Neuer SWK-E-Roller Den KRuiser leihen: Ein Selbstversuch

Krefeld · Der KRuiser, das neueste Angebot der SWK, wird am Samstag, 6. April, beim „Krefelder Frühling“ vorgestellt. Am Behnisch-Haus kann jeder die Roller ausprobieren. Ein Test vorab.

 Intuitiv zu bedienen und absolut leise: Der ausleihbare  E-Roller der Stadtwerke, der unter dem Namen KRuiser firmiert.

Intuitiv zu bedienen und absolut leise: Der ausleihbare  E-Roller der Stadtwerke, der unter dem Namen KRuiser firmiert.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Am 6. April fällt der Startschuss zum neuesten Projekt der SWK, dem KRuiser. Die 30 Elektroroller, die jeder Bürger leihen kann, stehen nun überall rund um die Krefelder Innenstadt bereit. Wir haben das System getestet. Es beginnt mit dem Laden der App, über die die Roller zu buchen sind. Das geht schnell und einfach über App- bzw. Playstore. Dann geht es an die Registrierung. Hier gebe ich meine  Daten nebst Kontoverbindung ein und bekomme eine Bestätigungs-Email, auf der ich über einen Link die Registrierung abschließen muss.

Kleines Problem: Mein Email-Provider stuft die Mail als Junk ein, und ich muss sie  aus dem Junk-Filter holen. Dann folgt der nächste Schritt: Ich filme über die App (sie benötigt dafür Zugriff auf die Kamera, fragt auch nach dem Mikro, das lehne ich aber ab, und es funktioniert) meinen Führerschein. Dann soll ich diesen neben mein Gesicht halten und ebenfalls filmen. Nach einigen Minuten wird mein Konto freigegeben. Jetzt bekomme ich die Roller in der Nähe angezeigt. Den nächsten reserviere ich und mache mich auf den Weg.

Dort angekommen, buche ich mich ein und kann nun die Box hinter dem Sattel öffnen. Dort finde ich zwei Helme und Einmalhauben. Kleiner Tipp vorab: Es empfiehlt sich, den Mechanismus, um den Helmriemen zu öffnen, kurz anzuschauen. Ich hatte damit beim Ausziehen einige Probleme, habe dann aber einfach kurz den Mechanismus des zweitens Helms angeschaut, woraufhin es klappte. Auch das Aufbocken sollte man üben. Ich habe zunächst zu sehr versucht zu ziehen. Ein kräftiger Tritt auf den Ständer mit gleichzeitigem Heben des Rollers  klappt dann aber gut.

Kurz mit den Kontrollen vertraut gemacht, auf dem Touchscreen, der auch den Tachometer beinhaltet, den Start mit  „OK“ bestätigt, und dann geht es los. Ich bin zuvor niemals Roller gefahren, aber mit dem KRuiser komme ich sofort gut zurecht. Die Bedienung ist intuitiv, der kleine Flitzer beschleunigt mit seinem Fünf-kW-Motor gut. Zügig flitze ich durch den Verkehr. Natürlich muss ich auf Fußgänger achten, denn der Roller ist bis auf ein Summen und Klicken völlig leise.

Kritisch ist nur eine Situation, als eine Autofahrerin auf der Philadelphiastraße meint, sie könne einfach so auf meiner Spur überholen. Und das, obwohl ich laut Tacho 50 fahre (offiziell ist die Höchstgeschwindigkeit 45 km/h). Eine Situation, die ich also passionierter Fahrradfahrer gut kenne, die aber mit dem deutlich breiteren Roller etwas schwieriger ist. Ansonsten verläuft die knapp halbstündige Testfahrt ohne Probleme. Es macht Spaß, den Flitzer zu fahren und die Höchstgeschwindigkeit wirkt schneller, als sie laut Anzeige ist.

Bremsen muss ich bei Vorausschauender Fahrweise fast gar nicht, denn der Roller rekuperiert. Das heißt, sobald ich vom Gas gehe, erzeugt ein Dynamo Strom und lädt die Batterie auf, was merklich bremst. Das erhöht die Reichweite auf rund 100 Kilometer und schont das Material. Bremsen sind übrigens einer der Hauptproduzenten von Feinstaub im Verkehr. An Ampeln früh vom Gas zu gehen und über das Rekuperationssystem zu bremsen, ist also auch unter Umweltschutzaspekten eine gute Sache.

Am Ende der Fahrt kann ich meinen Roller, so lange ich im festgelegten Gebiet bin, einfach auschecken und stehen lassen. Dafür öffne ich die Helm-Box über einen Druck auf das Armaturen-Display oben rechts, packe den Helm hinein und geben den Roller über die App ab. Fertig. Das geht jedoch nur in einem definierten Gebiet um die Innenstadt. Etwas ärgerlich: Oppum, Fischeln, Gartenstadt, Hüls oder Traar gehören nicht dazu. Hier muss ich den Roller behalten und kann ihn nur parken. Dann kostet es mich 5 Cent pro Minute. Es hat aber auch den Vorteil, dass ihn niemand anders einfach mitnehmen kann und ich ohne fahrbaren Untersatz da stehe.

Alles in allem ist das System eine interessante Alternative für kurze und mittlere Strecken in der Stadt und eine Ergänzung zum Fahrrad. Eine Alternative zum eigenen Auto ist es Angesichts von 12 Euro Kosten pro Stunde jedoch nicht.

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