Monheim VHS VHS experimentiert mit neuen Online-Formaten

Monheim · Die Bildungseinrichtung hofft, nach den Sommerferien zum regulären Unterricht zurückkehren zu können. Die Ausweitung digitaler Angebote scheitert im Zweifel an der technischen Ausrüstung der Kurs-Teilnehmer.

 Roland Liebermann leitet kommissarisch die kulturelle Bildung.

Roland Liebermann leitet kommissarisch die kulturelle Bildung.

Foto: Thomas Spekowius

Nur so viel verrät der Bürgermeister: Die Volkshochschule Monheim wird zum 1. Juni einen neuen Leiter haben: „Der Kandidat ist erfahren und kompetent, er war bereits in einer Volkshochschule im Rheinland tätig“.  Einen Namen will Daniel Zimmermann erst am 25. Mai bekannt geben. Die Position ist seit einigen Monaten vakant, nachdem die vormalige Leiterin Dagmar Keuenhof im Februar die Leitung der VHS Friesland-Wittmund im hohen Norden übernommen hatte. Keuenhof war es gelungen, nach zwei Jahren der personellen Querelen und inhaltlichen Neuausrichtung wieder Ruhe in die Einrichtung zu bringen.

Der neue Chef allerdings übernimmt zunächst eine formell geschlossene Einrichtung. Erst letzte Woche verkündete die Stadtverwaltung, dass alle außerschulischen Bildungseinrichtungen vor den Sommerferien nicht mehr öffnen werden. Seit dem 14. März, dem bundesweiten Shutdown, sind an der VHS 1829 Kurseinheiten ausgefallen, sowie 1162 Weiterbildungs-Einheiten, heißt es in einer Information für den VHS-Beirat. (Stand: 3. Mai). Davon sind mit 667 Einheiten insbesondere die Integrations- und Einstiegskurse betroffen, die seit der Neuausrichtung nach der Flüchtlingskrise einen Schwerpunkt der Bildungsarbeit ausmachen.

Auch nach den Lockerungen der bis Anfang Mai gültigen Corona-Schutzverordnung ist nicht zu erwarten, dass ungehinderter Unterricht an der VHS wieder möglich ist, stellt der Beigeordnete Roland Liebermann fest, der kommissarisch die Leitung des Fachbereichs Kulturelle Bildung übernommen hat, nachdem Sonja Baumhauer zum 1. Mai Leiterin des Kulturmanagements der Stadt Solingen geworden ist. „Da der Mindestabstand zwischen den Teilnehmern in alle Richtungen 1,50 Meter sein muss, ergibt das eine Bannzone von 10 Quadratmetern pro Teilnehmer“. Das heißt, nur sechs bis zehn Personen dürften in den Unterrichträumen anwesend sein. In vielen Kursen liege die Teilnehmerzahl aber deutlich darüber. Allein der Saal böte die Möglichkeiten, einige Präsenzveranstaltungen abzuhalten. Vergangene Woche wurde er für die Prüfungen im 2. Bildungsweg geöffnet, auch am Wochenende sollen dort berufsqualifizierende Maßnahmen für Tagesmütter stattfinden.

Ähnlich wie die Schulen hat die VHS damit begonnen, die nötige Konferenzsoftware für sogenannte Webinare anzuschaffen. Das sei bei den Fremdsprachenkursen am einfachsten und auch schon von einzelnen Dozenten erprobt worden, heißt es in der Vorlage, die  Johannes Lill, der stellvertretende Leiter,  verfasst hat. Dies setze allerdings voraus, dass die Teilnehmer über einen internetfähigen PC mit Kamera und Mikrofon verfügen. Alle anderen seien von dieser Online-Variante ausgeschlossen.

Größer sind die technischen Herausforderungen bei Gesundheits- und Bewegungskursen, weil hier die Dozenten mit Weitwinkelkamera und Headset ausgestattet sein müssten. Erste Versuche habe jetzt eine Yoga-Lehrerin unternommen.

Einzelne Vorträge, die in Zusammenhang mit der Europawoche zum Thema Spanien geplant waren, sollen im Laufe des zweiten Halbjahres nachgeholt werden. Das in Kooperation mit dem Otto-Hahn-Gymnasium geplante Philosophische Jahr zu Friedrich Nietzsche beginnt mit einem Auftaktvortrag am 28. Mai, alles weitere wird ins zweite Halbjahr verschoben.

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