Dom-Brauhaus Jecke Lieder – und alle singen mit

Leverkusen · Nicht „Sünderlein“ von Brings, auch nicht „Heimweh“ von Cat Ballou, sondern „Die nächste Rund, die jeiht op mich“ von den Bläck Fööss machte das Rennen und wurde am Freitagabend im Schlebuscher Dom-Brauhaus zum Siegertitel bestimmt.

 Beste Stimmung bei „Loss mer singe“ im Schlebuscher Dom-Brauhaus. 

Beste Stimmung bei „Loss mer singe“ im Schlebuscher Dom-Brauhaus. 

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Den zweiten Platz belegte Eldorado mit „Verlieb dich nie“ vor Kasalla mit „Pommes un Champagner“. Beim Mitsingkonzert „Loss mer singe op Jöck“ bestanden insgesamt 20 ausgewählte Karnevalslieder ihre Feuertaufe. Zum Ohrwurm haben es zwar alle noch nicht geschafft. Doch je öfter die Titel gespielt werden, desto größer sind ihre Chancen, sich tief ins Gedächtnis von Generationen einzugraben. Eine Kostprobe dessen gab es im Anschluss an das musikalische Vorglühen. Als die vertrauten Titel erklangen, legten dutzende Karnevalsjecken ihre zuvor verteilten Textblätter aus der Hand und stimmten aus voller Brust in die bekannten Strophen ein.

Inzwischen ist die „Loss mer singe“-Initiative aus dem Fastelovend nicht mehr wegzudenken. Vor zwei Jahrzehnten sangen sich Kölsche Jecke erstmals in die neuen Lieder ein und kürten den voraussichtlichen Sessionshit. Seit zehn Jahren ist das Format auch außerhalb der Domstadt auf Tour, „op Jöck“, wie man in Köln sagt. Seither sind der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) und die wupsi im Boot, die Mitsingkonzerte in 13 ausgewählten Kneipen des VRS-Verbundgebietes präsentieren. Norbert Reinkober, karnevalsverrückter Geschäftsführer des VRS aus Schlebusch, vergibt die Karten bereits im Vorfeld, sie sind stets innerhalb von Minuten vergriffen. „Wir bleiben auch in Zukunft hier“, versicherte Organisator Christian van Wickeren. „Die Stimmung ist großartig, das Publikum absolut gesangsstark.“ Überdies habe man in Dom-Brauhaus Chef Andreas Berndt einen starken Unterstützer.

Nicht nur Schlebuscher – überwiegend in Kostümen – sangen, tanzten und feierten an diesem Abend fröhlich mit. Auch Stefanie Haaks, Vorstandsvorsitzende der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB), war eigens angereist. Aber sie war nicht die einzige Neue. Jürgen Dreyer, Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Schlebusch, erlebte ebenfalls seinen Premierenbesuch, bei dem er auf Anhieb den richtigen Tipp abgab. „Hier singen die Leute so schön wie in der Kirche“, meinte er gut gelaunt. Michael Betzel aus Mathildenhof zeigte sich bei seiner ersten Teilnahme von der guten Atmosphäre und den netten Leuten begeistert. Zu seinem Bedauern konnte er aber nicht mitsingen, weil für ihn die kleine Schrift der Liedtexte nicht lesbar war. „Für ältere Besucher sollte man vielleicht besser größere Schrift verwenden“, schlug er deshalb den Organisatoren vor.

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