Meerbusch "Spielstarke Gegner"

Düsseldorf · mit U 17-Nationaltrainer Steffen Freund, der mit seiner Mannschaft an der Qualifikation zur Fußball-Europameisterschaft teilnimmt, die in Meerbusch, Düsseldorf, Ratingen und Krefeld ausgetragen wird.

Gestern startete die U17-Eliterunde für die EM-Endrunde in Serbien, die in Krefeld, Düsseldorf, Ratingen und Meerbusch ausgetragen wird. Am Samstag ab 11 Uhr treffen im Stadion am Eisenbrand in Büderich die U17-Nationalteams der Schweiz und der Türkei aufeinander. RP-Mitarbeiter Christoph Baumeister sprach im Vorfeld des Turniers mit dem deutschen U17-Nationaltrainer, Steffen Freund.

Herr Freund, die Eliterunde wird vor heimischem Publikum gespielt. Wie wichtig ist der Heimvorteil?

Freund Über die zahlreiche Unterstützung freuen wir uns, der Heimvorteil kann den Unterschied ausmachen. Im vergangenen Jahr war es ja anders, da ging das entscheidende Spiel in der Schweiz knapp verloren. Die deutschen Fans werden uns diesmal dabei helfen, die Eliterunde hoffentlich zu gewinnen.

Deutschland ist als Favorit in das Turnier gegangen, in ihren Augen zu Recht?

Freund Wir sind sehr gut vorbereitet und für das Turnier gewappnet. Die vergangenen eineinhalb Jahre habe ich komplett darauf ausgerichtet. In dieser Zeit haben wir gegen namhafte Gegner gespielt und dabei sehr gute Ergebnisse erzielt. Die Konzentration in der Mannschaft ist sehr groß - und ihre Leidenschaft ebenso. Wir werden alles dafür geben, um nach Serbien zu fahren.

Das DFB-Trainerteam war in den Monaten in ganz Europa unterwegs, um die Gegner zu beobachten. Welche Eindrücke haben Sie gesammelt?

Freund Wir haben jeden einzelnen Gegner unter die Lupe genommen und wissen ganz genau, welche Spielertypen und Spielphilosophien uns erwarten. Wir haben die absolute Todesgruppe erwischt, denn mit der Türkei, der Ukraine und der Schweiz messen wir uns mit drei ausnahmslos spielstarken Gegnern.

Können Sie etwas zu der Schweiz und der Türkei sagen, die in Meerbusch aufeinandertreffen?

Freund Die Türkei ist extrem stark in der Offensive. Hinten stimmt es aber nicht immer bei ihnen. Das zeigte das Spiel gegen die starken Weißrussen, bei dem ich sie beobachtet habe. Zur Hälfte stand es 5:1, am Ende 6:4. Die Schweiz ist U 17-Weltmeister. Das sagt schon alles über ihre Jugendausbildung aus. Ihre Stärke ist die Kompaktheit.

Haben diese Mannschaften starke Einzelspieler, auf die es besonders zu achten gilt?

Freund Die Türkei ist eine sehr gefährliche Mannschaft mit drei, vier Topleuten in ihren Reihen. Mittelfeldspieler Hakan Calhanoglu vom Karlsruher SC kennen wir natürlich besonders gut. Wir haben ihn beim Länderpokal gesichtet und ins Trainingslager eingeladen. Jetzt spielt er aber für die Türkei. Die Schweiz ist ein sehr homogenes Team. 2009 gab es in Deutschland eine begeisternde U17-EM. Mario Götze führte das Team damals zum Titel.

Haben Sie Spieler im Kader, denen Sie eine ähnliche Entwicklung zutrauen?

Freund Schwer vorauszusagen. Wir dürfen nicht vergessen, dass es sich um eine U17 handelt. Die Spieler sind noch im frühen Stadium ihrer Entwicklung – aber anderen gleichaltrigen Fußballern in Deutschland deutlich voraus. Der entscheidende Schritt in den Männerbereich steht den Jungs allerdings noch bevor. Was wir machen können, ist, die Grundlagen dafür zu legen, dass sie es schaffen.

(RP)
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