2. Sinfoniekonzert Philipp Wenger: Der Konzertmeister als Solist

Mönchengladbach · Für Philipp Wenger, den Ersten Konzertmeister der „Niederrheinischen Sinfoniker“, wird beim 2. Sinfoniekonzert am Mittwoch, 16. Oktober, und Donnerstag, 17. Oktober, 20 Uhr, im Konzertsaal des Theaters ein Traum wahr.

 Philipp Wenger

Philipp Wenger

Foto: Yulia Vlasova

Beim „Lieblingswerk meiner Jugend“, dem Violinkonzert Nr.1 D-Dur op.19 von Sergej Prokofjew, darf er als Solist vor seinen Orchesterkollegen stehen. „Dieses genial orchestrierte Opus durfte ich mir selbst aussuchen“, berichtet der in Würzburg, Berlin und Leipzig ausgebildete Musiker beim Pressegespräch. Eine in Kindertagen unzählige Male abgespielte Tonkassette mit dem „Lieblingswerk“ – interpretiert vom großen Frank Peter Zimmermann – dürfte mit ein Grund gewesen sein, dass der gebürtige Unterfranke Berufsmusiker wurde. „Die erste Probe mit Orchester wird noch einmal eine besondere Herausforderung“ erläutert der Solist, der froh ist, dass er das Konzert, das am Dienstag in Krefeld sogar vom WDR aufgenommen und am 14. November gesendet wird, an vier Abenden spielen kann.

Drei Komponisten, die ihren Platz im Leben suchten“ – so erklärt Generalmusikdirektor Mihkel Kütson die Zusammenstellung des Programms. Neben Prokofjew, den die Oktoberrevolution aus seiner Heimat vertrieb, der in Amerika nicht glücklich wurde und sich schließlich in Paris niederließ, war auch der Deutsch-Böhme Erwin Schulhoff ein Ruheloser. Ausgebildet in Prag, Wien, Leipzig und Köln, begann er sich für den Dadaismus, für Impressionismus und Neoklassizismus zu interessieren. Ausdruck all‘ dieser Einflüsse ist seine frühe „Suite für Kammerorchester“, in der auch Tango, Ragtime und Step nicht fehlen.

Ein ewig mit sich Hadernder war Peter Tschaikowsky, dessen hier noch nie aufgeführter Sinfonie op.58 ein Gedicht von Lord Byron zugrunde liegt, das die tragische Geschichte von „Manfred“ schildert. Private Parallelen zu dieser Figur mögen den russischen Tonsetzer zur Komposition bewogen haben – „zu einem klanggewaltigen Opus mit zu Leidenschaft gesteigerten Linien, melodienseligen Passagen und einem ergreifenden Abgesang mit Orgelklängen im Finalsatz“, sagt Konzertdramaturgin Eva Ziegelhöfer.

Vor den Konzerten gibt es jeweils um 19.15 Uhr eine Einführung.

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