Klassiker gegen Oldenburg Elfen empfangen ihren ewigen Rivalen

Leverkusen · Das Heimspiel am Sonntag gegen den VfL ist ein Klassiker des deutschen Frauenhandballs.

 Mia Zschocke (mit Ball) und die Elfen wollen ihre bislang gute Saisonbilanz gegen Oldenburg ausbauen.

Mia Zschocke (mit Ball) und die Elfen wollen ihre bislang gute Saisonbilanz gegen Oldenburg ausbauen.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Die Fans von Bayers Handballerinnen können sich nur eine Woche nach dem packenden Remis gegen Frisch Auf Göppingen erneut auf ein Heimspiel der Elfen freuen – und was für eins. In der Ostermann-Arena steigt am Sonntag um 16 Uhr ein absoluter Klassiker des deutschen Frauenhandballs: Leverkusen als Rekordmeister und Liga-Urgestein empfängt den VfL Oldenburg, amtierender DHB-Pokalsieger, inzwischen seit 1999 ununterbrochen im Oberhaus und dort zumeist Teil der erweiterten Spitzengruppe.

Im Sommer kam der VfL knapp vor den Elfen ins Ziel – aktuell rangiert dafür Bayer 04 als Tabellensechster mit 5:3 Zählern vor den Niedersachsinnen, deren Punktestand nach vier Partien ausgeglichen ist. Unterschätzen wird am Rhein trotz der leichten Führung niemand den nächsten Gegner. Partien gegen Oldenburg sind oft heiß umkämpfte Duelle, in denen sich keines der beiden Teams eine Verschnaufpause oder Nachlässigkeiten leisten kann oder will.

Am Respekt vor den Gästen und ihren Qualitäten ändern auch deren Niederlagen in den beiden jüngsten Ligaspielen in Göppingen und gegen den Thüringer HC wenig. Denn beide Gegner haben so viel Format, dass eine Niederlage keine Schande ist. Das zeigte auch der Kommentar von THC-Coach Herbert Müller nach dem Sieg seines Teams in der EWE-Arena. „Wenn man nach Oldenbrg kommt, muss einem klar sein, dass man hier richtig hart kämpfen und auf ein schnelles, dynamisches Handballspiel eingestellt sein muss“, sagte er – eine anerkennende Aussage, die vom VfL durchaus auch auswärts mit Leben gefüllt wird.

Mit Spannung erwarten die Elfen-Fans für Sonntag auch das Wiedersehen mit zwei Spielerinnen, deren Engagement bei Bayer 04 vergleichsweise kurz ausfiel. In Oldenburg ist Angie Geschke eine feste Größe und derzeit mit 24 Treffern auch beste Torschützin. Am Rhein ist die Nationalspielerin den meisten Anhängern jedoch in ziemlich schlechter Erinnerung. Schließlich lieferte sie hier provozierend lustlose Auftritte ab, die den gewünschten „Erfolg“ hatten: die schnelle Vertragsauflösung und Geschkes Rückkehr zum VfL.

Über die zweite Ex-Elfe, Kristina Logvin, lässt sich nicht viel Negatives sagen – außer, dass sie sich als junge Spielerin in Leverkusen nicht durchsetzen konnte. Aber seitdem hat sie sich deutlich verbessert und gehört in Oldenburg wie Geschke zu den festen Größen. Sich deshalb in der Defensive auf das an alter Wirkungsstätte vermutlich besonders motivierte Duo oder andere Leistungsträgerinnen wie Kim Birke oder Jenny Behrend zu konzentrieren, hält Elfen-Coach Robert Nijdam jedoch für einen großen Fehler. „Das wäre fatal. Oldenburg funktioniert recht gut als Kollektiv“, betont er.

Viel wird nach Einschätzung des Niederländers von der Tagesform abhängen – und von der Frage, ob die Gastgeberinnen in der Lage sind, situativ auf das Spielgeschehen zu reagieren. Er wird erst kurzfristig sagen können, ob sein Team neben den Langzeitverletzten Jenny Karolius (Schulter-Operation) und Naina Klein (Kreuzbandriss) komplett ist. Fraglich sind insbesondere Amelie Berger (leichte Gehirnerschütterung) und Jennifer Souza. Sie war beim beim Regionallehrgang der Nationalmannschaft umgeknickt.

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