Theater in Mönchengladbach Sinfoniker eröffnen mit Mozart und Beethoven die neue Theater-Saison

Mönchengladbach · Zwei Abende gestalten die Niederrheinischen Sinfoniker am Theater in Mönchengladbach. Die Corona-Pandemie erforderte besondere Proben.

 Generalmusikdirektor Mihkel Kütson vom Gemeinschaftstheater Krefeld und Mönchengladbach.

Generalmusikdirektor Mihkel Kütson vom Gemeinschaftstheater Krefeld und Mönchengladbach.

Foto: Gemeinschaftstheater Krefeld-Mönchengladbach/Matthias Creutziger

Nach den Theaterferien hat die Musik die Nase vorn. Als erste Sparte eröffnen die Niederrheinischen Sinfoniker den Spielbetrieb des Gemeinschaftstheaters. „Eigentlich wollten wir im Beethoven-Jahr mit einem Beethoven-Marathon eröffnen“, sagt Generalmusikdirektor Mihkel Kütson. Der musste wegen der Pandemie auf 2021 verschoben werden. „Dennoch versuchen wir nun, uns langsam in die Normalität zurückzuspielen“, erklärt der Orchesterchef. Und da kommt Beethoven ins Spiel.

Je zwei Abende gestalten die Sinfoniker in der kommenden Woche in Krefeld und Mönchengladbach. Das 1. Sinfoniekonzert der neuen Saison kombiniert zwei leuchtende Gestirne am Komponistenhimmel. Mit großer Pracht, berückender Virtuosität, aber auch einem Quantum Melancholie geht es Mittwoch im Konzertsaal des Theaters los mit der Sinfonia Concertante Es-Dur von Mozart. „Wir wollen das Stück so spielen, wie sich Mozart das vorgestellt hat“, erläutert Kütson. Was zum Beispiel bedeutet, dass nicht zwei Solisten von auswärts gebucht wurden, sondern zwei Stimmführer der Sinfoniker die konzertanten Solopartien spielen: Konzertmeister Philipp Wenger tauscht sich dabei eng mit seinem Kollegen an der Viola, Solobratscher Albert Hametoff, aus.

Danach präsentiert der GMD den vor 250 Jahren geborenen Jubilar Beethoven als Naturburschen. Der in Wien sesshaft gewordene Bonner ließ sich durch zahlreiche Ausflüge ins idyllische Umland der habsburgischen Metropole und Sommeraufenthalte zu seiner „Sinfonia Pastorale“ anregen. Seine sechste Sinfonie schloss Beethoven 1808 ab. Ihm gelang ein klingendes Naturgemälde, das dennoch den Anspruch absoluter Musik nicht aufgibt. „Der Komponist hat es vermocht, eine Fülle an Stimmungen möglichst farbenfroh aufleben zu lassen“, beschreibt Kütson das Konzept. Platte Programmmusik sei die Pastorale aber nicht. Beethoven hatte in einer Notiz geschrieben: „...mehr Ausdruck der Empfindung als Malerei.“

Das fünfsätzige Opus trägt neben den italienischen Tempoangaben auch deutsche Titel. Das beginnt mit dem „Erwachen heiterer Gefühle bei der Ankunft auf dem Lande“, setzt sich mit einer „Szene am Bach“ (2. Satz) fort, gefolgt vom „lustigen Zusammensein der Landleute“. Der vierte Satz bringt das Orchester mächtig zum Krachen – es hat Sturm und Gewitter darzustellen, bevor ein lieblicher „Hirtengesang“ das Finale eröffnet.

Um effizientes Proben unter Corona-Hygieneanforderungen möglich zu machen, mussten die Sinfoniker großen Abstand zwischen den Pulten wahren. Und die rund 80 Musiker werden immer wieder getestet, um Infektionen frühzeitig festzustellen, berichtet Kütson. Der GMD betont: „Der Konzertsaal ist meiner Überzeugung nach der sicherste Ort, was die Infektionsgefahr betrifft.“ Konzertdramaturgin Eva Ziegelhöfer appelliert ans Publikum, Tickets online oder an den Theaterkassen zu kaufen. Für Kurzentschlossene sei auch die Abendkasse geöffnet.

Termine für Mönchengladbach: Mittwoch, 26. August; Donnerstag, 27. August, jeweils 20 Uhr, Theaterkonzertsaal.

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