In Parks und Gärten Leverkusener Naturverbände rufen zur Vogelzählung auf

Leverkusen · „Die Stunde der Wintervögel“ heißt eine Aktion, bei der Leverkusener die Tiere in Parks und Gärten beobachten, zählen und melden sollen.

 Die Blaumeise, hier an einem Futterhaus, wird häufig in den heimischen Gärten beobachtet.

Die Blaumeise, hier an einem Futterhaus, wird häufig in den heimischen Gärten beobachtet.

Foto: Nabu/BUND

Die „Stunde der Wintervögel“ schlägt.  Die örtlichen Naturschutzverbände Nabu  und BUND rufen unter diesem Motto die Leverkusener auf, vom 8. bis 10. Januar an der elften bundesweiten Vogelzählung teilzunehmen. Es  gibt wieder Preise zu gewinnen.

2020 haben bei der bundesweiten Aktion knapp 138.000 Vogelbegeisterte die gefiederten Freunde gemeldet – ein neuer Rekord. Insgesamt wurden bei mildem Wetter weniger Vögel gesichtet. Die Daten aus einem Jahrzehnt „Stunde der Wintervögel“ zeigten deutlich, dass „die Zahl der Vögel in der Stadt umso geringer ist, je milder und schneeärmer der Winter ist“, heißt es in einer Pressemitteilung.  „Denn erst wenn es kalt wird und Schnee liegt, suchen viele Waldvögel Zuflucht in den Gärten der etwas wärmeren Städte, in denen es obendrein oft reich bestückte Futterstellen gibt.“

Die häufigsten Vögel im Januar 2020 waren Haussperling, Kohlmeise, Blaumeise, Feldsperling und Amsel. Der Haussperling konnte seine Spitzenposition der Vorjahre verteidigen. Große Sorgen macht den Nabu-Vogelschutzexperten weiterhin der Grünfink. Seit 2011 nimmt diese Art von Jahr zu Jahr ab. Als Ursache vermutet der Nabu unter anderem einen einzelligen Parasiten, mit dem sich diese Finken häufig an sommerlichen Vogelfutterstellen infizieren. Umso wichtiger ist das regelmäßige Säubern von Futter- und Wasserstellen für Vögel.

Auffällig war eine große Zahl von Eichelhähern in Deutschlands Gärten. In vier von zehn Gärten wurde diese Art beobachtet. Mit 0,82 Vögeln pro Garten waren es 40 Prozent mehr als im langjährigen Mittel, was auch an dem Einflug von Wintergästen aus dem Norden und Osten liegt.

Ein weiterer Trend sei, dass Zugvögel häufiger in Deutschland bleiben. „So sind Star, Ringeltaube und Heckenbraunelle auch noch im tiefen Winter bei uns“, heißt es weiter.  Diese Vogelarten reagierten damit auf die vermehrten milden Winter, die ihnen eine Überwinterung näher an ihren Brutgebieten ermöglichen. Jedoch lasse seit Jahren ein kontinuierlicher Abwärtstrend bei vielen Vogelarten feststellen. „Seit Beginn der Wintervogelzählungen im Jahr 2011 sind die Gesamtzahlen gemeldeter Vögel in Leverkusen rapide zurückgegangen.“

Eine Stunde lang sollen Teilnehmer an einem der drei Tage zu einem beliebigen Zeitpunkt Vögel zählen. Die Beobachtungen können am Futterhäuschen sein, im Garten, auf dem Balkon oder im Park.  Die Frage lautet: Wo sind Vogelarten häufig, wo sind sie selten geworden?  

Nähere Infos unter www.stundederwintervoegel.de. Dort gibt es auch eine Zählhilfe und das Online-Formular, mit dem man bis zum 20. Januar Meldungen eingeben kann. Auch per App sind  sie möglich, ebenso  per Post. Unter der kostenlosen Rufnummer 0800-1157115 werden Daten am 11. und 12. Januar von 10 bis 18 Uhr entgegen genommen.

(bu)
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