Wohnungsbau Bau von Sozialwohnungen hinkt hinterher

LANGENFELD · Der erste Zwischenbericht zum 2017 in Langenfeld beschlossenen „Strategiekonzept Wohnen 2025“ ist ernüchternd.

 Auf dem ehemaligen Stadtwerke-Gelände zwischen Richrather- und Langforter Straße entstehen zurzeit zwölf Mehrfamilienhäuser. Die ersten Wohnungen sind bereits bezogen. Foto: Stephan Meisel

Auf dem ehemaligen Stadtwerke-Gelände zwischen Richrather- und Langforter Straße entstehen zurzeit zwölf Mehrfamilienhäuser. Die ersten Wohnungen sind bereits bezogen. Foto: Stephan Meisel

Foto: Rheinische Post/Stephan Meisel (mei)

Die Zielvorgabe war 2017 klar formuliert: Die Zahl der damals in Langenfeld vorhandenen 1250 Sozialwohnungen solle dauerhaft gesichert werden. So steht es im „Strategiekonzept Wohnen 2025“, das der Stadtrat seinerzeit zur Steuerung des Häuserbaus beschloss. Danach sollten die demnächst aus der Bindung fallenden Sozialwohnungen (95 bis zum Jahr 2020, weitere 115 bis 2025) durch Neubauten ersetzt werden. Doch bislang wurde der Abwärtstrend kaum gestoppt, räumt Planungsamtsleiter Stephan Anhalt im ersten Zwischenbericht ein.

Dieses Konzept benennt auch die in den kommenden Jahren vorgesehenen etwa 800 Einfamilienhäuser oder Wohnungen in bereits genehmigten Baugebieten (siehe Grafik). Für eine stabile Einwohnerzahl müsse beim Häuserbau an junge Familien gedacht werden, aber auch an Geringverdiener und Sozialhilfeempfänger. Der im Konzept „angenommene Bedarf von rund 1000 Wohneinheiten bis zum Jahr 2020 kann nicht abgedeckt werden“. Manch baureife Vorhaben würden verzögert. Gründe seien etwa ausstehende Umlegungen von Grundstücken, aber auch die konjunkturell bedingte hohe Auslastung von Baufirmen.

Wie Anhalt den Politikern im Planungsausschuss vortrug, gab es zum Jahreswechsel „nur noch 1175 Sozialwohnungen“. Seit dem Beschluss des Strategiekonzepts seien 90 aus der öffentlich geförderten Preisbindung gefallen. Dem gegenüber stünden bislang nur 15 neue Sozialwohnungen an der Solinger Straße 86-88. Nach Anhalts Angaben werden 2019 Am Brüngersbroich elf neue Sozialwohnungen bezugsfertig und an der Hardt weitere acht. 2020 folgen 24 Sozialwohnungen am Leipziger Weg und acht auf dem Gelände der evangelischen Gemeinde an der Stettiner Straße nach Abriss der Johanneskirche. 2021 sollen etwa 27 Sozialwohnungen auf dem Gelände des Bauvereins zwischen Martin-/Richrather Straße und Steinrausch fertig sein; außerdem 20 weitere auf dem ehemaligen Gelände einer Gärtnerei an der Sandstraße in Reusrath.

Zu diesen insgesamt 98 bis 2021 nach dem Strategiekonzept neu entstehenden Sozialwohnungen kommen nach Anhalts Angaben noch weitere hinzu. In einem Neubau der Arbeiterwohlfahrt an der Solinger Straße 111 würden noch in diesem Jahr neun Sozialwohnungen bezugsfertig. Und der Sozialdienst SkF beginne in Kürze auf seinem Grundstück an der Solinger Straße 70 mit dem Bau von sechs öffentlich geförderten Wohnungen.

 Nach Anhalts Zwischenbericht kritisierten in der Ausschusssitzung Joachim Herzig (SPD) und Dr. Günter Herweg (Grüne) die im Strategiekonzept auf Dauer angepeilten 1250 Sozialwohnungen. „Diese Zahl ist angesichts des Bedarfs viel zu gering. Es gibt in Langenfeld viel mehr Familien, die die hier verlangten Mieten nicht bezahlen können“, sagte Herzig. Vor allem aus diesem Grund hatten SPD, Grüne und auch die BGL vor anderthalb Jahren gegen das von CDU und FDP dennoch beschlossene Strategiekonzept gestimmt. CDU-Fraktionschef Jürgen Brüne hielt den Kritikern entgegen, dass das Konzept ein wichtiges Steuerungsinstrument sei. „Aber wir müssen es anhand aktueller Entwicklungen tatsächlich ständig überprüfen, nachjustieren und gegebenenfalls auch neu kalkulieren“, merkte Brüne an. „Ärgerlich bei der Entwicklung insgesamt ist, dass im Stadtrat lange besprochene Baugebiete von den Eigentümern nicht begonnen werden.“

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