Siegesserie ausgebaut LTV überrascht die Panther dank eines taktischen Kniffs

Leichlingen · Der Handball-Drittligist aus Leichlingen schlägt die HSG Bergische Panther mit 35:24. Die ungewöhnliche 3-3-Deckung war der Schlüssel zum Erfolg.

 Leichlingens Maik Schneider (Mitte) wurde hart angegangen.

Leichlingens Maik Schneider (Mitte) wurde hart angegangen.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Widerstand ist zwecklos – dieses Motto gilt aktuell für Gegner des Leichlinger TV. Der Handball-Drittligist holte beim 35:24 (20:14) gegen den Lokalrivalen HSG Bergische Panther seinen achten Sieg im neunten Spiel. Nach dem Ausrutscher bei Minden II folgte im Derby zudem der vierte Erfolg in Serie. Im Gegensatz zum Saisonbeginn gewinnen die Blütenstädter inzwischen so souverän, dass ihre Gegner ihr Schicksal beinahe klaglos akzeptieren. „Völlig unterlegen in allen Belangen“, sah Gäste-Trainer Marcel Mutz sein Team, was im Umkehrschluss heißt: Der LTV war völlig überlegen – in allen Belangen.

Die Mannschaft von Trainer Lars Hepp spielte ihre Stärken konsequent aus: in der Deckung, der cleveren Zweikampfführung und den sicheren Abschlüssen. Dabei sind nun auch die rapiden Tempogegenstöße über Rechtsaußen Mike Schulz eine stete Gefahr für den Gegner. Der 27-Jährige verwandelt die Pässe seiner Mitspieler mit traumwandlerischen Sicherheit.

„Ich habe ja auch mal etwas höher in der zweiten Liga gespielt. Da ist das Routine“, sagte Schulz und lobte dann zurecht die wichtige Vorarbeit der Kollegen im „Prunkstück Abwehr“ des LTV: „Dass wir in diese Situationen kommen, ist ja der guten Defensivleistung geschuldet.“ Eine Qualität, deren Wiedergewinn auch Hepp zuzuschreiben ist. In der Ära Frank Lorenzet krankte das Tempospiel zu häufig. Jetzt ist es das Mittel der Wahl. Zugang Maik Schneider sagte: „Wir haben uns vor allem auf die Tempogegenstöße konzentriert. Das hat auch ganz gut geklappt.“

Auch Linkshänder Schneider (elf Treffer) blühte gegen die Panther auf. Der 30-Jährige lobte vor allem die ungewöhnliche 3-3-Deckung, mit der die Gastgeber die Panther in der Anfangsphase vor Probleme stellten. „Mit der freien Abwehr haben sie nicht gerechnet. Damit haben wir sie zu technischen Fehlern gezwungen“, sagte er. Hepp ließ diese Variante unter der Woche als Überraschungseffekt üben – und landete einen Volltreffer.

„Mit vergangener Woche war das eines unserer besten Spiele“, sagte Schneider. Steigert sich die Mannschaft in dem Tempo, dürfte den Gegnern in der Liga Angst und bange werden. Der dominant herausgespielte Heimsieg gegen Spenge zwei Wochen zuvor (33:27) war für Mike Schulz der „Knackpunkt“, nachdem die Sicherheit nach der turbulenten Vorbereitung inklusive Last-Minute-Trainerwechsel endgültig wiederkehrte. „Wir haben weniger Verletzte und immer eine gute Mannschaftsleistung“, sagte Schulz, der dabei allerdings den wichtigsten Punkt vergaß: das Selbstvertrauen. Der LTV steht zurecht gemeinsam mit der HSG Krefeld als Tabellenführer da. In zwei Wochen folgt das Spitzenduell. Es scheint, als wäre Leichlingen rechtzeitig in Form.

LTV Ferne, Stecken – Wiencek (1), Munkel (2), D. Aust, Kübler (2), Kreckler (5/3), Schulz (9), Schneider (11), Rachow (2), Rosendahl (1), Novickis (1), Santos, Menzlaff (1).

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