Kultur in Mettmann Kunsthaus öffnet mit Foto-Schau

Mettmann · Erster Gast nach der durch den Corona-Lockdown bedingten Schließung ist der Düsseldorfer Fotograf Hans-Joachim Conrad. Er zeigt nicht nur Bilder, sondern auch Werkstücke aus Keramik.

 Ausstellung im Kunsthaus Mettmann: Artifizierte Fotografien von Hans Joachim Conrad

Ausstellung im Kunsthaus Mettmann: Artifizierte Fotografien von Hans Joachim Conrad

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

So fast als erste Kultureinrichtung im Städtchen öffnete das Kunsthaus nach der Corona-Krise seine Pforten und wartet mit einer besonders schönen Ausstellung auf. Hans Jochim Conrad, genannt Hanjo und seines Zeichens selbständiger Grafiker und Fotograf in Düsseldorf, fotografiert seit zirka 50 Jahren und konnte schon als 19-Jähriger seine erste Ausstellung präsentieren. Damals wie heute verblüffen die Vergrößerungen von Klebstofftropfen, die er auf kleinen Glasplättchen auffängt und sich dadurch in ihren Formen verändern.

Wenn er nicht Menschen fotografiert, genial mit Schärfe und Unschärfe balanciert, oder Bewegungen einfängt voller Farbenfreude, dann konzentriert er sich auf Stadtansichten. Der Düsseldorfer Kö-Bogen, das Bundeskanzleramt, am Ufer des Bosporus oder irgendwo in Polen – seine Bilder sind voller Verehrung für die Schönheit von Stadt und Land und verliebt ins Detail.

„Ich bin ein Fan von autonom fahrenden Autos und würde immer auf dem Beifahrersitz Platz nehmen, dann könnte ich besser fotografieren,“ schwärmte der Künstler von der Zukunft, denn im rechten Moment auf den Auslöser drücken, das ist eine Kunst, die Hanjo Conrad bestens beherrscht. Davon zeugen die Bilder, die er anlässlich des japanischen Feuerwerks geschossen hat. Auch ein Baum im Sauerland, winterkahl und bepulvert mit dem ersten Schnee, besticht in seiner filigranen Schönheit und beeindruckt den Betrachter.

Hanjo Conrad experimentiert gerne, nimmt jede Gelegenheit wahr, Neues auszuprobieren – davon zeugen seine Kleinodien aus Keramik – formschön und voller strahlender Farben. Dazu hatte er er auf einem Flyer geschrieben: „Mit Ton zu arbeiten ist wie bei der Musik, es lässt sich wunderbar improvisieren.“

Herzig hingegen die Bilder, die er mit seiner damals dreieinhalb jährigen Tochter gefertigt hat. Alena hatte die Formen vorgegeben, so zum Beispiel „Puppen“ oder „Mama“, und Papa hatte sie anschließend koloriert. Die Freude am künstlerischen Gestalten liegt der Tochter des Künstlers wohl schon seit Kindheitstagen im Blut.

„Dieses Kunsthaus ist ein Juwel“, sagte jetzt der Gast aus Düsseldorf bei der Eröffnung der Ausstellung in Mettmann, denn in den vielen kleinen Räumlichkeiten konnte er seine so vielfältige Kunst bestens präsentieren. Seine Ausstellung, die er mit „Artifizierten Fotografien“ bezeichnet hatte, zeugt von einer Lebensfreude und dem Vergnügen, diese einzufangen.

Die Ausstellung ist noch bis zum 28. Juni freitags 16 bis 18 Uhr und samstags 11 bis 15 Uhr zu sehen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort