Monheim Monheim zieht junge Biotech-Firma an

Monheim · Der mit 36 Mitarbeitern aus Düsseldorf zugezogene Enzymspezialist Evocatal eröffnet heute seinen neuen Standort.

 Michael Puls (links) und Thorsten Eggert leiten das Biotech-Unternehmen Evocatal, das heute seinen neuen Standort an der Alfred-Nobel-Straße feierlich eröffnet. Die auf Enzyme spezialisierte Firma hat 36 Mitarbeiter.

Michael Puls (links) und Thorsten Eggert leiten das Biotech-Unternehmen Evocatal, das heute seinen neuen Standort an der Alfred-Nobel-Straße feierlich eröffnet. Die auf Enzyme spezialisierte Firma hat 36 Mitarbeiter.

Foto: MATZERATH

Feierlich geht es heute an der Alfred-Nobel-Straße zu: Die aus Düsseldorf zugezogene Evocatal GmbH eröffnet dort ihren neuen Unternehmenssitz. "Wir entwickeln biotechnische Lösungen für die chemische Industrie und für Pharmaunternehmen", sagt Dr. Michael Puls, der das Unternehmen gemeinsam mit Dr. Thorsten Eggert leitet. Durch den Einsatz von Enzymen und Mikroorganismen verbrauche Evocatal bei der Herstellung hochreiner Feinchemikalien im Vergleich zu herkömmlichen Methoden weniger Energie und verursache auch weniger giftigen Sondermüll. Puls: "Wir sind mit 36 Mitarbeitern nach Monheim gezogen, weil wir hier die dringend notwendigen Erweiterungsflächen gefunden haben." Die auf dem Creative Campus von UCB angemietete Etage sei hinsichtlich der Belüftung und sonstiger technischer Erfordernisse bestens geeignet. Die in Monheim konkurrenzlos niedrige Gewerbesteuer habe für die Standortentscheidung keine Rolle gespielt.

Als "sehr erfreulich" bezeichnet Bürgermeister Daniel Zimmermann den Zuzug von Evocatal. "Genau solche Firmen hatten wir uns für das Campus-Konzept erhofft." Die städtische Wirtschaftsförderung habe UCB von Anfang an bei der Vermarktung von rund 40 000 Quadratmeter Gewerbefläche auf dem ehemaligen Schwarz-Pharma-Gelände begleitet. Vor allem Arbeitsplätze in den Sparten Life-Science, Pharma und Gentechnik hat UCB ins Auge gefasst. "Evocatal passt perfekt dorthin", befindet Zimmermann. Diese Ansicht teilt Geschäftsführer Puls: "Wir sind dort in bester Nachbarschaft. Ein Großteil unserer Kunden sind Pharma- und Chemieunternehmen."

Die vor acht Jahren als Ausgründung der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität entstandene Firma entwickelt Puls zufolge einerseits im Auftrag von Pharma- und Chemieunternehmen für deren Herstellungsprozess biotechnologische Lösungen. Andererseits produziere und vertreibe Evocatal auch selber Enzyme und Feinchemikalien etwa als hochreine Bausteine für Pharmawirkstoffe. "Weil wir in Monheim keine großen Anlagen haben, lassen wir die von uns entwickelten Produkte dann im großen Maßstab von anderen Unternehmen herstellen — oft tonnenweise." Naturwissenschaftler und Laboranten gehören zur 36-köpfigen Belegschaft, die laut Puls nach sechs Neueinstellungen weiter auf Wachstumskurs ist. Der Chemiekonzern Lanxess und die NRW-Bank sind mit weiteren Investoren finanziell an der Firma Evocatal beteiligt, die zudem mit mehreren Universitäten zusammenarbeitet.

Auch wenn die niedrige Monheimer Gewerbesteuer in diesem Falle eine untergeordnete Rolle spielte, betrachtet Bürgermeister Zimmermann den Zuzug des Biotech-Unternehmens als Bestätigung für die Arbeit der städtischen Wirtschaftsförderer. Vor allem durch die Ansiedlung von Ecolab und anderen Unternehmen im Rheinpark sei die Zahl der Arbeitsplätze in Monheim seit Anfang 2012 um etwa 1500 auf nun 12 500 gestiegen.

(RP)
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