Kastanienallee Frisch gepflanzte Linde massiv beschädigt

Leverkusen · Unbekannte haben auf der Kastanienallee gewütet. Baumspender erstatten Anzeige und wollen weiter machen.

 Unbekannte stießen die junge, frisch gepflanzte Linde um und rissen dabei das Bewässerungssystem aus der Erde. Hölzerne Stützpflöcke wurden herausgerissen und im Umfeld verteilt.

Unbekannte stießen die junge, frisch gepflanzte Linde um und rissen dabei das Bewässerungssystem aus der Erde. Hölzerne Stützpflöcke wurden herausgerissen und im Umfeld verteilt.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Nicht mal zwei Wochen, nachdem Opladener Bürger mit dem  Veranstalter Werner Nolden an der Spitze auf der Kastanienallee elf neue Bäume gepflanzt haben, ist einer davon von Unbekannten offenbar mutwillig und massiv beschädigt worden. Die robuste junge Linde ist wohl mit heftiger Gewalt traktiert worden und steht nun schief. Das Bewässerungssystem hat sich aus dem Boden gelöst und wurde frei gelegt. Auch wurden die mit einem schweren Hammer eingerammten vier hölzernen Stützen aus der Erde gerissen. Sie liegen nun einige Meter entfernt und verteilt auf dem Boden. Bei dem Vandalismus gingen die Täter offenbar mit großer Energie zu Werke. An einer alten Kastanie sind zudem Spuren in der Rinde erkennbar, die offenbar von gezielten Stößen mit den ausgerissenen Holzpflöcken stammen.

Nolden, der regelmäßig die Opladener Bierbörse an der Kastanienallee veranstaltet, ist fassungslos. Die  mutwillige Beschädigung des Baumes, für den einer der Spender 1500 Euro gegeben hatte, bezeichnet Nolden als „hirnlos“ – „wir können die Bäume nicht noch nachts bewachen lassen.“ Laut Nolden, der die Örtlichkeit bestens kennt, ist die Bank gleich neben der beschädigten Junglinde ein Jugendtreff, an dem nach Einbruch der Dunkelheit die Bierflaschen kreisen. „Wir haben die Bank nach Zerstörungen schon dreimal wieder herrichten müssen“, sagt Nolden.  Er will nun Anzeige wegen Sachbeschädigung erstatten. „Das ist richtig übel, wir leben doch von diesen Bäumen und brauchen die Luft zum Atmen.“

Laut dem Opladner Hans-Erich Hofmann, der auch zu den Baumpaten gehört, hat eine 82-jährige Opladenerin nach Entdeckung des Frevels am Samstagnachmittag bereits telefonisch eine Anzeige bei der Polizei erstattet. Sie  habe „vor Wut über soviel Dummheit Tränen in den Augen gehabt“, berichtete die Frau dem Baumpaten, nachdem sie ihn informiert hatte.

Die Spender lassen sich nicht beirren. „Der Baum wird morgen wieder eingepflanzt“, sagt Nolden. Und: Im Herbst wird die Pflanz-Aktion auf der von Schädlingen befallenen Kastanienallee fortgesetzt. „Ich habe bereits sieben neue Spender“, berichtet Nolden.

Gepflanzt werden junge Winterlinden – auch Stein- oder Herzblattlinde genannt. Das ist ein sommergrüner Laubbaum, der Wuchshöhen bis zu 40 Meter erreichen kann und maximal 1000 Jahre alt wird. Er gilt als resistent gegenüber Klimaeinflüssen und kann selbst dort wurzeln, wo andere Baumarten große Schwierigkeiten haben, Fuß zu fassen.

Die Winterlinde war in Deutschland der Baum des Jahres 2016.

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