Zugang mit Ambitionen Fabian Graef will beim LTV durchstarten

Leichlingen · Der 20-jährige Zugang des Leichlinger TV kommt aus der fünften in die dritte Handball-Liga und hat sich viel vorgenommen.

 Linkshänder Fabian Graef soll beim LTV für Dynamik auf der rechten Seite sorgen.

Linkshänder Fabian Graef soll beim LTV für Dynamik auf der rechten Seite sorgen.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

 Eine gute Selbstwahrnehmung kann nie schaden – schon gar nicht, wenn man vor einer großen Herausforderung steht. Fabian Graef ist jemand, der im Moment ein kleines Abenteuer erlebt. Der Rechtsaußen wechselte just aus der 5. Liga von der Essener SG Überruhr in die drittklassige Nord-West-Staffel zum Leichlinger TV. Ein großer Sprung, der Graef durchaus Respekt abnötigt. „Mal schauen, wie ich mithalten kann“, sagt der 20 Jahre alte Handballer. LTV-Trainer Lars Hepp glaubt jedenfalls daran.

In der kommenden Saison soll Graef mit dem Leichlinger Eigengewächs Fynn Natzke das neue Gespann auf der rechten Seite bilden. Die beiden Linkshänder treten eine schwere Nachfolge an, bestand das Duo in den vergangenen Jahren doch aus Kapitän David Kreckler und Topwerfer Mike Schulz. Letzterer läuft nun in der 2. Bundesliga für die HSG Krefeld auf. „Auf mir lastet jetzt nicht so viel Druck“, bleibt Graef dennoch gelassen. Er ist einer der Spieler, die für den starken Verjüngungsprozess stehen, den Hepp in seinem zweiten Jahr in Leichlingen vollzieht.

„Er passt genau in unseren Weg“, betont der LTV-Trainer. Graef habe sich teilweise schon dem neuen Niveau angepasst und strebe nach stetiger Verbesserung. „Lars wünscht sich, dass wir unsere Schnelligkeit ausnutzen“, beschreibt Graef seine neue Aufgabe beim LTV, wo er vor allem für mehr Dynamik sorgen soll – und mehr Willenskraft. „Einen Sieg kann man auch mal über die Emotionen erzwingen“, sagt er.

Vorgezeichnet war sein Sprung in die semiprofessionelle 3. Liga indes nicht. Der Student der Energie- und Umwelttechnik in Bottrop kam über einen Essener Mitspieler zum Probetraining in Leichlingen und machte auf sich aufmerksam. „Eigentlich war das ein glücklicher Zufall“, sagt Graef. So eine Chance bekomme nicht jeder. Auch deswegen habe er nicht lange überlegt und den Blütenstädtern für ein Engagement zugesagt.

Dafür nimmt Graef einiges auf sich: Aus Essen kommend hat er aus der neuen Mannschaft die weiteste Anreise zum Training und zu den Spielen. Dass am vergangenen Wochenende das Kurztrainingslager der zweiten Vorbereitungsphase in der Ruhrmetropole stattfand, dürfte ihn zumindest ein wenig entschädigt haben. Parallel zur handballerischen Weiterentwicklung lernt Graef die neuen Kollegen kennen. „Ich kannte erstmal niemanden, aber wir haben in der ersten Vorbereitungsphase gut zusammengefunden und das Mannschaftsgefüge passt“, sagt der Linkshänder. Ein konkretes Torziel hat er sich nicht vorgenommen. Er weiß aber um die Schwere der anstehenden Saison. „Wir haben zum Teil erst wenig Erfahrung“, sagt er und fügt hinzu: „Aber wir sind auch eine Wundertüte.“

Wo der LTV in der Vorbereitung auf die Spielzeit steht, wird sich in den kommenden Wochen zeigen: Am Freitag trifft Hepps Team in Langenfeld zum Test auf Zweitliga-Aufsteiger Krefeld (18 Uhr, Halle Konrad-Adenauer-Gymnasium), am Samstag geht es an gleicher Stelle gegen den Oberligisten SG Langenfeld II (14 Uhr). Noch nicht wieder dabei sein werden der neue Kapitän und Kreisläufer Alexander Kübler (Muskelfaserriss) sowie Spielmacher Valdas Novickis (Achillessehenenriss). Beide steigen nach ihren Verletzungen langsam ins Training ein.

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