Mittelrheinpokal Ausnahmsweise nicht Favorit

Wegberg · Mittelrheinpokal: Anders als im Ligaalltag, ist der FC Wegberg-Beeck gegen den Regionalligisten Bonner SC nur Außenseiter. Und das will man nutzen.

 In den vergangenen 20 Jahren haben Beeck und Bonn häufig die Klingen gekreuzt. Ein Spiel aus der jüngeren Vergangenheit ragt aus Beecker Sicht dabei hervor: Am 31. Mai 2015 siegte der FC am vorletzten Spieltag der Mittelrheinliga im „Endspiel“ im Bonner Sportpark 2:0 und stieg damit erstmals in die Regionalliga auf. Beecks damaliger Stürmer und Torschütze zum 2:0 Denis Pozder (M.) steigt hier zum Kopfball hoch – beobachtet von Thomas Lambertz (r.).

In den vergangenen 20 Jahren haben Beeck und Bonn häufig die Klingen gekreuzt. Ein Spiel aus der jüngeren Vergangenheit ragt aus Beecker Sicht dabei hervor: Am 31. Mai 2015 siegte der FC am vorletzten Spieltag der Mittelrheinliga im „Endspiel“ im Bonner Sportpark 2:0 und stieg damit erstmals in die Regionalliga auf. Beecks damaliger Stürmer und Torschütze zum 2:0 Denis Pozder (M.) steigt hier zum Kopfball hoch – beobachtet von Thomas Lambertz (r.).

Foto: Quentin Bröhl

Eines ist für Mittelrheinligist FC Wegberg-Beeck in der Meisterschaft vorab bei fast jedem Spiel gleich: Der Tabellenführer befindet sich nicht gerade in der Außenseiterrolle. Am heutigen Dienstag ist das einmal anders. „Das ist das wohl erste Spiel in dieser Saison, in das wir nicht als Favorit gehen“, sagt Trainer Michael Burlet – und braucht mit dieser Aussage keinen Widerspruch zu befürchten. Denn ab 19 Uhr stellt sich dann Regionalligist Bonner SC in der ersten Runde des als Bitburgerpokal gespielten Mittelrheinpokals im Beecker Waldstadion vor.

„Bonn ist natürlich ein richtiges Brett. Doch wir freuen uns alle mächtig auf dieses Spiel, das ist ein klares Highlight für uns. Es ist schließlich immer reizvoll, sich mit einem Regionalligisten in einem echten Wettkampfspiel zu messen – und das ist der Pokal ja zweifellos“, sagt Burlet. Auch wenn der BSC Favorit ist – so ganz chancenlos sieht Burlet sein Team nicht: „Wenn bei uns alles passt, alle über sich hinauswachsen, ist was drin. Wir werden jedenfalls alles versuchen, eine Überraschung zu schaffen, werden alles raushauen, was geht. Für einen Trainer ist so ein Spiel immer dankbar: Da muss man keinen mehr groß motivieren, alle sind ohnehin mächtig heiß.“

Beecks Coach erwartet einen Gegner, der sofort draufgehen wird. „Der SC dürfte schon versuchen, uns massiv hinten reinzudrängen. Doch wir wollen nach Möglichkeit mitspielen. Qualität haben wir ja auch.“ In Bestbesetzung kann Beeck den Pokalkracher aber nicht angehen. Neben den Langzeitverletzten Sascha Tobor, Joy-Slayd Mickels und Marius Müller fallen jeweils mit einem grippalen Infekt Danny Fäuster und auch Marc Kleefisch aus, der zweifache Torschütze vom 3:0 gegen Friesdorf. Und Stefan Thelen wird berufsbedingt voraussichtlich erst im Laufe des Spiels dazustoßen.

Burlet selbst hat übrigens noch nicht so viele Mittelrheinpokalspiele auf dem Buckel. „Mit meinem vorherigen Verein SV Breinig haben wir in der Regel am Pokal nicht teilgenommen, weil wir da mal sehr viele Körner gelassen haben, die dann in der Liga gefehlt haben. Dass in Beeck der Mittelrheinpokal aber einen sehr hohen Stellenwert genießt, weiß ich – und danach richte ich mich auch.“

Auch Bonn misst dem Pokal große Bedeutung bei – beileibe nicht nur wegen der DFB-Pokalteilnahme vor zwei Jahren (siehe Info). „Wir werden auch im Pokal mit der bestmöglichen Mannschaft antreten. Nachdem wir in den beiden vergangenen Jahren jeweils früh aus dem Pokal ausgeschieden waren, wollen wir es diesmal wieder besser machen“, sagt Bonns Pressesprecher Michael Pieck. In der Regionalliga läuft es für den BSC, der in der vergangenen Saison dort erst am letzten Spieltag den Klassenerhalt eintütete, schon mal prächtig. Vor dem 1:1 daheim gegen die U 23 Borussia Dortmunds am Samstag gewann Bonn viermal in Serie, steht aktuell mit 20 Punkten auf Rang sieben.

„Eine Platzierung zwischen acht und zwölf dürfte für uns am Ende realistisch sein“, meint Pieck. Zentraler Mann beim BSC ist Mittelfeldstratege Dario Schumacher, der im Sommer nach einem Jahr bei RW Oberhausen nach Bonn zurückgekehrt ist. Drei Tore hat er bislang geschossen – zwei weniger als Neuzugang Patrick Schikowski, der nach Anlaufschwierigkeiten richtig in Schwung gekommen ist.

Dessen Sturmpartner ist neuerdings übrigens Tiziano Lo Iacano, der 2015 ein kurzes und äußerst glückloses Gastspiel in Beeck gegeben hatte. Den gebürtigen Kölner brachte im Sommer der neue Trainer Thorsten Nehrbauer mit – beide kamen von Regionalliga-Absteiger 1. FC Kaan-Marienborn. „Die Rädchen greifen bei uns nun immer mehr ineinander. Und was sicherlich ebenfalls gut ist: Als früherer Bonner Spieler bringt Thorsten auch Stallgeruch mit“, sagt Pieck.

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