Junge Musiker in Mönchengladbach zu Gast So war das Konzert des Eternum Saxophonquartetts

Mönchengladbach · Am Wochenende gestalteten die vier Musiker das zweite Zykluskonzert im Theater Mönchengladbach. Sie überzeugten mit ihrer Unbekümmertheit und Leichtigkeit.

 Die vier Musiker erzählten zwischendurch, welche Musik sie geprägt hat. 

Die vier Musiker erzählten zwischendurch, welche Musik sie geprägt hat. 

Foto: IRA WEINRAUCH

Das Saxophon gehört bekanntermaßen zu den recht jungen Instrumenten. Doch das Eternum Saxophonquartett widmete sich auch Werken aus Epochen, in denen keiner geahnt haben dürfte, dass sich ein belgischer Instrumentenbauer namens Sax seine Idee Mitte des 19. Jahrhundert patentieren lassen würde. Auf Einladung der Marketinggesellschaft Mönchengladbach eröffneten Anna-Maria Schäfer, Eva Kotar, Ajda Antolovic und Filip Orlovic ihr Gastspiel im Konzertsaal des Theaters mit Johann Christian Bachs Sinfonia B-Dur Opus 18 Nr. 2 in einem Arrangement des Niederländers Albert Meijns.

Der erste Satz strahlte im farbigen Spiel eine wunderbare Leichtigkeit aus. Auf ein berührendes Andante mit aparten Akzenten folgte das spritzig und virtuos entfaltete Presto. Mit dem Einstieg bewies das 2015 gegründete Quartett seine Qualität, die das gesamte Konzert prägte. Die Interpreten überzeugten mit kunstvoll verwobenen und technisch wie dynamisch ausgefeilten Einsätzen, mit reicher Gestaltungsfreude und Unverwechselbarkeit. 

Das Ensemble wird seit 2016 von „Yehudi Menuhin – Live Music Now Köln“, seit 2018 von der „Werner Richard – Dr. Carl Dörken Stiftung“ gefördert. 2020 wurde es für die Konzertreihe „Best of NRW“ ausgewählt. Die Moderation zu vier ausgewählten Werken war gleichberechtigt auf die Ensemblemitglieder verteilt. So erfuhren die Besucher zum Bespiel, dass sich Arvo Pärt vorübergehend mit der Zwölftonmusik auseinandersetzte, dann aber nach einer Schaffenspause mit neuem Stil zurückkehrte.

Es sei sicher in Pärts Sinne, dass sein im Original für Chor geschriebenes Werk „Summa“ vom Quartett interpretiert werde, zumal der Komponist selbst Bearbeitungen für Streicher und Bläser schrieb, sagte Sopransaxophonistin Schäfer. Zum zweiten Satz aus Alexander Glazunovs Saxophonquartett B-Dur entfalteten die vier Interpreten ausdrucksvoll den singenden Ausdruck der mehrstimmigen Canzona wie auch die wechselnden Charaktere der Variationen. Das sympathische Quartett beschloss sein Programm mit Sätzen aus Gershwins „Porgy and Bess Suite“. Die sehnsuchtsvolle abgesetzte Melodie des Liedes „Summertime“ traf in anderen Ausschnitten auf eine feine Prise Unbekümmertheit. Zu zwei Zugaben erfreuten die jungen Virtuosen mit weiteren Facetten.

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