Pandemie im Kreis Mettmann Corona-Impfung in Krankenhäusern ist vorerst gestoppt

Langenfeld/Monheim · BionTech kann 100.000 versprochene Dosen nicht liefern. Erstimpfungen in Kliniken und Heimen ab 1. Februar, im Kreis-Impfzentrum ab 8. Februar.

 Bleibt länger als geplant leer: das Impfzentrum des Kreises Mettmann in Erkrath. Dort wurde der Start auf den 8. Februar verschoben.

Bleibt länger als geplant leer: das Impfzentrum des Kreises Mettmann in Erkrath. Dort wurde der Start auf den 8. Februar verschoben.

Foto: Dirk Neubauer

Die Ursache liegt im Pfizer-Werk im belgischen Puurs. Dort sollen kurzfristig die Produktionskapazitäten für den Corona-Impfstoff aufgestockt werden. Wegen der Umbauten gibt es in diesen Tagen weniger Impfstoff für Deutschland – also auch für den Kreis Mettmann. Der Start in dessen Impfzentrum Erkrath ist vom 1. auf den 8. Februar verschoben worden. Auch Krankenhäuser und Altenpflegeeinrichtungen können nicht wie geplant am Mittwoch und Donnerstag impfen. „Das ist wirklich enttäuschend“, hieß es aus der Verwaltung des Langenfelder Krankenhauses St. Martinus. Die Impfbereitschaft sei groß und im Sinne von Patienten und Personal sehnlichst erwartet.

Die Terminverschiebung im Impfzentrum am Erkrather Timocom-Platz überschneidet sich mit der Corona-Post für die Senioren im Kreis Mettmann. „Die Schreiben sind bereits unterwegs“, berichtet Landrat Thomas Hendele. „Allerdings wird darin noch der auch vom Land bereits seit Wochen kommunizierte Impfstart für den 1. Februar angekündigt. Umso unglücklicher sind wir, dass wir erst jetzt die Mitteilung vom Land erhielten, dass aufgrund produktionsbedingter Impfstoff-Lieferengpässe der Impfstart in den Impfzentren auf den 8. Februar verschoben werden muss.“Das ist nach den Worten Hendeles „sehr ärgerlich – nicht nur für uns, weil wir alles dafür getan haben, den Impfbetrieb starten zu können, sondern noch viel mehr für die zahlreichen Senioren, die sich schnellstmöglich impfen lassen möchten.“ Wenigstens ändere sich am Termin für den Anmeldebeginn nichts. „Ab dem 25. Januar sind die Leitungen zur kassenärztlichen Vereinigung offen.“

426 Corona-Tote zählte der Kreis Mettmann (knapp 500.000 Einwohner) am Mittwoch. Sie sind meist 70, 80, 90 Jahre alt. Zum Vergleich: Im benachbarten Düsseldorf (rund 680.000 Einwohner) sind bislang 167 Menschen an oder mit dem Coronavirus gestorben. Woran liegt das? Der Kreis Mettmann zählt deutschlandweit zu den Landkreisen mit den ältesten Einwohnern.  Da bekommt der landesweite Stopp der Corona-Impfungen eine ganz andere Bedeutung.  Die bereits für den 20. und 21. Januar bestellten Impfstoffe für Krankenhäuser können nicht mehr ausgeliefert werden, teilt das Landesministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales mit. Für den Zeitraum vom 22. bis 31. Januar können nur noch die erforderlichen Zweitimpfungen vorgenommen werden. Denn dieser Impfstoff ist bereits im Land. Am Dienstag wurden 120 Mitarbeiter des Haaner St.-Josef-Krankenhauses geimpft. In den nächsten Tagen sollten auch ihre Kollegen im Hildener St.-Josefs-Krankenhaus und im EVK Mettmann immunisiert werden. Ihre Impfung ist jetzt wie im Langenfelder St.Martinus-Krankenhaus ausgesetzt.

Indes hat in der Monheimer Senioren-Residenz Alloheim am Mittwoch die Impfung begonnen. „Die Impfbereitschaft war sehr hoch“, bilanziert  Caroline Heyde den aktuellen Verlauf in der von ihr geleiteten Residenz am Ernst-Reuter-Platz 29. „Genaue Zahlen können wir vor dem Hintergrund datenschutzrechtlicher Vorgaben nicht nennen. Diese werden aber von den Behörden erfasst.“

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