Monheim Böötchen Großer Andrang am Piwipper Böötchen

Monheim · Mit zwei Wochen coronabedingtem Verzug ist das Piwipper Böötchen wieder an den Start gegangen. Zur Freude viele Ausflügler. Auf dem Fußgängersteg vor dem Schiffsanleger stehen die Menschen Schlange.

 Schlange stehen mit Abstand und Mundschutz für die erste Fahrt der Saison mit dem Piwipper Böötchen in Monheim: Hans-Jürgen Hackert.

Schlange stehen mit Abstand und Mundschutz für die erste Fahrt der Saison mit dem Piwipper Böötchen in Monheim: Hans-Jürgen Hackert.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Von Sandra Grünwald

Fast alle haben ein Fahrrad dabei. In angemessenen Abständen warten sie geduldig darauf, dass das Tor sich öffnet. Doch zuerst müssen die angekommenen Passagiere des Piwipper Böötchens passieren, bevor neue Gäste die Fähre besteigen dürfen. Dabei werden sie genau abgezählt. „Normalerweise können 25 Passagiere mit Fahrrad an Bord“, erzählt Prof. Dr. Heiner Müller-Krumbhaar, Vorsitzender des Vereins Piwipper Böötchen, „aber derzeit dürfen nicht mehr als zwölf Personen mitfahren.“ So lasse sich der Abstand von 1,50 Meter auf der Fähre gut einhalten.

Die Reduzierung der Fahrgastzahlen sind nicht die einzigen Bestimmungen, die Passagiere beachten müssen. Jeder muss einen Mundschutz tragen und das Fahrgeld von zwei Euro pro Erwachsenem muss passend bereitgehalten werden. „Kinder bis 14 Jahre fahren derzeit kostenlos mit“, erläutert Müller-Krumbhaar. Mit all diesen Sicherheitsmaßnahmen konnte das Piwipper Böötchen an Christi Himmelfahrt erstmals wieder seinen Fährdienst zwischen Monheim und Dormagen aufnehmen.

Darüber haben sich vor allem die Radfahrer gefreut, die bei schönstem sommerlichem Wetter ihre Radtour auf beiden Seiten des Rheins planen konnten. „Ich hab es schon vermisst, das Böötchen“, meint Michaela Sohnke. „Für kleines Geld ist man ruckzuck auf der anderen Rheinseite.“ Sie macht regelmäßige Ausflüge mit dem Rad. „Wenn ich so am Rhein entlangfahren kann, das Wasser sehe, die Vögel und all das Grün“, erzählt sie, „das entspannt mich total.“ Gerade während der Corona-Maßnahmen habe sie das Fahrradfahren sehr genossen. „Man ist draußen an der frischen Luft, sieht mal was anderes als das Home-Office und die eigenen vier Wände. Und die Ansteckungsgefahr ist sehr gering.“

Auch Kevin Mehring und sein Sohn Emil (7) freuen sich auf die Überfahrt. „Wir sind schon recht früh von Dormagen herübergekommen“, sagt Kevin und sein Sohn verrät: „Hier haben wir ein riesiges Eis gegessen.“ Ein bisschen Stärkung und Abkühlung am Rheinufer. „Jetzt geht es wieder zurück und mit dem Rad am Rhein entlang nach Hause“, erzählt Kevin weiter. Ein gelungener Vatertagsausflug.

Nicht nur die Fahrgäste freuen sich, dass das  Böötchen wieder fährt. „Wir sind auch froh, dass wir nicht nur Werftarbeiten bewerkstelligen müssen“, sagt  Müller-Krumbhaar. Eigentlich wäre die Fähre Ende März wieder an den Start gegangen. Nun hat sich das um zwei Monate verschoben. In dieser Zeit hat der Verein eine Fenderkonstruktion installiert. „Die kann als Arbeitsplattform verwendet werden, wenn außen am Schiff etwas gemacht werden muss“, erklärt der Vorsitzende. Außerdem verleiht das Metallkonstrukt zusätzliche Sicherheit bei Wind und stürmischem Wetter. Denn bisher wurde das Piwipper Böötchen nicht nur einmal unter die Fußgängerbrücke getrieben. „Es gab nur Lackschäden. Aber auch das wird nun nicht mehr vorkommen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort