Presbyteriumswahl Protestanten wählen Gemeindeleitung

Langenfeld · Am Sonntag bestimmen die evangelischen Langenfelder und Monheimer, wer ins Presbyterium einzieht. Dort fallen wichtige Entscheidungen.

 Erste Krokusse an der Gladbacher Straße mit Blick auf die Erlöserkirche (9.02.08) Archivfoto: Volker Raettig

Erste Krokusse an der Gladbacher Straße mit Blick auf die Erlöserkirche (9.02.08) Archivfoto: Volker Raettig

Foto: Volker Raettig

Rund 13.500 Langenfelder und 9700 Monheimer sind evangelisch. An diesem Sonntag sind die Gemeindemitglieder ab 16 Jahren aufgerufen, ihre Presbyterien zu wählen – also die ehrenamtlichen Mitglieder der Gemeindeleitung. Für insgesamt 21 im Langenfelder Presbyterium neu zu besetzende Plätze kandidieren 25 Protestanten. In Monheim werden nach Angaben des aus Altersgründen ausscheidenden Presbyteriumsvorsitzenden Dr. Kurt Holz (75) am Sonntag nur noch für den Bezirk Baumberg unter acht Kandidaten sechs für das Leitungsgremium bestimmt. Zwölf Presbyter für die Bezirke Mitte, Süd und Hitdorf seien bereits bestimmt, weil sich nur sie für insgesamt 13 dort verfügbare Plätze beworben hatten. Hier einige Fragen und Antworten zur bevorstehenden Wahl:

Was ist ein Presbyterium und warum ist es wichtig? „Dieses Leitungsorgan der Kirchengemeinde entscheidet über wichtige Dinge“, sagt die Reusrather Pfarrerin Annegret Duffe, die kraft ihres Amts dem Langenfelder Gremium als Stellvertreterin der ehrenamtlichen Presbyteriumsvorsitzenden Karin Seitz angehört. Die Presbyter bestimmen über die Mitarbeiter- und Pfarrstellen, über Gebäude und Finanzhaushalt, über Gottesdienste, Konzeption und Entwicklung der Gemeinde. „Die Leitung baut sich bei uns von unten nach oben auf“, betont Duffe. Die ehrenamtlichen Presbyter haben gegenüber Pfarrern und ebenfalls gewählten kirchlichen Mitarbeitern im Presbyterium die klare Mehrheit. „Es ist schon ein anspruchsvolles Amt und die Mitarbeit in diesem Leitungsgremium ist oft mühselig.“

Welche Entscheidungen stehen aktuell in beiden Städten an? In Langenfeld ist ein 2014 aus finanziellen Gründen eingeleiteter Sparkurs in vollem Gange. Auch mit Blick auf die rückläufige Zahl der damals noch knapp 15.000 Protestanten verkleinerte und erneuert die evangelische Kirche ihren Gebäudebestand – unter anderem mit dem letztjährigen Abriss der Johanneskirche und dort an der Stettiner Straße neu entstehenden Wohnhäusern. In Monheim läuft nach den Worten des nach zwölf Jahren im Presbyterium ausscheidenden Vorsitzenden Holz ebenfalls „eine Neusortierung“. So erledigen Pfarrer bestimmte Aufgaben nicht mehr nur im eigenen Bezirk, „sondern funktionell spezialisiert und arbeitsteilig etwa als Verantwortliche für evangelische Seniorenkreise in ganz Monheim und Hitdorf“. In Anbetracht der rückläufigen Mitgliederzahlen und eines Sanierungsstaus müsse das neue Monheimer Presbyterium auch über mögliche Abstriche an den vorhandenen fünf Gemeindezentren diskutieren. Nach der erfolgten Sanierung der Altstadtkirche seien bauliche Investitionen demnächst an der Baumberger Friedenskirche und am Johann-Wilhelm-Grevel-Haus fällig.

 So sieht der Stimmzettel zur Presbyteriumswahl der evangelischen Kirche in Langenfeld an diesem Sonntag aus.

So sieht der Stimmzettel zur Presbyteriumswahl der evangelischen Kirche in Langenfeld an diesem Sonntag aus.

Foto: Rheinische Post/Stephan Meisel (mei)

Wie wird gewählt? Durch Urnenwahl in den Gemeinden am Sonntag (siehe Infobox) oder durch Briefwahl bis zum heutigen Freitag, 16 Uhr. Über 16-jährigen Gemeindemitgliedern wurden Stimmzettel zugeschickt. In Langenfeld stehen darauf Namen und Bilder von 21 ehrenamtlichen Bewerbern um 18 Plätze, sowie vier kirchlichen Kandidaten für drei Plätze. „Wir sind froh, dass wir in Langenfeld mehr Bewerber haben, so dass es eine richtige Wahl ist“, sagt Pfarrerin Duffe.

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