VHS-Programm Handarbeiten wie bei Oma ist wieder in

Leverkusen · Die VHS bietet im neuen Frühjahrsprogramm auch Kurse zu Selbstverständlichem aus vergangenen Tagen an.

 Stricken ist Kult. Auch die Volkshochschule Leverkusen bietet dazu verschiedene Angebote an.

Stricken ist Kult. Auch die Volkshochschule Leverkusen bietet dazu verschiedene Angebote an.

Foto: RP/dpa, Kai Remmers

Vorwärts in die Vergangenheit? Beim Blick in das VHS-Programm für Frühjahr und Sommer 2020 könnte man den Eindruck gewinnen. Denn selbstverständliche Beschäftigungen von früher, wie zum Beispiel Handarbeiten oder Einkochen von Lebensmitteln, sind offenbar wieder auf dem Vormarsch und werden bei Angeboten der Volkshochschule Leverkusen gelehrt. Zum Beispiel erläutert Referentin Edda Jaleel bei einem Vortrag am 19. März im Agamsaal des Forums, warum es sich bei Handarbeiten „nicht einfach nur umBastelkram handelt“, wie VHS-Leiter Gerd Struwe bei der Programmvorstellung sagte. Sondern dass Sticken, Stricken oder Häkeln förderlich für die Gesundheit von Menschen jeden Alters sind.

Fröhliche Urstände feiert ebenfalls die Milchsäuregärung, die sogenannte „Lakto-Fermentation“ zur Konservierung von Gemüse. Wie Gemüse der Saison haltbar werden und dennoch köstlich schmecken kann, erklärt Katja Hartlieb am 22. April bei ihrem Kursus „Slow Food von seiner besten Seite“. Außerdem erfahren Hörer, wie der Einkauf von Lebensmitteln ohne Plastik funktioniert und mit welch einfachen Tipps und Tricks sich Plastik im Alltag vermeiden lässt, am 20. März im Forum beim Seminar „Leben ohne Plastik“ von Judith Backhaus.

Rund 350 Kurse – etwa aus den Bereichen Schule und Bildung, Kreativität und Gesundheit, Stadt und Regionalgeschichte oder Kunst und Museum – hat die Volkshochschule Leverkusen im Angebot, besucht werden diese von durchschnittlich 10.000 Teilnehmern pro Halbjahr. Insgesamt habe man leichte Rückgänge bei den Anmeldezahlen zu verzeichnen, erläuterte Struwe, das gelte jedoch nicht für die erzielten Einnahmen. „Da belegen wir seit Jahren den ersten Platz in der Statistik der deutschen Volkshochschulen“, sagte Struwe und schlussfolgerte: „Wir müssen nicht besser werden, sondern den Fokus auf die Teilnehmerzahlen richten, so dass sie konstant bleiben.“ Aktuell zahlten immer weniger Menschen immer mehr Geld für die Teilnahme an den VHS-Kursen. Dieser Entwicklung versuche man gegenzusteuern. Ein möglicher Grund sei in den rückläufigen Integrationskursen zu suchen.

Zusammen mit den frei ausgeschriebenen Deutschkursen für Zugewanderte bildeten sie im vergangenen Jahr das größte Segment der VHS. Die Verminderung von Neubürgern wirke sich negativ auf das Honorar der Dozenten aus, die vor Jahren kurzfristig beauftragt wurden und demnächst mit Einbußen rechnen müssen. Im Gegensatz zu den freien Honorarkräften unterstützt Diplompädagogin Magdalena Obsiadly das Team seit Mitte des Monats als Angestellte bei der VHS. Die Leverkusener Neubürgerin kann auf Erfahrungen in der Erwachsenenbildung zurückblicken und ist ab sofort zuständig für Schulabschlüsse.

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