Überragender Sieg Elfen lassen Oldenburg keine Chance

Leverkusen · Bayers Bundesliga-Handballerinnen gewinnen nach einer furiosen Leistung völlig verdient 35:19 gegen den alten Rivalen.

 Ein-Frau-Mauer: Torhüterin Nele Kurzke war eine Garantin für den klaren Heimerfolg der Elfen.

Ein-Frau-Mauer: Torhüterin Nele Kurzke war eine Garantin für den klaren Heimerfolg der Elfen.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Als der Ball mit der Schluss-Sirene doch noch in ihrem Tor landete, ärgerte das Nele Kurzke sichtlich. Doch nur einen Moment später war aller Ehrgeiz vergessen und die Keeperin von Bayers Handballerinnen strahlte mit ihren Kolleginnen und den Fans um die Wette. Das war auch mehr als gerechtfertigt, denn die Elfen fegten im Bundesliga-Klassiker den VfL Oldenburg mit 35:19 (17:10) aus der Ostermann-Arena – und das, wie Gäste-Coach Niels Bötel einräumte, „auch in der Höhe völlig verdient“. Sein Team habe „das Handballspielen heute völlig vergessen“.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die starke Bayer-Verteidigung und die überragende Torfrau den Niedersachsen das Leben sehr schwer machten. Kurzke wurde wenig überraschend zur „Elfe des Tages“ bestimmt. Und diese Ehre hatte sie sich mit einer trotz des Gegentreffers in allerletzter Sekunde sensationellen Quote redlich verdient. Die Keeperin war kaum zu überwinden, zeigte 25 Paraden bei nur 13 Gegentoren aus dem Spiel und hatte auch am Offensivspiel nennenswerten Anteil. Immer wieder leitete sie mit langen Bällen Gegenstöße ein und krönte ihre Bilanz auch noch mit einem Treffer.

Der Elfen-Express kam nicht nur bei schnellen Gegenstößen ins Rollen, sondern wirbelte die Oldenburger Abwehr auch im formierten Angriff mit viel Tempo durcheinander. Die Gäste kamen kaum hinterher, so schnell lief das Spielgerät. Und verteidigten sie einmal ordentlich gegen den Rückraum, kam oft das genau Anspiel an den Kreis oder der gut ausgeguckte Ball auf den Flügel.

Fast musste selbst der geneigte Fan der Gastgeberinnen Mitleid haben mit den Oldenburgerinnen. Ganz gleich, was deren Abwehr auch versuchte – stoppen konnten sie das Angriffsspiel der Leverkusenerinnen nur selten. Und als Nijdam früh zu wechseln begann, glänzten eben die frisch in die Partie gekommenen Spielerinnen munter weiter. Davon zeugen fünf Treffer und eine starke Vorstellung der jungen Schweizerin Xenia Hodel. Auch Eigengewächs Jennifer Kämpf (drei Tore) fügte sich am Kreis als Ersatz für die famose Anna Seidel (acht Tore) nahtlos ein.

Bei einer solchen Vielzahl starker Leistungen fiel es Coach Robert Nijdam schwer, einzelne Spielerinnen aus dem Kollektiv hervorzuheben. „Das war eine tolle Leistung von allen. Im Vergleich zur Vorwoche haben wir viel besser zusammen gespielt und gekämpft. Das hat wirklich Spaß gemacht“, schwärmte der Niederländer. Der Kantersieg hat sich für ihn und seine Mannschaft auch im Bundesliga-Klassement ausgezahlt.

Die Elfen belegen jetzt Platz vier und reisen somit am kommenden Samstag, 27. Oktober, als Tabellennachbar (und dennoch klarer Außenseiter) zum Auswärtsspiel beim Dritten TuS Metzingen.

Elfen Kurzke (1), Fehr (bei einem Siebenmeter) – Jurgutyte (2), Seidel (8/1), Zschocke (1), Potocki, Souza (1), Kämpf (3), Bruggeman, Hodel (5), Berndt (3/1), Berger (23), Jo. Rode (1), Je. Rode (4/1), E. Rode (2).

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort