US-Footballer mit Leverkusener Wurzeln „EQ“ arbeitet am Comeback für Green Bay

Leverkusen · Der Football-Profi hat seine Verletzung überstanden und rechnet sich gute Chancen unter Packers-Trainer Matt LeFleur aus.

 Footballer Equanimeous St. Brown (2.v.l.) posiert mit seiner Freundin Stephanie Lomeli (l.) sowie seinem Onkel Mike Steyer und Mutter Miriam für die Kamera. Die vier trafen sich im Dezember vor dem Spiel der Green Bay Packers gegen die Chicago Bears, um in einem der Packers nahestehenden Steakhouse zum vorgezogenen „Christmas Dinner“.

Footballer Equanimeous St. Brown (2.v.l.) posiert mit seiner Freundin Stephanie Lomeli (l.) sowie seinem Onkel Mike Steyer und Mutter Miriam für die Kamera. Die vier trafen sich im Dezember vor dem Spiel der Green Bay Packers gegen die Chicago Bears, um in einem der Packers nahestehenden Steakhouse zum vorgezogenen „Christmas Dinner“.

Foto: Mike Steyer

Am Wochenende schaut die Sportwelt nach Miami, wo das Endspiel der Football-Liga NFL stattfindet. Den Superbowl wird natürlich auch Equanimeous St. Brown verfolgen. Aber weit wichtiger als das Duell zwischen den San Francisco 49ers und den Kansas City Chiefs ist dem Passempfänger der Green Bay Packers natürlich die Arbeit an seinem Comeback. Seit etwas mehr als fünf Wochen erst kann der junge Deutsch-Amerikaner mit Leverkusener Wurzeln wieder voll trainieren. Seine zweite Saison in der NFL verbrachte „EQ“ nicht wie erhofft auf dem Feld, sondern überwiegend in Kliniken und im Kraftraum. Schuld daran war an eine Verletzung am Sprunggelenk, die sich der junge Wide Receiver (Passempfänger) im dritten von vier Vorbereitungsspielen der Packers zugezogen hat.

„Ich wusste gleich, dass etwas gar nicht in Ordnung ist“, erinnert er sich an seine Gedanken nach dem folgenschweren Spielzug gegen die Oakland Raiders. Der zweite Nackenschlag folgte auf dem Fuße – als Green Bay entschied, ihn aufgrund seiner Zwangspause nicht für den Saisonkader zu melden. „Natürlich war ich zuerst geknickt, aber dann habe ich mir gedacht, dass ich mich so ganz darauf konzentrieren kann, wieder fit zu werden“, verrät der älteste der drei St. Brown-Brüder. Und tatsächlich nutzte er diese Chance. Nach sechs Wochen Schonung ließ er gleich noch eine kleinere Meniskus-Operation durchführen und – auf Anraten der Ärzte – Mitte Oktober noch einen Eingriff, bei dem Schien- und Wadenbein mit einem Band fixiert wurden. An richtiges Training war darum den Großteil der Saison nicht zu denken. Weit weg vom Team war Equanimeous dennoch nicht. Täglich ging es ins Stadion, wo verschiedene Anwendungen, Krafttraining (überwiegend für den Oberkörper) und die regelmäßigen Positions-Besprechungen für alle Wide Receiver der Packers auf dem Programm standen. Auch an den Videoanalysen des Teams nahm St. Brown teil.

Die Partien der Kollegen bekam er jedoch nur auf dem Bildschirm zusehen. Bei den Heimspielen war er zwar im heimischen Lambeau Field. „Aber aus Sicherheitsgründen durfte ich nicht aufs oder ans Feld“, erklärt er. Stattdessen schaute er von einem Platz im Innenraum zu. Und was er zu sehen bekam, stimmte ihn meist froh. Immerhin lebte der Traum vom Superbowl bis zur Niederlage im Conference Final, das quasi das Superbowl-Halbfinale ist. „Wir haben unter unserem neuen Trainer eine gute Saison gespielt. Aber natürlich schmerzt es auch etwas, nicht selbst auf dem Feld stehen zu können“, betont er. Seinen Receiver-Kollegen bescheinigte er im neuen System durch die Bank einen „guten Job“. Aber das heißt natürlich nicht, dass er sich in einer aussichtslosen Lage sieht, was regelmäßige Einsatzzeiten angeht. „Ich werde intensiv trainieren und denke, ich habe in der neuen Saison gute Chancen.“

Der Sohn einer Hitdorferin und eines US-Amerikaners freut sich nun auf die Arbeit unter Trainer Matt LaFleur, auf den St. Brown große Stücke hält. Im Vergleich zur Vorgänger Mike McCarthy beschreibt der Receiver den jungen Head Coach als zugänglicher. Wenn ihm LaFleur in der vergangenen Saison zufällig über den Weg lief, konnte es durchaus passieren, dass er zum Plaudern in dessen Büro eingeladen wurde. Aber statt Worten will „EQ“ lieber wieder Taten sprechen lassen – auf dem Feld, wo er in seiner ersten Saison als Rookie bereits ordentlich abgeliefert hat.

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