Bezirksvertretung Bezirk legt Tempo 30 für Saarstraße auf Eis
Leverkusen · Den Wunsch nach Tempo 30 für die komplette Saarstraße legte die Bezirksvertretung III am Donnerstag auf Eis. Seit langem bemühen sich Anwohner und alle Bezirksvertreter um die Langsamfahrstrecke für diese Hauptachse der Waldsiedlung zwischen Bensberger und Mülheimer Straße.
Der Bezirk III beschloss sogar schon mal die 30 km/h, aber die Bezirksregierung Köln kassierte alles wieder ein und erklärte die Maßnahme für ungültig.
Laut Stadtverwaltung gibt es keine rechtliche Grundlage für Tempo 30 an dieser Straße. Die Straßenverkehrsordnung fordert zur Senkung der üblichen Stadtgeschwindigkeit (50 km/h) eine „besondere Gefahrenlage“. Diese Verkehrssituation liege aber nicht vor, meint ebenfalls ein von der Stadt beauftragter Gutachter.
Besorgte Anwohner sehen dies anders, bezeichnen die Expertise als fehlerhaft. CDU-Bezirksvertreter Georg Wollenhaupt berichtete in der Bezirkssitzung von der „Enttäuschung“ der Anwohner und zählte etliche Gefahrenstellen der Saarstraße auf.
Beispielsweise: Schüler querten die Fahrbahn, erwachsene Radfahrer nutzten den Gehweg, weil es ihnen auf der Saarstraße zu gefährlich sei, die Autofahrer müssten um geparkte Autos Slalom fahren. Immer wieder komme es an dem kleinen Geschäftszentrum zu Verkehrsverquälungen. Linienbus-Fahrer rasierten wegen der engen Fahrbahnverhältnisse häufig Autospiegel ab. „Das alles können sie täglich beobachten“, sagte Wollenhaupt, der an der Saarstraße wohnt. Alles schreie geradezu nach Tempo 30.
Jetzt hoffen die Politiker auf die Verabschiedung der Novelle der Straßenverkehrsordnung, um doch noch zum Ziel zu kommen. Möglicherweise fielen mit der neuen Gesetzeslage die hohen Hürden für Tempo 30-Strecken weg.
Übrigens: Das Waldsiedlungsthema soll bei der Bezirksregierung Köln und im Düsseldorfer Verkehrsministerium schon so bekannt sein, dass gequält aufstöhne, wer den Namen höre.
