Autor aus Mönchengladbach Wo Realität und Fiktion verschwimmen

Mönchengladbach · Arnold Küsters recherchiert für seine Bücher gerne vor Ort, um authentische Plots zu schaffen. Für „Klippengrab“ ging es nach Cornwall. Worauf er bei seinen Büchern achtet.

 Arnold Küsters liest am 6. Mai in der Buchhandlung Degenhardt aus seinem Buch „Klippengrab“ vor. Den Kriminalroman schrieb er unter seinem Pseudonym Ian Bray.

Arnold Küsters liest am 6. Mai in der Buchhandlung Degenhardt aus seinem Buch „Klippengrab“ vor. Den Kriminalroman schrieb er unter seinem Pseudonym Ian Bray.

Foto: Ilgner,Detlef (ilg)/Ilgner Detlef (ilg)

Er habe sich blitzartig in den südwestlichen Zipfel Englands verliebt, beschreibt Arnold Küsters seine Begeisterung für Cornwalls üppige Landschaft. Mit der Lust am Widerspruch wählte der Autor für den Kriminalroman „Klippengrab“ zum zweiten Mal das malerische Fischerdorf Cadgwith als Schauplatz für rätselhafte Todesfälle. Damit schrieb er eine Fortsetzung zum in sich abgeschlossenen Krimi „Klippentod“, der mittlerweile in der zweiten Auflage vorliegt. „Die liebreizende Gegend verlangt danach zu schauen, was sich unter der Oberfläche abspielt.

Auch da wächst und gedeiht das Verbrechen“, sagt der Autor. Erneut schrieb er unter dem Pseudonym Ian Bray, das so schön englisch klingt und die Anspielung auf den schottischen Schriftsteller Ian Bradley mit dem Namensvorschlag eines englischen Freundes verbindet. In „Klippentod“ führte Küsters den pensionierten Polizeibeamten Simon Jenkins ein. Getrieben von Erinnerungen an einen Unfall, bei dem er seine Freundin verlor, sucht er im malerischen Küstenort Ruhe, gerät dann aber in den Strudel merkwürdiger Todesfälle. „Klippengrab“ ist eine neue Geschichte, doch die Hauptprotagonisten des ersten Bandes tauchen wieder auf. Jenkins ermittelt erneut, nachdem eine Frau verschwunden und zeitgleich im Nachbarort eine Frauenleiche aufgetaucht ist.

Zum Personal gehören auch wieder Mary, die im ersten Band in Lebensgefahr gerät, und Jenkins Freund Luke. „Simon und Mary sind immer noch kein Paar. Simon ist ein bisschen stoffelig, wie Männer manchmal so sind. Doch es knistert zwischen beiden“, verrät der Autor. Ist die Landschaft im ersten Band noch eine geheime weitere Hauptfigur, wird sie in der Fortsetzung zurückhaltender einbezogen. Das erste Buch habe das Setting vorgegeben, begründet Küsters den Unterschied. Doch nach wie vor ist ihm die authentische Schilderung in fiktiver Handlung ein Anliegen, so auch die glaubwürdige Gestaltung der Charaktere, die zum Teil in Cornwall reale Vorbilder haben. Der Hang zur Recherche habe wohl mit seinem journalistischen Hintergrund zu tun, vermutet Küsters. Cornwalls Landschaft und das Personal der bisher geschriebenen Bände scheinen genügend Stoff für weitere Folgen herzugeben. Eine erste Version des anvisierten dritten Bandes ist geschrieben. Der Titel stehe noch nicht fest, könnte aber „Klippentanz“ heißen. Das Geschehen solle seinen Ausgang beim Flora Day, dem Frühlingsfest, in der englischen Kleinstadt Helston nehmen. Er will auch den Showdown zwischen Jenkins und seinem Gegner erzählen. Das könnte in einem vierten Band passieren. Der Autor verrät, dass die Idee zum Mehrteiler erst während des Schreibens gereift sei.

Zur Premiere in der Buchhandlung Degenhardt stellt Küsters „Klippengrab“ am 6. Mai, ab 19.30 Uhr vor. Mit der Band „Hier geht was“ will er die Lesung um musikalische Einlagen ergänzen. „Die Band hat Lieder mit deutschsprachigen, teilweise schwarzhumorigen Texten, die niederrheinisch geprägt sind und auch nach England passen“, verrät Küsters. Vor wenigen Tagen kehrte er aus Cornwall zurück. Er hat dort Urlaub gemacht und wieder recherchiert. „In Cornwall ging mir durch den Kopf: Ich gehe durch meinen Roman, begegne der Landschaft und den Figuren. Da muss ich manchmal aufpassen, dass ich die Menschen mit richtigem Namen anspreche“, so der Autor.

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