Konzert in St. Laurentius Neue Klänge beim Orgelherbst

Mönchengladbach · Mit einem Konzert des Freiburger Münsterorganisten Jörg Schwab ging der erste Orgelherbst zu Ende. Er spielte Bach und Händel – erwies sich aber auch als einfallsreicher Improvisator.

 Jörg Schwab reiste für den Orgelherbst aus Freiburg an.

Jörg Schwab reiste für den Orgelherbst aus Freiburg an.

Foto: Jörg Schwab

Mit einem abwechslungsreichen Orgelkonzert, das „Orgelfeuerwerk –Die Faszination der Klänge“ benannt war, ging der erste Orgelherbst in der Laurentiuskirche zu Ende. Jörg Schwab, seit 2013 Münsterorganist am Freiburger Münster und weit gereister Konzertorganist und Improvisator, saß an der imposanten Rensch-Orgel. Er verstand es, das Farbenspektrum des nach französischen Vorbildern konzipierten Instrumentes auszuloten und mit viel Fantasie immer wieder neue Klangkonstellationen zu finden.

Mittels einer im Altarraum aufgebauten Leinwand wurde dem Publikum in der gut besuchten Kirche neben dem Klangerlebnis auch optisch Faszinierendes geboten: Die Zuhörer konnten dem Künstler bei seinen Vorträgen zusehen und außerdem beobachten, wie er ohne jede Hilfe neben dem teils virtuosen Spiel mit beachtlicher Präzision die Registerzüge bediente.

Schwab, der 1976 in Bayern geboren wurde, in Freiburg, Mainz und Amsterdam studierte, als Regionalkantor im Bistum Trier wirkte, an der Musikhochschule Mainz Orgelimprovisation lehrte und von 2008 bis 2013 Domorganist am Essener Dom war, begann seinen Vortrag mit dem in angemessen spielerischer Leichtigkeit interpretierten Orgelkonzert B-Dur Nr. 2 von Georg Friedrich Händel – im stilgerechten Arrangement von Marcel Dupré.

In zwei Beispielen aus den sechs „Schübler-Chorälen“ von Johann Sebastian Bach – es sind Transkriptionen von Kantatensätzen aus Bachs Leipziger Zeit – kamen die erlesenen Soloregister der Orgel ausgezeichnet zur Geltung. Präludium und Fuge c-Moll BWV 549, ebenfalls aus der Feder des Thomaskantors, demonstrierten die ausgefeilte Technik und das Pedalspiel des Gastes.

Ein „Marche triomphale“ nach einer Idee seines Improvisationslehrers Wolfgang Seifen, eine „Suite francaise“ über den Engel-Hymnus „Gott, aller Schöpfung heil‘ger Herr“, eine „Méditation“ als Hommage an den französischen Komponisten Olivier Messiaen, bei der die „französischen“ Register der Orgel so recht zur Geltung kamen, und drei romantische Skizzen – Scherzo, Cantabile und Trumpet Tune – denen wiederum Themen von Wolfgang Seifen zugrunde lagen, zeigten Schwab als souveränen und einfallsreichen Improvisator, dem zum Schluss des Konzertes reicher Beifall galt. Er bedankte sich mit einer sorgfältig ausgearbeiteten Choralbearbeitung über „Ein feste Burg ist unser Gott“.

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