Musikfestival geht bald los In der Kirche wird wieder gejazzt

Mönchengladbach · Bald beginnt das Festival „Jazz in der Kirche“. Mit dabei sind ein Jazz-Preisträger, eine Band aus Berlin und ein Musiker mit einem ganz eigenen Stil.

 „Inside Out“ treten im Münster St. Vitus auf. Markus Stockhausen (rechts) hat in diesem Jahr den Jazzpreis bekommen.

„Inside Out“ treten im Münster St. Vitus auf. Markus Stockhausen (rechts) hat in diesem Jahr den Jazzpreis bekommen.

Foto: Gerhard Richter

Wann geht es los?

Das Festival beginnt am 12. und endet am 21. November. In dieser Zeit finden acht verschiedene Konzerte mit bekannten Jazzmusikern und Bands statt. Aber auch Nachwuchsmusiker stehen im Programm.

Was sind die Highlights?

Den Auftakt macht am 12. November der Newkammer-Chor mit Wolfram Goertz an der Kirchenorgel. Im Mittelpunkt des Konzertes steht das Werk „A little Jazz Mass“ vom englischen Komponisten Bob Chilcott. Swing, Blues, Chormusik und Jazz-Improvisationen an der Orgel: „Eine ungewöhnliche Mischung“, sagt Organisator Frank Füser. „Aber es wird toll“.

Am 14. November tritt ein frischgebackener Träger des deutschen Jazzpreises in Mönchengladbach auf: Im Juni hat Trompeter Markus Stockhausen den Preis in der Kategorie Blechblasinstrumente gewonnen. Mit seinem Duopartner Florian Weber am Flügel macht er das, wofür der Jazz bekannt ist: experimentieren und improvisieren. Das klingt mal harmonisch und melodisch, mal lebhaft und verrückt.

Am 20. November gibt Hugo Read ein Konzert. Der Saxophonist gehört zu den auffälligsten Musikern der deutschen Jazzszene. Er hat seinen ganz eigenen Stil gefunden, in dem er verschiedene Musik-Stile vereint hat. Das Ergebnis ist eine Mischung aus neuem Jazz, Akustik und elektronischen Elementen.

Das Abschlusskonzert gibt am 21. November das Hans Anselm Quintett. Die fünfköpfige Band aus Berlin möchte auf der Bühne eine Geschichte erzählen und das geht am besten durch Improvisation. Authentisch soll es sein, deswegen kann es laut, leise, dunkel und euphorisch werden.

 Der Newkammer-Chor.

Der Newkammer-Chor.

Foto: Andreas Jütten/Andreas Juetten

Was ist das Besondere an dem Festival?

Es verbindet Jazzmusik mit der Architektur schöner Kirchen – die Konzerte finden unter anderem in der Citykirche, im Kolumbarium, im Münster St. Vitus, in der Brandts-Kapelle und der Grabeskirche St Josef statt. Damit die Innenarchitektur der Gebäude noch besser zur Geltung kommt, wird sie von Lichtakzenten von Andreas Jütten in Szene gesetzt. „In Düsseldorf, Jüchen und Moers gibt es große Jazzfestivals, die wollten wir nicht kopieren und haben etwas eigenes draus gemacht“, sagt Füser.

Das Musizieren in einem Gotteshaus stellt außerdem einen anderen Anspruch an die Musiker: „In der Citykirche kommen wir auf eine Nachhallzeit von sieben Sekunden, in den anderen Kirchen ist das ähnlich“, erklärt der Organisator. Das müssen die Musiker in ihrer Liederauswahl mit einplanen, auch die Tontechniker tragen eine besondere Verantwortung.

Einzigartig ist auch der Einsatz der Kirchenorgel als Jazzinstrument, so wie es beim Musiker Wolfram Goertz oder dem Ali Claudi Trio der Fall sein wird. „Das ist ein ganz besonderer Klang, den man nur schwer beschreiben kann. Und sich deswegen anhören sollte“, sagt Füser.

Seit wann gibt es das Festival?

Jazz in der Kirche wurde 2004 von Wolfram Goertz und dem damaligen Kulturdezernenten Wolfgang Rombey initiiert und fand alle zwei Jahre statt.  Durch die Kooperation mit Kirchenmusikern der Stadt, insbesondere denen des Bistums Aachen, traten internationale, nationale und lokale Jazzmusiker in Mönchenglabdach auf.

2008 sprang ein wichtiger Sponsor ab und das Musikfestival konnte nicht mehr finanziert werden. „Ich konnte es aber nie vergessen“, sagt Füser, der es damals schon mit mitorganisierte. 2017 gründete er den Jazzclub, der das Festival wieder ins Leben rief. 2018 fand es mit großem Erfolg wieder statt. 2020 sollte es weitergehen, doch dann kam Corona in die Quere. Deswegen gibt es Jazz in der Kirche erst in diesem Jahr.

 Hugo Read.

Hugo Read.

Foto: Gerhard Richter

Welche Corona-Regeln gelten?

In allen Gotteshäusern gilt die 3G-Regel. Der Mundschutz darf am Platz abgenommen werden. Nur bei dem Konzert von Firasso in der Brandts-Kapelle gilt die Maskenpflicht auch am Platz.

Wo bekomme ich Tickets?

Der Vorverkauf läuft noch bis Donnerstag unter www.adticket.de oder  0180 6050400. Eine Karte kostet 15 Euro, erstmals gibt es auch ein Festivalticket für das gesamte Programms für 75 Euro. Der Eintritt zum Jazz-Talents-Konzert ist frei.

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