Spendenaktion in Leverkusen Mit der Fahrradrikscha durch Opladen

Leverkusen · Die Idee ist da: Ein neuer ehrenamtlicher Service nicht nur für alte Menschen im Stadtteil. Noch fehlt den Initiatoren das Geld. Spenden sollen nun helfen, das Projekt umzusetzen.

 Stadtrundfahrt einmal anders: Jan Lukat nimmt Gertrud Müller und Karin Teichmann (re.) mit auf eine Tour durch Opladen.

Stadtrundfahrt einmal anders: Jan Lukat nimmt Gertrud Müller und Karin Teichmann (re.) mit auf eine Tour durch Opladen.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Was ist besser als Fahrrad zu fahren? Rikscha fahren. Mit der Partnerin oder dem Partner gemütlich in einem kleinen Wagen sitzen und sich entspannt durch die Gegend fahren lassen. Das planen das CBT-Wohnhaus Upladin und Jan Lukat von „myDabbawala“ für Opladen.

Unter dem Aufruf „Kostenlose Rikscha-Fahrten für Senioren im Upladin“, angelehnt an die Aktion „Radeln ohne Alter“, wurde daher eine Spendenaktion für eine Rikscha gestartet, denn für ihre Anschaffung werden 5000 Euro  gebraucht. Die Rikscha soll dann für alle Opladener kostenlos für Fahrten zur Verfügung stehen, wobei das Radeln von Ehrenamtlichen übernommen wird.

Die Idee stammt von Jan Lukat, Geschäftsführer von „myDabbawala“ in Leverkusen. Er kommt eigentlich aus der Medienbranche, hat sich jedoch mit seinem Lieferdienst auf den Vertrieb von Essen hoher Qualität verlegt. „Ich bin täglich drei bis vier Stunden unterwegs und liefere aus,“ berichtet er. Lukat liefert auch in das Haus Upladin und daher kam auch einer der Anstöße für das Rikscha-Projekt.

„Ich passe immer auf,“ erklärt Lukat, „wenn ich den Senioren ihr Essen bringe, mir auch Zeit für sie zu nehmen und nicht nur ihr Lieferbote zu sein, sondern eine persönliche Beziehung aufzubauen. Dabei kam auch öfter bei einigen der Wunsch auf, auf meinem Fahrrad mitzufahren.“ Eine Rikscha ist zwar kein Lastenrad, wäre aber für die älteren Herrschaften auch etwas bequemer.

Auch Wolfgang Pauls, Einrichtungsleiter im Haus Upladin, ist von der Idee begeistert. „Es würde für unsere Bewohner verstärkte Mobilität und Teilnahme am öffentlichen Leben bedeuten,“ erklärt Pauls. „Sie würden die Stadt nochmal aus einer ganz anderen Perspektive sehen.“ Besonders die Senioren des Wohnhauses wurden als Risikogruppe von Corona stark eingeschränkt. Die Fahrt mit einer Rikscha würde für sie hingegen ein eher geringes Risiko darstellen.

Das findet auch Britta Meyer vom Dezernat für Bürger, Umwelt und Soziales. „21 Prozent der Bevölkerung in Opladen sind Senioren“, berichtet sie, „und viele von ihnen identifizieren sich stark mit dem Stadtteil Opladen. Unsere Aufgabe ist es, das für sie wieder erlebbar zu machen.“

Am Mittwoch wurde zur Unterstützung der Spendenaktion eine Rikscha für einen Tag aus Solingen nach Opladen gebracht, und einige Bewohner von Haus Upladin durften schonmal Probefahren. Karin Teichmann und Gertrud Müller waren erfreut. „Ich bin mein Leben lang mit dem Fahrrad gefahren“, erzählt Müller. Von der Idee, in Zukunft öfter Opladen per Rikscha zu erkunden, sind die beiden Damen angetan.

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