Langenfeld/Monheim Am Sonntag startet das Stadtradeln

Langenfeld/Monheim · Am Sonntag startet die dreiwöchige Aktion Stadtradeln. Eine Sternfahrt führt über Monheim, Langenfeld und Hilden nach Haan-Gruiten.

 Beim Auftakt am Sonntag startet eine Gruppe in Langenfeld vor der Stadthalle und Haus Arndt – so wie hier vor zwei Jahren.

Beim Auftakt am Sonntag startet eine Gruppe in Langenfeld vor der Stadthalle und Haus Arndt – so wie hier vor zwei Jahren.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Die Reifen sind aufgepumpt, die Ketten geschmiert, Licht und Bremsen gecheckt – am Sonntag startet der deutschlandweite Wettbewerb Stadtradeln. Alle Bürger sind aufgerufen, drei Wochen lang kräftig in die Pedale zu treten und möglichst viele mit dem Rad zurückgelegte Kilometer für den Klimaschutz zu sammeln. Der Kreis Mettmann und die ihm angehörenden zehn Städte beteiligen sich an der Aktion.

Den Auftakt bildet an diesem Sonntag eine Sternfahrt nach Haan-Gruiten. Abfahrt ist um 11.15 Uhr am Monheimer Rathaus. Über Langenfeld (Abfahrt 12 Uhr vor der Stadthalle) und Hilden geht es nach Gruiten-Dorf (Ankunft gegen 14.30 Uhr). Der ADFC hat die Route ausgearbeitet. Die Streckenlänge nach Gruiten-Dorf beträgt insgesamt 28 Kilometer. Auf dem letzten Abschnitt gilt es Steigungen zu bewältigen. Die mittlere Steigung liegt laut Auskunft der Stadtverwaltung Monheim bei etwa vier Prozent und ist für geübte Radler gut befahrbar. Der ADFC führt die Tour an und wird den Verband absichern. Für 15.30 Uhr ist die Rückfahrt geplant.

In Langenfeld haben sich laut Klimaschützer Ronald Faller bereits 18 Teams angemeldet, darunter die Bettine-von-Arnim-Gesamtschule, Die Grünen mit neun Radlern, eine sechsköpfige Gruppe, die sich unter dem Motto „Eyery day for future“ eingeschrieben hat, ein Team der Stadtverwaltung und der Volkshochschule. Am wadenstärksten ist das Team von Zwar (Zwischen Arbeit und Ruhestand) Richrath, das 16 Teilnehmer aufbietet.

In Monheim haben sich bislang 16 Teams registrieren lassen. Der Bayer-Konzern versucht den durch die Glyphosat-Prozesse erlittenen Imageschaden mit einem besonders großen klimafreundlichen Team (49 Teilnehmer!) wettzumachen. Außerdem treten die „Velonauten“ von DHL Express an, die aber mutmaßlich keine Pakete mit dem Rad ausliefern werden. Die Stadtverwaltung geht ebenfalls mit gutem Beispiel voran: Das Bauwesen mit der Fahrradbeauftragten Stephanie Augustyniok stellt ein Team, die „Tretschnecken“ von der Stadtplanung und die „Kettensprenger“ mit dem Zwar-Team, Hans Peter Anstatt und Hildegard Klauke. Auch die Peto-Fraktion hat just ein Team gemeldet, aber es fehlt bislang noch an Teilnehmern.

„Bis Sonntag kann man sich noch anmelden“, sagt Stephanie Augustyniok (www.stadtradeln.de/monheim). Abgesehen vom guten Gewissen, durch den Verzicht auf das Auto den individuellen CO2-Ausstoß reduziert zu haben, winken den engagiertesten Radlern und Kommunen Auszeichnungen und Preise wie E-Bikes, Fahrräder, Helme, Fahrradtaschen oder Navigationssoftware. Jeder, der mitradelt, kann für seine Stadt Punkte sammeln.

Ein Monheimer, der mit 15.000 Kilometern jährlich viel zum Punktekonto der Gänselieselstadt beitragen könnte, wird sich ostentativ nicht beteiligen: Armin Opherden. Grund: der schlechte Zustand der Radwege. „Das hätte für mich Brot-und-Spiele-Charakter“, sagt er. Die Aktion Stadtradeln lenke nur davon ab, dass im Lande seit Jahrzehnten der Wille für ein gutes, sicheres Radwegenetz fehle. Die Radwege seien „verdreckt..., es wuchert Gestrüpp herüber,...ein vormals guter Belag wird nach kurzer Zeit zur Rüttelstrecke, weil Flachwurzler ihn aufbrechen. Es gibt Mulden in Serie“, beklagt er. Statt neue Radwege zu bauen oder alte zu erneuern werde oft nur eine Markierung am Fahrbahnrand angebracht. Die brächten die Radfahrer in eine gefährliche Nähe zu „teilweise rücksichtslos und riskant fahrenden Pkw und Lkw.“ Vielfach endeten Radwege im Nichts. Es gebe auch keine durchgehende und gewartete Beschilderung. Opherdens Mängelliste ist lang. Deshalb rät er: „Erst die Arbeit, dann spielerisches Kilometer-sammeln.“

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