urftstraße zu einem Seniorenzentrum mit einer Tagespflege und Servicewohnungen umgebaut. In der Tagespflege können bis zu 15 ältere Menschen betreut den Tag verbringen. Linda Mevißen leitet die Einrichtung, die den Gästen  Lebensqualität bieten und die Angehörigen entlasten soll.

Die 23 Servicewohnungen haben zwischen rund 46 und 82 Quadratmeter, jede verfügt nach Angaben des Caritasverbands über einen großen Balkon, auf dem mindestens vier Menschen Platz finden. Von den 23 Servicewohnungen sind 14 im sozialen Wohnungsbau entstanden. „Gerade uns als Caritas ist es wichtig, dass wir auch an die Menschen denken, deren Einkommen nicht so hoch ist“, sagte Caritas-Geschäftsführer Frank Polixa  bei der Eröffnungsfeier.

Die Tagespflege in der Lebenskirche ist bereits die vierte, die der Caritasverband in den vergangenen acht Jahren in Mönchengladbach eröffnet hat. Bereits zum dritten Mal kombiniert er eine Tagespflege mit seniorengerechtem Wohnen. Während der zweijährigen Bauphase hatte der Caritasverband nach eigenen Angaben mit Materialknappheit, Lieferschwierigkeiten und Preissteigerungen zu kämpfen. Ursprünglich war der Umbau mit 5,5 Millionen Euro veranschlagt. Am Ende sind es mehr als 6,3 Millionen Euro geworden. Das Projekt wurde zum Teil aus Mitteln des Bundes und der NRW-Bank gefördert.

„Wir haben die 1964 geweihte Kirche wie ein Denkmal behandelt, obwohl sie kein Denkmal ist“, erläutert Architekt André Grosch. Die massiven Außenwände sind erhalten geblieben, haben jedoch neue Öffnungen erhalten. Alle Einbauten sind im Holzrahmenbau ausgeführt worden. Eine besondere Herausforderung sei der Brandschutz gewesen, so Grosch. Eine große Lichtkuppel im Obergeschoss sorgt für viel Helligkeit im Treppenhaus und in den Fluren.

Das Kreuz der früheren Kirche ist noch da. Man nimmt es nicht auf Anhieb wahr, weil ein Staffelgeschoss auf das Gebäude gekommen ist. Aber wer ein paar Schritte in die gegenüberliegende Straße geht, kann es sehen. Darauf wies Caritas-Geschäftsführer Frank Polixa während der Eröffnungsfeier hin. „Wir freuen uns, dass die Kirche künftig wieder Menschen aus der Gemeinde Herz-Jesu eine Heimat bieten kann. Hier ist ein Ort zum Leben für ältere Menschen entstanden“, sagte Caritas-Vorsitzender Christof Wellens.

Sorgen bereitet Polixa Bürokratismus und die zu geringen Förderhöhen. Der Caritas-Geschäftsführer forderte die Politik deshalb auf, den sozialen Wohnungsbau zu entbürokratisieren und attraktiv zu gestalten – im Sinne der Menschen, die auf preiswerte Mieten angewiesen seien. „Sonst findet man bald niemanden mehr, der als Bauherr bereit ist, sich das anzutun“, sagt Polixa.

(RP)
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