Karneval in Schlebusch „Nie mehr Alkohol“ – und alle singen mit

Schlebusch · Hitparade aktueller Karnevalslieder: „Loss mer singe op Jöck“ machte Station im Dom-Brauhaus.

 Im Dom-Brauhaus in Schlebusch wurde kräftig gesungen, geschunkelt und getanzt.

Im Dom-Brauhaus in Schlebusch wurde kräftig gesungen, geschunkelt und getanzt.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Ein tolles Fest bei Super-Stimmung feierten mehr als 350  Gäste am Samstag im Dom-Brauhaus. Am Ende waren sich alle einig: „Nie mehr Alkohol“ von den Paveiern war das Lied des Abends. Mit diesem Tipp hatte Norbert Reinkober, karnevalsverrückter Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS), genau richtig gelegen. Seiner Initiative ist es in erster Linie zu verdanken, dass die Schlebuscher Kneipe erneut Station der „Loss mer singe op Jöck“-Tour war. Schon seit fast 20 Jahren gehörte „Loss mer singe“ in Kölner Kneipen zum Standard. Jecke waren alljährlich zum Einsingen in den Karneval eingeladen und dazu, die Sessionshits anschließend zu küren.

Vor neun Jahren exportierte der VRS in Zusammenarbeit mit den örtlichen Verkehrsunternehmen – in Leverkusen ist es die Wupsi – die Musikpartys auch ins Kölner Umland. Seither ist das Format „op Jöck“ dermaßen erfolgreich, dass die Touren nicht mehr nur im gesamten Rheinland, sondern sogar außerhalb von NRW – etwa in Berlin oder Hamburg – unterwegs, also „op jöck“ sind.

Die Karten, die Reinkober im Vorfeld kostenlos verteilte, waren im Nu vergriffen. „Wir hätten die doppelte Anzahl vergeben können“, kommentierte er, „aber mehr Leute passen nicht ins Dom-Brauhaus.“ Deshalb aus Schlebusch weg zu gehen, komme für ihn überhaupt nicht infrage. „Hier ist schließlich meine Heimat“, sagte er. Doch nicht nur Leverkusener – überwiegend in Kostümen – aus allen Stadtteilen sangen, tanzten und feierten fröhlich mit. So war Claudia eigens aus Trier angereist. „Super, genial“, schwärmte die gebürtige Kölnerin, die seit 2008 in der ältesten Stadt Deutschlands lebt. „Das hier ist echter Karneval“, schwärmte sie. Unter den Besuchern waren auch auffällig viele Jugendliche, die den Altersdurchschnitt sichtbar nach unten drückten. Wie zum Beispiel die 15-jährige Ronja. „Mir gefällt am besten, dass hier jeder mittanzt“, sagte die Schülerin des Schlebuscher Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums. Mitgesungen haben sie und ihre Freundinnen ebenfalls, nachdem die Frauen vom „Stammtisch Betreutes Trinken“ die Texte verteilt hatten. Mit  Liedern wie  „Su noh bei dir su joot“ von Cat Ballou, „Mutter Colonia röf dich“ der Bläck Fööss oder „Immer, wenn ich ahn ming Heimat denk“ der Räuber. Dabei geriet das musikalische Vorglühen zeitweise so laut, dass das eigene Wort kaum noch zu verstehen war.

Auf den zweiten Platz wählten die Besucher übrigens die Gruppe Querbeat mit dem Titel „Romeo“, gefolgt von Kasalla und „Der Ress vun dingem Levve“. Die Bläck Fööss landeten abgeschlagen auf dem drittletzten Platz, noch hinter Björn Heuser und „Mir levve jetz“.

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