Autoren aus Mönchengladbach So ist der neue Thriller von Hoeps und Toes

Mönchengladbach · Im neuen Thriller „Der Tallinn Twist“ erzählt das Autorenduo Thomas Hoeps und Jacques Toes von Spionage, Wasserrechen und einem Europa am Rand des zweiten kalten Krieges.

Der Tallin-Twist feiert Buchpremiere mit Thomas Hoeps (links) und Jacques Toes.

Der Tallin-Twist feiert Buchpremiere mit Thomas Hoeps (links) und Jacques Toes.

Foto: Rick, Markus (rick)/Markus Rick (rick)

Umfangen vom Fluidum des Theaters bot das Autorengespann Thomas Hoeps und Jacques Toes zur Buchpremiere des neuen Thrillers „Der Tallinn Twist“ sehr viel mehr als eine Lesung.  Im Wechsel von gelesenen und überleitenden Partien jonglierte das Duo gewitzt mit der Realität der Zuhörenden und der Fiktion der Handlung. Zuvor hatte Peter Brollik die Gäste im Studio des Theaters zur neuen Reihe Textstationen des Fördervereins der Stadtbibliothek „Lust am Lesen“ begrüßt.

Das erste, was er von Hoeps gelesen habe, sei dessen Analyse zur Kultur in Mönchengladbach gewesen, merkte Brollik in Richtung des ehemaligen Kulturamtsleiters an. Er versprach die Begegnung mit einem spannenden Krimi. Es geht um einen Spionagefall in der Europäischen Union, um Wasserrechte in Tallinn, deren Vertragsabschluss gefährdet ist, und außereuropäische Geheimdienste.  Die Figur Marie Vos, Lesern des Buches „Die Cannabis-Connection“ vertraut, arbeitet inzwischen bei der Anti-Betrugseinheit der EU in Brüssel. Die Handlung führt von Brüssel nach Estland und wieder zurück in die Heimat des Europäischen Parlaments. Thema sei auch die Angst der Balten vor dem Nachbarn Russland. Der Krieg in der Ukraine zeige, dass deren Sorge nicht übertrieben sei, so Hoeps. Er und Toes wählten einen zündenden Einstieg: In kurz gereihten Rufen orderten sie im Namen ihrer Hauptfigur ein Taxi. Mit Hilfe des Smartphones spielte Toes passende Geräusche ein. Über Blickkontakte spielten sich beide die Einsätze in Dialogform zu. Den „Klagegesang“ eines Südländers über die Esten begleitete Hoeps mit theatralischer Geste.

Als der Niederländer Toes vorgab, Details verraten zu wollen, schritt sein Schreibpartner ein. Denn dies sei nicht im Sinne der Protagonisten. Die Hauptfiguren des Buches schienen sich auch an anderer Stelle zu verselbstständigen. Mehr sei über Maries Etappen zwischen der „Cannabis-Connection“ und dem „Tallinn Twist“ nicht zu sagen, da man sie nicht die ganze Zeit über begleitet habe, behauptete Hoeps. Eine kurze Pause war am Siedepunkt eines Tumults strategisch geschickt gewählt. Die Unterbrechung habe nichts genutzt, die handelnden Personen befänden sich immer noch im Worst-Case-Szenarium, merkte Toes vor dem Weiterlesen an. Entsprechend dramatisch ging es zu.

In amüsanter Anspielung auf das den Niederländern nachgesagte Kaufmannsgeschick positionierten sich die Aut-ren als gewiefte Werbestrategen. Zum Abschied bombardierten sie ihre Zuhörer mit Fragen. Steht Russland hinter der Spionage? Kommt Marie aus der estnischen Schlangengrube lebendig heraus? Wird Maries Verehrer ihr Herz gewinnen? Antworten gibt es im Buch.

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