Neueröffnung in Leichlingen Portugiesisches Flair im alten „Heidchen“

Leichlingen · Am Wochenende eröffnete das Fischrestaurant „Viana“ im ehemaligen Traditionslokal. Ein Besuch ist wie ein Ausflug in den Süden.

 Paulo Ferraz und sein Team servieren ab sofort typische Speisen von der Atlantikküste Nordportugals.

Paulo Ferraz und sein Team servieren ab sofort typische Speisen von der Atlantikküste Nordportugals.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Vieles erinnert schon von außen an die Heimat der neuen Pächter im Restaurant am Heidchen, das am Wochenende eröffnet hat: Das „Viana“ hat seinen Namen von der gleichnamigen portugiesischen Stadt, aus der die Familie von Paulo Ferraz stammt. Die Fenster, die Speisekarte und selbst das Geschirr zieren ein Emblem, das an einen typisch nord-portugiesischen Schmuckanhänger erinnert, das „Herz von Viana“.

Und selbst die Tatsache, dass das „Viana“ ein Fischhaus ist, ist alles andere als Zufall: Die Stadt ganz im Norden Portugals liegt direkt an der Mündung des Flusses Rio Lima in den Atlantik und ist von der Fischerei geprägt. Im Juli ist der Mann, der das Restaurant mit seiner Frau Claudia Fonte und seiner Tochter betreibt, auf das ehemalige „Heidchen“ aufmerksam geworden. Wieder hergerichtet haben sie es, die Wände in leuchtendem Rot, das Mobiliar überwiegend in Schwarz und ein bisschen Holz gehalten. Neben dem Hauptgastraum gibt es immer noch einen kleineren Nebenraum, den am Samstag eine kleine Gesellschaft an einer langen Tafel nutzte.

In der Speisekarte setzt Köchin Claudia Fonte vor allem auf typisch nordportugiesische Fisch- und Meeresfrüchte-Gerichte, aber auch andere landestypische Speisen: Bei den Vorspeisen können die Gäste beispielsweise zwischen Stockfischkroketten, Garnelen in Olivenöl und Knoblauch, aber auch portugiesischem Schinken und Käse wählen. Die Fischgerichte, darunter Dorade, Sepia, Seezunge oder Seebarsch, werden frisch gegrillt serviert. Ebenso wie in der ganzen portugiesischen Küche spielt der Bacalhau – der Stockfisch – auch im „Viana“ eine wichtige Rolle: Es gibt ihn mit Maisbrot, gegrillt und nach Braga-Art in einer Marinade aus Olivenöl, Zwiebeln, Lorbeer, Paprikapulver und Oliven. Für die Restaurantbesucher, die sich nicht für Fisch oder Meeresfrüchte erwärmen können, stehen außerdem Rumpsteak mit Zwiebeln und Pommes, Hähnchenschnitzel und Lammhaxe auf der Karte.

Auf seine Weinauswahl ist Paulo Ferraz besonders stolz: Von einem Händler bezieht er exklusiv Weine aus Portugal, die es nach seiner Auskunft in der Umgebung nur in seinem Fischrestaurant gibt. Auch das Bier stammt aus seinem Heimatland. Paulo Ferraz weiß derweil über die bewegte Vergangenheit seines neuen Lokals Bescheid, lässt sich davon aber nicht entmutigen.

In den sozialen Medien wurde über die Zukunft des ehemals traditionsreichen Restaurants bereits diskutiert, als nach neun Monaten Leerstand zum ersten Mal die Rollläden hochgezogen waren. „Hoffentlich dieses Mal ein Erfolgserlebnis!“, schrieb eine Kommentatorin.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort