Kurzkritik zur Aufführung im Gladbacher Münster Gelungenes Experiment mit Bachs Oratorium

Mönchengladbach · Weihnachtsoratorium mit Erzähler und Ballett? Das kann gut funktionieren, wie die Aufführung der Gäste aus Kevelaer im Gladbacher Münster zeigte.

 Beim Konzert im Münster gab es herzlichen Beifall.

Beim Konzert im Münster gab es herzlichen Beifall.

Foto: Bauch, Jana (jaba)

Vieles war anders als sonst, als am Wochenende Bachs großartiges Weihnachtsoratorium im Münster aufgeführt wurde. Nach den Pauken am Beginn schmetterten nicht gleich die Trompeten, sondern ein Sprecher führte ins Geschehen ein. Während üblicherweise nur drei bis vier der sechs Kantaten aufgeführt werden, bezog man hier alle Kantaten mit ein, ließ aber zwischendurch einige Partien weg. An ausgesuchten Stellen trat mit der Compagnie Anette Schulz ein Frauenballett auf die Bühne, das Inhalte und Emotionen tänzerisch darstellte. Konzeption und Aufführung dürfen als gelungen und beeindruckend gewertet werden. Die musikalische Qualität war ausgezeichnet. Das gilt für den Projektchor der Kevelaer Basilikamusik ebenso wie fürs Rheinische Oratorienorchester, für die Gesangssolisten wie für den Mädchenchor. Tadellos war das Ballett, ebenso der Sprecher Fabian Matussek.

Hat sich damit die traditionelle Form der Aufführung, die die Musik allein für sich sprechen lässt, überlebt? Nein, auf keinen Fall. Aber ein interessanter neuer Zugang zu diesem genialen Werk war es allemal. Experiment gelungen.

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