Monheim Für Rock’n’Roll ist Mann nie zu alt

Monheim · Die Monheimer Band „NohSpill“ macht flotte Musik, die jeder versteht. Bald im Spielmann.

 Heiner Müller-Krumbhaar gibt bei „NohSpill“ den Takt vor. Er hat schon als Schüler Schlagzeug gespielt.

Heiner Müller-Krumbhaar gibt bei „NohSpill“ den Takt vor. Er hat schon als Schüler Schlagzeug gespielt.

Foto: RP/Heike Schoog

Die Monheimer Oldie-Band „NohSpill“ hat ihren eigenen „Artist in Residence“ – zumindest temporär. Musikschul-Dozent Martin Eichborn (59) ist von Anfang an bei den wöchentlichen Proben in der Musikschule dabei und coacht die Gruppe. „Ich habe zuvor schon in zwei Bands gespielt“, sagt Martin Oden (Alter: keine Angabe). Dann habe er eine Pause gebraucht. Oden ist Frontmann von „NohSpill“. Jeans, schwarze Lederjacke, T. Shirt. Er singt und gehört zusammen mit Josef Stampfer (68) zu den Gründungsmitgliedern, die sich erstmals in der Monheimer Musikschule – da hatte sie noch Räume an der Bregenzer Straße – getroffen haben.

Die Volkshochschule hat 1999 erstmals einen Workshop angeboten: Titel „Oldie Bands“. 2001 sind sich Oden und Stampfer (Gitarre) dort begegnet und haben das erste Mal gemeinsam Musik gemacht. „Der Kurs war sehr praktisch“, erzählt Martin Oden. „Wir brauchten kein Schlagzeug mehr zu transportierenund aufzubauen. Verstärker und Mikrofone – alles war vorhanden. Und auch um die Arrangements mussten wir uns nicht kümmern.“ Für Oden eine deutliche Erleichterung im Vergleich zu seiner Erfahrung als Bandleader.

Martin Eichborn ist Teil der Band. Er spielt Gitarre und singt im Hintergrund. „Anfangs gab es eine hohe

Fluktuation“, berichtet er. Doch seit fünf Jahren sei die Gruppe stabil. Er strukturiert das Bandleben und bereitet die Arrangements vor. Auf seinem Laptop hat er das musikalische Programm gespeichert. „Gar nicht so einfach, immer die richtigen zu finden“, sagt er. Eichborn verteilt die Arrangements. Die sechs Bandmitglieder nehmen ihre Gitarren und Bässe, schließen sie im Untergeschoss der Musikschule an die Verstärker an.

Lead-Gitarrist Wolfgang Fricke sorgt mit seiner E-Gitarre für fetzige Dynamik. Und Klaus Schmidt gibt mit dem Baß die richtige Dröhnung. Band-Mitglied Dr. Heiner Müller-Krumbhaar (75) holt die Schlagstöcke aus dem Rucksack und setzt sich ans Schlagzeug, testet die Becken. Der Kapitän des Piwipper Böötchens ist erst seit sechs Jahren dabei. „Angefangen mit Schlagzeug hatte ich noch zur Schulzeit, mein altes Trixon-Schlagzeug von damals kommt im Spielmann nach über 50 Jahren noch zum Einsatz. Sogar die Original-Kalbfelle existieren noch.“ Sein unerreichbares Drummer-Vorbild, schon damals: Jazz-Drummer Buddy Rich.

Langsam kommt Leben in die Truppe. Die Gesichter entspannen sich. Zum Aufwärmen gibt’s „Hey Monnem“ (analog zu Hey Kölle, De Höhner). Das Stück passt zum Repertoire. „NohSpill“, erläutert Oden, „heißt so viel wie Nachspielen. Wir spielen Stücke, die jeder versteht, auch wenn sie gecovert sind.“ Texte würden übersetzt oder gleich neu geschrieben, sagt Oden. „Wir verstehen uns als Rock-Blues-Band, mögen die Toten Hosen oder Stücke wie ,Unchain my Heart’“, sagt der Leadsänger, der mit dem Repertoire die musikalische Lücke zwischen Köln und Düsseldorf aufspürt. Zwei- bis dreimal im Jahr treten die insgesamt sechs Musiker im Spielmann in der Monheimer Altstadt auf.

 Die Oldie-Band „NohSpill“ tritt zwei- bis dreimal im Jahr auf. Regelmäßig proben die Bandmitglieder im Untergeschoss der Musikschule Monheim.

Die Oldie-Band „NohSpill“ tritt zwei- bis dreimal im Jahr auf. Regelmäßig proben die Bandmitglieder im Untergeschoss der Musikschule Monheim.

Foto: RP/Heike Schoog

Die Montags-Musiker zahlen für die wöchentlichen Proben immer noch den ganz normalen Beitrag an die Musikschule. „Bei Konzerten gehen wir mit dem Hut rum“, sagen sie. Geld will mit der Musik keiner verdienen. Die einen arbeiten noch, die anderen sind im Ruhestand. Der Spaß am gemeinsamen Musik-Machen steht für alle im Vordergrund. Den nächsten Auftritt hat „NohSpill“ am 5. Juni im Spielmann. vielleicht schaut ja Monheims „Artist in Residence“ Achim Tang mal vorbei.

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