Stadtfeuerwehrtag Ein Leben mit der Feuerwehr

Beim großen Feuerwehrtag wurde ein besonderer Jubilar geehrt: Helmut Scholz (89), seit 70 Jahren dabei.

 Beim Stadtfeuerwehrtag  wurde Helmut Scholz (l.) von Feuerwehr-Chef Hermann Greven  für 70-jährige Mitgliedschaft geehrt.

Beim Stadtfeuerwehrtag  wurde Helmut Scholz (l.) von Feuerwehr-Chef Hermann Greven  für 70-jährige Mitgliedschaft geehrt.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Am Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Bergisch Neukirchen kamen am Sonntag die Kameraden der Einheiten zum großen Stadtfeuerwehrtag zusammen. Ein besonderer Tag, bei dem langjährige und besonders engagierte Mitglieder geehrt, der Nachwuchs ausgezeichnet und die neue Jugendfeuerwehr Hitdorf willkommen geheißen wurde.

Seine Tränen konnte Helmut Scholz am Ende einer langen Zeremonie kaum zurückhalten. Von zu vielen Erinnerungen schien der 89-Jährige plötzlich übermannt zu werden. An diesem Tag wurde er für 70 Jahre Feuerwehr-Zugehörigkeit geehrt. Kaum ein anderer hat so eine lange Laufbahn bei der Feuerwehr in Leverkusen vorzuweisen, sagte auch Feuerwehr-Chef Hermann Greven, der diese Auszeichnung als besonderen Höhepunkt des Tages ankündigte. „Ich muss zugeben, dass wir schlecht vorbereitet sind, aber ich verspreche, wir reichen alle Unterlagen und Auszeichnungen nach“, richtete er seine Worte an den Jubilar des Tages. Ein Strauß Blumen gab es trotzdem und anerkennende Worte von Oberbürgermeister Uwe Richrath.

Scholz war 1949 als 20-jähriger Bursche der Feuerwehr in Manfort beigetreten, aus einer Familientradition heraus: „Wenn wir in der Familie Geburtstag gefeiert haben und dann der Alarm ging, waren alle weg“, erinnert sich Scholz. Nach dem Krieg gehörte es sich für seine Angehörigen, als Brandbekämpfer in der Nachbarschaft auszuhelfen. Auch Tochter Gaby Benedikt und Scholz’ Nichte Brigitte Schultes wuchsen damit auf, dass die Männer der Familie zur Feuerwehr gehörten. „Eigentlich gehörte die Feuerwehr zu unserer Familie“, sagte Schultes und lächelte. „Zu Weihnachten kam der Nikolaus bei uns immer vom Himmel an der Feuerwehrstange hinunter, und im Keller stand dieses sperrige Gerät, so groß wie ein halber Bierkasten. Wenn da der Alarm ertönte, ging es in Windeseile auf dem Rad oder mit dem Auto zur Wache und zum nächsten Einsatz“, erzählte Schultes, während Scholz gedankenversunken nickte.

Auf einen besonderen Einsatz angesprochen, erinnerte sich Scholz gleich an zwei: „Die Explosion damals bei Wuppermann und die Explosion 1960 bei Bayer.“ Große, gefährliche Einsätze, die dem Senior lebhaft in Erinnerung geblieben sind. An diesem Tag in Uniform und Feuerwehrmütze auf dem Platz zu stehen, umgeben von Kameraden, hatte den Senior, der erst vor zwei Monaten seine Heimatstadt verließ, um in die Nähe seiner Tochter in Limburg zu ziehen, aufgewühlt. Die Tränen konnte er nicht verbergen, aber auch nicht das Lächeln, dass immer wieder hervorblitzte. „Es war einfach eine ganz schöne Zeit – ein ganzes Leben – bei der Feuerwehr.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort