Veranstalter wechseln Standort innerhalb von Grevenbroich Großes Oktoberfest 2022 erstmals am Welchenberg

Grvenbroich · Die Großveranstaltung soll im Herbst an neuer Stelle stattfinden: auf einem ehemaligen RWE-Parkplatz am Kraftwerk. Dieses Areal könnte sich künftig auch für andere Open-Air-Festivals anbieten. Was die Stadt von dieser Idee hält.

 Der sogenannte Fremdarbeiterparkplatz am Kraftwerk Frimmersdorf wird Schauplatz des nächsten Oktoberfestes.

Der sogenannte Fremdarbeiterparkplatz am Kraftwerk Frimmersdorf wird Schauplatz des nächsten Oktoberfestes.

Foto: Kandzorra, Christian

Das Grevenbroicher Oktoberfest ist mittlerweile zu einer Marke geworden. Bis zu 5000 Menschen lockte die 2007 aus der Taufe gehobene Großveranstaltung regelmäßig an – sogar Niederländer streifen sich Lederhosen und Dirndl über, um an der Erft zu feiern. Nachdem die Großveranstaltung zwei Jahre wegen Corona ausfallen musste, soll sie im nächsten Herbst auf jeden Fall stattfinden – an einem neuen Ort und an drei aufeinander folgenden Tagen.

Bislang ging das bajuwarische Spektakel stets auf dem ehemaligen Zuckerfabrik-Gelände in Wevelinghoven über die Bühne. „Doch dort ist der Platz mittlerweile knapp geworden. Zudem wurden die Mietforderungen immer exorbitanter“, sagt Veranstalter Marc Pesch, der bereits seit längerem Ausschau nach einer Alternativ-Location hielt. Mit Unterstützung von Bürgermeister Klaus Krützen konnte ein neuer Veranstaltungsort gefunden werden: der gegenüber dem Kraftwerk Frimmersdorf liegende, sogenannte Fremdarbeiterparkplatz.

„Dieses Gelände ist ideal“, berichtet Pesch. „Es ist gut zu erreichen und liegt außerhalb der Wohnbebauung, so dass wir niemanden stören.“ Die unterhalb des Welchenbergs liegende Freifläche biete nicht nur genügend Platz für das Oktoberfestzelt von Georg Späth, sondern auch ausreichend Stellflächen für Autos. Nichtsdestotrotz ist geplant, wieder Shuttle-Busse durchs Stadtgebiet kreisen zu lassen.

Konzentrierte sich das Oktoberfest bislang auf zwei Wochenenden, wird es nun erstmals von Freitag bis Sonntag stattfinden. Die Termine: 30. September, 1. und 2. Oktober – „mit dem Vorteil, dass der 3. Oktober ein Feiertag ist, am dem die Leute ausschlafen können“.

Nichts geändert hat sich am Kooperationspartner, der weiterhin Reit im Winkl heißt. Der Tourismusort in den Chiemgauer Alpen wird auch in diesem Jahr mit „Brandig“ wieder seine beste Stimmungs-Band nach Grevenbroich schicken. „Auch die meisten unserer Sponsoren sind bei der Stange geblieben“, sagt Marc Pesch. Gefunden werden musste allerdings ein neuer Caterer, da der bisherige die Corona-Pandemie nicht überstand. Den Job übernimmt künftig die Neukirchener Metzgerei Rütten, die den Gästen deftige Speisen nach bayrischer Art kredenzen wird.

Das Gelände am Kraftwerk hatte bereits im Mai 2020 bei den Drive-In-Konzerten mit Brings, den Höhnern, Mickie Krause und Kinderstar Volker Rosin seine Feuerprobe bestanden. „Mehr als 4000 Besucher kamen damals – und es hat keine Probleme gegeben“, resümiert Pesch. Das Areal, das noch mit Wasser- und Stromversorgungsleitungen ausgestattet werden muss, sei ideal für Open-Air-Veranstaltungen. Mit diesem Gedanken hat sich auch Bürgermeister Krützen schon in der Vergangenheit beschäftigt – allerdings: „Aktuell wird dieses Thema von uns nicht weiter verfolgt“, sagt Rathaussprecher Lukas Maaßen. 

Nach Argumenten der Stadt seien die Auflagen für ein Open-Air-Gelände an dieser Stelle zu hoch, unter anderem müsse eine Lärmschutzmauer errichtet werden, die Kosten verursache. Zudem plant die Ratskooperation unterhalb des Welchenberges – und damit auch auf dem Parkplatz – einen neuen Wald als Entree zu einem künftigen Naherholungsgebiet. Ein Veranstaltungsgelände wäre in diesem Zusammenhang kontraproduktiv.

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