Volleyball Hardstyle und Fußball als Motivationsspritzen

Hückelhoven · Volleyball: VC Ratheim trägt Sonntag sein drittes Heimspiel in Folge aus. Zu Gast ist Aufsteiger SV Wipperfürth, gegen den drei Punkte eingeplant sind.

 Den Ball fest im Blick: Malte Kensy (l.) während des Relegationsspiels gegen den SV Wipperfürth, der morgen wieder in Ratheim zu Gast ist.

Den Ball fest im Blick: Malte Kensy (l.) während des Relegationsspiels gegen den SV Wipperfürth, der morgen wieder in Ratheim zu Gast ist.

Foto: Jürgen Laaser/JÜRGEN LAASSER (ARCHIV)

Es gab Zeiten bei den Oberliga-Volleyballern des VC Ratheim, da wurden sie für einen Sieg beim nächsten Training belohnt: Es wurde zum Aufwärmen Fußball gespielt. An diese alte Tradition knüpfte jetzt VC-Trainer Hans Steffens sehr zur Freude seiner Spieler an. Ob es allerdings eine Wiederholung gibt, das wird sich zeigen. Die Chancen stehen allerdings nicht schlecht, denn am Sonntag kommt ein Gegner in die Halle am Parkhof, gegen den die Ratheimer die nächsten drei Punkte ganz fest einplanen. „Alles andere als ein Sieg wäre schon eine Enttäuschung“, sagt VC-Libero Markus Becker.

Zu Gast ist ab 16 Uhr Aufsteiger SV Wipperfürth, an den der VC richtig gute Erinnerungen hat. In der Relegation am Ende der Spielzeit 2016/17 fertigten die Ratheimer den SV in eigener Halle mit 3:0 (25:14, 25:19, 25:15) ab, sicherten sich so den Klassenerhalt. „So leicht wie damals werden sie es uns dieses Mal wohl nicht machen“, vermutet Becker, „die Truppe war in der letzten Saison stark genug, um den direkten Aufstieg in die Oberliga zu schaffen, wir sollten sie also nicht unterschätzen.“ Zumal die Wipperfürther in der neuen Umgebung schon einige Duftmarken gesetzt haben: Zwar haben sie erst drei Punkte auf der Habenseite und liegen auf Rang sieben, doch Wipperfürth hat nur die Spiele gegen den Tabellenzweiten TSV Germania Windeck und -dritten FCJ Köln II klar verloren. Das Spiel gegen die schwierig zu spielenden Wuppertaler gewann der SV mit 3:2 und im Spiel gegen den Ligavierten KT Köln – gegen den verlor Ratheim in der letzte Saison – führte der SV bereits mit 2:0-Sätzen, verlor am Ende mit 2:3 knapp. „Diese beiden Ergebnisse zeigen ganz deutlich, dass der Aufsteiger jederzeit für eine Überraschung gut ist“, sagt Becker.

Dennoch planen die Ratheimer ganz fest drei weitere Punkte ein, vor allem auch, weil Steffens eine schlagkräftige Truppe ins Rennen schicken können wird. Außer dem langzeitverletzten Zuspieler Marcel Steffens, der vergangene Woche beim Training erste zaghafte Gehversuche gemacht hat, steht nur noch ein Fragezeichen hinter dem Einsatz von Mittelblocker Malte Kensy, den eine hartnäckige Erkältung plagt. Ansonsten sind alle an Bord, so dass Steffens deutlich mehr Wechselalternativen zur Verfügung stehen als noch bei den letzten Partien. „Am Personal sollte es somit also nicht scheitern“, versichert Becker.

Das Wichtigste für die Hausherren wird allerdings ein ganz anderer Punkt sein: die Konstanz. Denn die hat den Ratheimern in den bisherigen vier Saisonspielen gefehlt. Bei den beiden Tiebreak-Spielen gegen Hürth und Solingen ging es auf und ab, beim 3:1-Sieg gegen Fortuna Bonn brauchte der VC ebenfalls fast zwei Sätze, um ins Spiel zu finden. „Es gilt also ganz klar die Spannung das ganze Spiel über hoch zu halten“, gibt Becker als Marschroute vor, „denn eine noch so kleine Phase kann ein Spiel komplett kippen lassen, wie wir in der Partie gegen Solingen leidvoll erfahren mussten.“ Um gleich hellwach zu sein, haben die Oberliga-Volleyballer aus der ehemaligen Zechenstadt noch mal an ihrer Playlist fürs Aufwärmen gefeilt: Mit Hardstyle-Klängen von Brennan Heart, DJ Paul Elstak oder Jebroer, wie sie auch bei jedem Elektro-Festival erklingen könnten, versuchen sich die Ratheimer in die richtige Stimmung zu bringen und jegliche Lethargie aus den Knochen zu schütteln.

Gegen Fortuna Bonn hat es beim letzten Heimspiel auf jeden Fall schon mal geholfen, und sollte es erneut helfen, dann dürfte auch dem nächsten Kick beim Aufwärmen nichts mehr im Wege stehen.

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