Bildung Gesamtschule macht digitalen Probelauf

Meerbusch · Die Städtische Maria-Montessori-Gesamtschule hat kurz vor dem Start der Sommerferien einen dreitägigen Probelauf zum Online-Unterricht gemacht, um im neuen Schuljahr vor jeglichen Herausforderungen gerüstet zu sein.

 Ein Schüler errechnet eine Gleichung mit einem iPad im Matheunterricht.

Ein Schüler errechnet eine Gleichung mit einem iPad im Matheunterricht.

Foto: dpa/Britta Pedersen

Die Städtische Maria-Montessori-Gesamtschule Meerbusch ist gewappnet, da ist sich der Schulleiter Klaus Heesen sicher. Nach den Ferien kann der Unterricht problemlos stattfinden – ob digital von zu Hause oder live vor Ort im Klassenzimmer. Dafür hat die Schule kurz vor Beginn der Sommerferien einen dreitägigen Probelauf im Online-Unterricht absolviert. „Wir hoffen, dass nach den Ferien wieder der Präsenzunterricht stattfindet, aber wir wollen vorbereitet sein. Wir haben ein Plan B“, sagt Klaus Heesen. Denn niemand weiß, wie sich Lage entwickeln wird.

Deshalb wurde von Dienstag, 23. Juni, bis Donnerstag, 25. Juni, der Unterricht im Rahmen des aktuellen Stundenplans mit möglichst vielen Klassen und Kursen komplett online abgehalten. So konnte das Kollegium Erfahrungen sammeln, wie sie den Unterricht nach den Sommerferien sicherstellen können. Die Teilnahme war freiwillig; insgesamt 650 Schüler und 70 Lehrer haben mitgemacht.

Was für einige kleine Schulen und Privatschulen in Corona-Zeiten bereits zum Alltag gehörte, war für die Meerbuscher Gesamtschule Neuland. Seit der Schulschließung am 16. März fand der Unterricht größtenteils aus der Distanz statt. Die Lehrer machten ihre Unterrichtsmaterialien auf der Lernplattform „Moodle“ oder per E-Mail den Schülern zugänglich. Später haben einige Lehrer auch per Telefon oder Videoplattform ihre Schüler unterrichtlich begleitet. „Etliche Lehrer haben darunter gelitten ihre Schüler nicht mehr zu sehen“, berichtet Klaus Heesen. Daraus sei die Idee zum Online-Testunterricht entstanden.

„Technisch kam es zu wenig Störungen. Aber die Kinder fanden es recht anstrengend, weil sie von einer Konferenz in die nächste gesprungen sind und kaum Pausen hatten“, so Heesen. Die Klassenlehrer haben ihre Stundenpläne für die drei Tage in einem Dokument zusammengestellt. Darin waren die entsprechenden Links enthalten, sodass auch die jüngsten Schüler sich orientieren und bequem per Mausklick von einer Unterrichtsstunde in die nächste gelangen konnten. Heesen: „Wir wollen nun auch die Eltern über Moodle mit einbeziehen. Sie sollen sehen, was ihre Kinder machen.“

Anschließend wurden Schüler, Eltern und Lehrer zu dem Probelauf befragt. „Die Rückmeldungen waren durchweg positiv“, gibt Heesen einen ersten Einblick und fügt hinzu: „Viele Lehrer wollen fitter gemacht werden und weitere Fortbildungen in der Nutzung des Tools bekommen.“ Derzeit werde die Evaluation noch ausgewertet. „Wir müssen noch Schwachstellen finden und optimieren, aber wir haben jetzt einen Weg gefunden, um auch auf Distanz nah am Stundenplan zu unterrichten“, lautet das Resümee des Schulleiters zu dem dreitägigen Digital-Experiment.

Die Schulleitung und das Kollegium der Städtischen Maria-Montessori-Gesamtschule in Meerbusch hoffen nun, mit diesem Versuch einen weiteren Schritt in Richtung einer sinnvollen Digitalisierung ihrer Schule gehen zu können. Doch eines sei bereits jetzt schon deutlich geworden: „Wir haben einen Fortschritt in der Nutzung einer Lernplattform gemacht“, sagt Klaus Heesen zufrieden.

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