Langenfeld Streit um Bauen am Steinrausch geht weiter

Langenfeld · Mehrheit im Ausschuss will weniger Wohnungen. Bauverein lehnt Umsetzung ab.

(og) Der Planungs- und Umweltausschuss  hat einen geänderten Bebauungsplan für das Gebiet Martinstraße/Steinrausch vorgestellt. Ohne die Stimmen der SPD ist die Offenlegung mehrheitlich beschlossen worden. Danach soll die Bebauung nicht mehr, wie ursprünglich geplant und vom Grundstückseigentümer Bauverein favorisiert, drei-, sondern nur noch zweigeschossig sein, erläutert Referatsleiter Stephan Anhalt. Die neue Planung ist als Kompromissvorschlag nach einer Bürgeranhörung entstanden. Dort haben sich viele Bürger sowie eine Mieterinitiative gegen eine zu stark verdichtete Bebauung ausgesprochen.

Im Plangebiet zwischen den Straßen Steinrausch, Martinstraße, Richrather Straße und In den Griesen sollen nach dem Strategiekonzept „Wohnen 2025“ öffentlich geförderte Wohnungen entstehen. Der Bauverein wollte dort  mehr als 50 Wohnungen bauen. Dieser Plan ist  bereits  2018 von der CDU-Mehrheit abgelehnt und auf 27 Wohneinheiten gesenkt worden. „An dieser Stelle kann nur mit Augenmaß eine Bebauung realisiert werden“, begründet Sebastian Köpp (CDU) den reduzierten Ansatz. Dieser müsse im Interesse der bisherigen Anwohner berücksichtigt werden, so der  CDU-Ratsherr. Die  Berichte der Träger öffentlicher Belange würden die Bedenken vieler Bürger,  was Versiegelung,  Lärmschutz,   Parkplatzsituation, Umwelt- und  Denkmalschutz betrifft, untermauern.

Die SPD lehnte den Verwaltungsvorschlag ab. Denn wenn der Bauverein unter den neuen Bedingungen nicht bauen wolle,  „fällt auch das Konzept Wohnen 2015“, so die SPD. Für Bündnis 90/Die Grünen ist die neue Variante ein guter Kompromiss. Allerdings müsse man den Bauverein fragen, ob  er den Plan nun auch umsetzen wolle. Dr. Günter Herweg (Grüne) schlug einen Vertrag  zwischen Stadt und Bauverein vor, der die Bautätigkeit sicherstellt. „Grundsätzlich“, so erläuterte Anhalt, gebe es die Möglichkeit, eine Festsetzung vorzunehmen.  Aber ein Grundstückseigentümer könne nicht verpflichtet werden, Sozialwohnungen zu bauen. Das ginge im Rahmen eines Bebauungsplans nicht.  „Dazu wäre  ein städtebaulicher Vertrag nötig.“ Prinzipiell hoffe die Verwaltung, dass der Bauverein einlenkt, so Anhalt. Er verwies noch einmal darauf, dass in der Sitzung lediglich die Offenlegung beschlossen werde.

Heike Lützenkirchen erinnerte für die SPD an die langjährige Geschichte des Bauvereins in Langenfeld. „Warum brüskieren wir den Verein jetzt so?“, fragt sie. „Wir sind nicht das Architekturbüro des Bauvereins“, hielt Herweg dagegen.

Der Bauverein ist von der Reduzierung des Bauvolumens nicht begeistert.  Zum einen verliere damit das Strategiekonzept Wohnen 2025 an Gewicht. Und ein auf zwei Mehrfamilienhäuser beschränktes Bauprojekt würde sich wirtschaftlich für den Verein nicht rechnen.

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