Kolumne Menschen, Bilder, Depressionen

Mönchengladbach · In dieser Woche beschäftigt sich Hastenraths Will mit einem Rückblick auf das zu Ende gehende Jahr.

 Hastenraths Will erklärt die Welt Serie Kolumne

Hastenraths Will erklärt die Welt Serie Kolumne

Foto: Macharski

Zwischen die Jahre ist traditionell die Zeit der besinnlichen Rückschau, die sich im Falle von 2019 wirklich lohnt, denn dabei handelte es sich um ein wahrlich denkwürdiges Jahr. Vor allem politisch hat sich in Deutschland einiges verändert. Zuerst zerstörte Youtuber Rezo die CDU, danach die SPD sich selbst. Vom Ende der großen Volksparteien profitierte der im englischsprachigen Raum erfolgreich etablierte Populismus und löste insbesondere beim Wahlverhalten im Osten ein bedenklicher Retrotrend aus. Von diese gefährliche Entwicklung lenkten nur kurzfristig die noch gefährlicheren E-Scooter ab, die dank Andreas Scheuer, dem Erfinder der Draufzahl-Maut, mittlerweile skrupellos in unsere Fußgängerzonen Jagd auf unbescholtene Bürger machen. Aber nicht nur normale Menschen sehen sich mit ihre eigene Sterblichkeit konfrontiert, auch Prominente erwischt es gelegentlich, wie 2019 etwa Niki Lauda, Costa Cordalis oder Karl Lagerfeld. Die schockierendste von alle Schlagzeilen jedoch lautete: Gott ist tot! Beim Weiterlesen stellte sich zwar heraus, dass „Karel“ Gott gemeint war, aber der erste Schock, dass es unser Schöpfer höchstpersönlich erwischt haben könnte, regte zum Nachdenken an. Dass Gott sich angesichts dessen, was wir gerade aus sein Lebenswerk machen, zu eine Verzweiflungstat hinreißen lassen könnte, scheint längst nicht mehr undenkbar. Vor allem das Jahr 2019 steht für ein neu entwickeltes Bewusstsein, dass unser Planet im Gegensatz zum Weihnachtsklassiker „Last christmas“ nicht unzerstörbar ist. Schuld dadran ist vor allem die von Greta Thunberg ins Leben gerufene „Fridays for Future“-Bewegung, die immer wieder für heftige Kontroversen sorgt. Das letzte minderjährige Mädchen, das eine Nation derart gespalten hat, war Nastassja Kinski in „Die Reifeprüfung“. Zum Glück endete das Jahr dann doch noch versöhnlich mit Borussias Herbstmeisterschaft, jedenfalls unter die Bundesliga-Traditionsmannschaften.

Euer Hastenraths Will

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