Oktoberfest in der Balker Aue In Dirndl und Lederhose auf dem Tisch

Leichlingen · Die Stimmung beim Oktoberfest in der Balker Aue war groß. Veranstalter Ischerland: „Da geht mir das Herz auf.“

 Die Buam und Madln in der Balker Aue warenzumeist stilecht gekleidet.

Die Buam und Madln in der Balker Aue warenzumeist stilecht gekleidet.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Stimmung wie nie herrschte im großen Festzelt unter weiß-blauer Flagge, dass Rolf Ischerland in der Balker Aue zur Oktoberfest-Hochburg erklärt hatte. In Dirndl und Lederhose wurde zeitweise sogar auf den Tischen getanzt. „Wir zeigen den Münchnern zum neunten Mal, dass wir ihnen beim Feiern in keiner Weise nachstehen“, erklärte der Leichlinger Veranstalter am Samstag, nachdem der Fassanstich erledigt war und Stephan Santelmann, Landrat des Rheinisch-Bergischen Kreises, verkündet hatte: „O’zapft is!“

Ischerland war schon häufig beim Oktoberfest in München und hatte dort Feuer gefangen. Seither bemüht er sich um ein authentisches Pendant. Das gelingt ihm vor allem durch eine liebevolle Bühnendekoration: Im Hintergrund ist eine Szene aus den Bergen zu sehen, im Vordergrund sind Strohballen und Kürbisse platziert. Die Musik trägt einen wesentlichen Anteil zum Gelingen bei, also verzichtete die Band „Die Fichtenklopper“ in diesem Jahr weitgehend auf kölsche Stimmungsmusik, sondern setzte überwiegend auf bayerisches Liedgut. Die Festgäste ließen sich nicht lange bitten, sondern tanzten dazu zwischen den Reihen oder – wie erwähnt – auf den Tischen.

Fast alle waren im Trachtenlook erschienen - der Rheinländer an sich ist schließlich dafür bekannt, dass er sich gerne verkleidet. Die Buam, also Männer, trugen überwiegend Krachlederne, die Madln kamen im Dirndl mit Blümchen im Haar.

Für einige Besucher war es das erste Oktoberfest ihres Lebens. „Wenn wir schon nicht nach München kommen, dann wollen wir wenigstens hierhin“, beschrieb ein junges Paar. Viele kamen aus der Blütenstadt, aber auch aus Leverkusen, Langenfeld und Solingen reisten die Gäste an, die sich überwiegend kannten. Das Ganze erinnerte stark an ein Klassentreffen.Rolf Ischerland schwärmte: „Wenn ich das sehe, geht mir das Herz auf. Dann haben sich die Tage gelohnt, an denen wir das Zelt hergerichtet haben. Ich bin sehr zufrieden.“

Bevor das Fest – mit Spielen wie Fingerhakeln für Frauen oder Biertischkraxeln für Männer – so richtig startete, schleppten etwa 15 Kellnerinnen deftige Speisen zu den Tischen. Unter anderem Krustenbraten oder Leberkäse mit Kraut, mindestens jeweils 400 Portionen. Etwa 1000 Brezeln gingen weg, dazu die bayerische Käsezubereitung „Obatzter“. Das Rezept des klassischen Biergartengerichtes stammte speziell aus Kloster Andechs.

Der offizielle Bierpreis auf dem Münchner Oktoberfest betrug übrigens 11,80 Euro und lag damit im Schnitt um drei Prozent höher als im Vorjahr. In Leichlingen wurde die Maß (hochdeutsch: der Liter) für neun Euro und somit günstiger verkauft.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort