Ehrung für soziales Engagement Meerbuscher erhält Bundesverdienstkreuz

Meerbusch · Franziskus Freiherr von Heereman wurde für sein soziales Engagement, unter anderem im Libanon, geehrt. Dort setzt sich der Meerbuscher seit vielen Jahren für das Wohl von Menschen mit Behinderungen ein.

 Franziskus Freiherr von Heereman (Mitte) mit seiner Ehefrau Elisabeth und Landrat Hans-Jürgen Petrauschke.

Franziskus Freiherr von Heereman (Mitte) mit seiner Ehefrau Elisabeth und Landrat Hans-Jürgen Petrauschke.

Foto: Stefan Büntig

Franziskus Freiherr von Heereman wurde jetzt für sein langjähriges soziales Engagement geehrt. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke (CDU) überreichte dem Meerbuscher das Bundesverdienstkreuz am Bande. „Freiherr von Heereman trägt mit Franziskus nicht nur den gleichen Namen wie der Papst, sondern teilt auch mit dem Oberhaupt der katholischen Kirche das Herzblut für die Arbeit im sozialen Bereich. Dafür gilt ihm unser großer Dank“, so Petrauschke bei einem Empfang im Haus Gripswald in Ossum-Bösinghoven, dem Sitz der Familie.

Der Geehrte ist Mitglied des Rates im Souveränen Malteser-Orden und setzt sich für benachteiligte Menschen ein. 1997 reiste er als Mitglied der heutigen „Gemeinschaft junger Malteser“ erstmals in den Libanon und wurde dort auf die besorgniserregende Situation der Menschen mit Behinderung und die Zustände in den für sie betriebenen Einrichtungen vor Ort aufmerksam. Ein Jahr später rief er mit einem einheimischen Priester das „Libanon-Projekt“ ins Leben. Freiherr von Heereman flog als Teamleiter mit 26 Freiwilligen und mit Unterstützung des Malteser-Ordens in den Libanon und legte mit dem Sommer-Camp „Center Al Fadi“ den Grundstein für ein dauerhaftes Engagement für Menschen mit Behinderung. Schwerbehinderte Männer und Frauen leben im Libanon meist unter prekären Umständen in Heimen und werden oftmals als Last oder sogar als Schande empfunden. Im „Center Al Fadi“ wird ihnen die Möglichkeit eines betreuten Ferienaufenthalts geboten, was ihnen ganz ungewohnte Erfahrungen eröffnet. In ihrem oftmals eintönigen Alltag sind die körperlich und geistig behinderten Menschen schließlich nicht daran gewöhnt, dass sich jemand intensiv mit ihnen beschäftigt oder ihnen Zuwendung zu Teil werden lässt.

Freiherr von Heereman hat diese Camps in den ersten Jahren selbst geleitet, zudem übernahm er gemeinsam mit den örtlichen Partnern die Gesamtleitung des christlich geprägten „Libanon-Projekts“. Im Jahr 2005 übergab er diese Aufgabe zwischenzeitlich in andere Hände, kehrte 2012 jedoch auf Bitte der deutschen Leitung und der libanesischen Partner zurück und gehört seitdem zur Steuerungsgruppe des Projekts.

Freiherr von Heereman wurde 1976 in Neustadt an der Weinstraße geboren, ist verheiratet mit Ehefrau Elisabeth und Vater von drei Kindern. Seit 2016 lehrt er an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar in Rheinland-Pfalz. Er ist Inhaber des Stiftungslehrstuhls „Philosophie sozial-karitativen Handelns“ und ausgewiesener Fachmann für Anthropologie, Religionsphilosophie und Ethik.

(dans)
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