Interview mit Bürgermeister Frank Steffes „Die Zahl der Beamten ist rückläufig“

Wie wirken sich Fachkräftemangel und demografischer Wandel aufs Rathaus aus? Ein Ausblick.

 Frank Steffes blickt zuversichtlich in die Zukunft Leichlingens. Die Digitalisierung wird die Arbeit in der Verwaltung sehr verändern.

Frank Steffes blickt zuversichtlich in die Zukunft Leichlingens. Die Digitalisierung wird die Arbeit in der Verwaltung sehr verändern.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Schon heute haben die meisten Städte Probleme, genügend Fachkräfte zu finden. Der demografische Wandel wird sich aber bis 2030 noch deutlich verstärken. Wie wird es in fünf bis zehn Jahren in der Stadtverwaltung Leichlingen aussehen?

Frank Steffes Der Fachkräftemangel wird sich, schon allein wegen des mangelnden Nachwuchses, in den nächsten Jahren verstärken. Wir versuchen, dem für Leichlingen durch die Gestaltung von attraktiven Arbeitsplätzen, Arbeitszeitmodellen, Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie die Ausbildung von Fachkräften und Fortbildungsmaßnahmen entgegenzuwirken.

Wie viele Mitarbeiter hat die Stadt Leichlingen heute, wie viele werden es 2030 sein?

Steffes Bei der Stadt Leichlingen sind,  mit allen Teil- und Vollzeitkräften, aktuell circa 230 Menschen beschäftigt. Aufgrund der ständig wachsenden Aufgaben, die den Kommunen von außen durch Land und Bund zugewiesen werden, gehe ich derzeit nicht von einem Stellenrückgang aus. Bei großem Glück wird uns die Digitalisierung dabei helfen, den Personalbestand stabil zu halten.

Wie wirkt sich die Digitalisierung auf die Abläufe der Verwaltung aus? Welche Aufgaben können so verringert werden oder vielleicht sogar ganz entfallen?

Steffes Ziel von Digitalisierung ist auch, den Bürgern den Weg in die Ämter zu ersparen und die Möglichkeit zu geben, die Amtsgänge jederzeit von zu Hause aus zu erledigen. Digitalisierung bedeutet zunächst einmal, alle Prozesse und Abläufe genauestens zu analysieren und gegebenenfalls neu zu organisieren. Zunächst ist das also mehr Aufwand. Sicherlich werden sich in Zukunft Synergien und Rationalisierungsansätze innerhalb der Kernverwaltung ergeben, die sich auf die Aufgaben auswirken. Quantitativ vorwegnehmen lassen sich diese nicht.

Je mehr Mitarbeiter in Ruhestand gehen, umso mehr muss die Stadt zahlen. Wie wird da vorgesorgt?

Steffes Die Stadt hat circa 230 Angestellte, für die ganz normal, wie in der Wirtschaft Beiträge zur Kranken-, Renten-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung eingezahlt werden. Hier wird die Stadt nach dem Renteneintritt nicht mehr belastet. Die Zahl der Beamten, zur Zeit circa 30, ist rückläufig, entsprechende Versorgungsrückstellungen werden jedes Jahr im Haushalt gebildet.

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