Leichtathletik-Event in Manfort Arthur Cissé gewinnt das Generationenduell

Leverkusen · Bei den „Bayer Classics“ glänzen die internationalen Athleten mit Bestleistungen. Sprinter Cissé läuft die 100 Meter in 9,93 Sekunden.

  Zieleinlauf der 100-Meter-Sprinter im Manfort-Stadion: Arthur Cissé (3.v.l.) wird Erster vor Asafa Powell (3.v.r.) und Ojie Edoburun (2.v.r.).

Zieleinlauf der 100-Meter-Sprinter im Manfort-Stadion: Arthur Cissé (3.v.l.) wird Erster vor Asafa Powell (3.v.r.) und Ojie Edoburun (2.v.r.).

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Das internationale Starterfeld der „Bayer Classics“ versprach am frühen Mittwochabend im Manfort-Stadion hochklassige Wettkämpfe. Ein Versprechen, das sich trotz fast 40 Grad bewahrheiten sollte. Sprinter Arthur Cissé verbesserte seine Zeit über 100 Meter im Vergleich zum Vorjahr um eine Hundertstel auf 9,93 Sekunden. Bei den Frauen gewann TSV-Athletin Yasmin Kwadwo. Sie verpasste die WM-Norm nur knapp. Beim Stabhochsprung setzte Torben Blech seinen Höhenflug fort.

Fast ein wenig ungläubig wirkte der 24-Jährige als er auf der Matte aufkam. 5,80 Meter hatte Blech soeben übersprungen, die Olympia-Norm damit geschafft. Jörn Elberding, Geschäftsführer der TSV-Leichtathleten, nahm seinen Schützling kurz darauf in die Arme. Blech, der an der Universität zu Köln Psychologie studiert, verbesserte seine persönliche Bestmarke von der Universiade in Neapel (5,76 Meter; Silbermedaille) um vier Zentimeter. Damit gewann der ehemalige Zehnkämpfer den Wettbewerb und setzte sich unter anderem gegen Ex-Weltmeister Raphael Holzdeppe durch. Der wiederum hätte um ein Haar auch die 5,85 überwunden. Blech blieb bei dieser Höhe chancenlos.

Damit sorgte er für einen gelungenen Abschluss der „Bayer Classics“, die in den kommenden Jahren zum „Vollmeeting“ werden sollen. „Das ist das Ziel“, betonte Elberding. Dabei wähnt der Leverkusener Geschäftsführer seine Abteilung auf einem guten Weg. Um den Athleten die Hitze erträglich zu machen, hatte der TSV neben kalten Getränken und der kühlen Aufwärmhalle ein Eisbad bereitgestellt. Den Leistungen auf der Tartanbahn taten die Temperaturen vor offiziell knapp über 1000 Zuschauern keinen Abbruch.

Der Höhepunkt war dabei der 100-Meter-Lauf der Männer, an dem neben Vorjahressieger Arthur Cissé auch der schnellste Mann Deutschlands, Julian Reus (LAC Erfurt), sowie Jamaika-Star Asafa Powell teilnahmen. Letztere lieferten sich bereits im Vorlauf ein Privatduell, das Powell für sich entscheiden konnte. Dass der im Vergleich zum Jamaikaner 15 Jahre jüngere Cissé seine Leistung aus dem Vorjahr erneut erreichen könnte, deutete der Mann von der Elfenbeinküste ebenfalls bereits im Vorlauf, den er mit 10,08 Sekunden abschloss. Im Finale unterbot der 22-Jährige die Zeit nochmals deutlich. Schnell hatte der 1,68 Meter kleine Sprinter die Spitze erreicht. Powell setzte ihm zwar gegen Ende der Bahn mit großen Schritten zu, Cissé aber kam bei optimalem Wind in 9,93 Sekunden ins Ziel – vor Powell (10,02) und Ojie Edoburun (10,08) aus Großbritannien.

Julian Reus wurde zehn Tage vor den Deutschen Meisterschaften in Berlin (3. und 4. August) mit 10,13 Sekunden Vierter und stellte die deutsche Jahresbestleistung auf. „Ich habe zum richtigen Zeitpunkt ein Zeichen gesetzt“, sagte der 31-Jährige.

Bei den Frauen verpasste TSV-Sprinterin Yasmin Kwadwo die WM-Norm für Doha (28. September bis 6. Oktober) mit 11,25 Sekunden nur um eine Hundertstel. Ihre persönliche Bestleistung führte die 28-Jährige auf den Heimvorteil zurück und bekannte überraschende Frische: „Damit habe ich wirklich nicht gerechnet, denn ich stecke mitten in der Vorbereitung auf die Deutschen.“

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